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Lyonesse 2 - Die grüne Perle

Titel: Lyonesse 2 - Die grüne Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Vance
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mit.«
    Shimrod führte sie zur Tür. »Geh schon hindurch. Ich hole die Schwerter, aber geh du nicht hinaus; warte auf mich in der Hütte.«
    Wie betäubt trat Glyneth durch die Tür und betrat die Hütte. Für einen Augenblick schaute sie noch einmal zurück nach Kul. Aber sofort wandte sie sich wieder um.
    Etwas war anders hier. Sie atmete tief. Dies war die Luft der Erde; sie trug den geliebten Duft von Laub und Boden in sich.
    Shimrod kam in die Hütte, wankend unter der Last der beiden Schwerter. Er legte sie auf den Tisch und nahm Glyneth bei den Händen. »Du hast Kul geliebt, und das war recht; hättest du es nicht getan, hätte ich dich für herzlos und unnatürlich gehalten, was aber töricht ist, da ich deine liebevolle Natur ja nur zu gut kenne. Kul war ein magisches Wesen, geschaffen aus zwei Mustern: Dem
syaspischen Ferox
und einem barbarischen Piraten von einem fernen Mond, der Kul der Killer heißt. Diese beiden Muster, übereinandergelegt, schufen eine schreckliche Kreatur, unerbittlich und unbezwingbar. Um ihr Leben und Seele zu geben und mit Liebe und Loyalität zu dir zu erfüllen, haben wir ihr das Blut eines Menschen eingeflößt, der dich liebt. Ja, dieser gab fast all sein Blut und überdies die ganze Kraft seiner Seele dazu. Kul ist nun tot, aber diese beiden leben noch.«
    Glyneth weinte und lächelte zugleich. »Und wer war dieser Mensch, der mich liebt? Soll ich das wissen? Oder muß ich es erraten?«
    »Ich bezweifle, daß du raten mußt.«
    Glyneth sah ihn von der Seite an. »Du liebst mich, und Dhrun liebt mich, aber ich glaube, du sprichst von Aillas. Ist er draußen?«
    »Nein. Ich habe ihm keinen Hinweis darauf gegeben, daß die Pforte offen ist. Wärest du nicht in der Hütte gewesen, oder wäre dir etwas zugestoßen, hätte er nur neue Qualen gelitten. Kul hat nicht versagt, und Murgen hat nicht versagt; und du bist hier. Nun will ich Aillas durch Magie herbeiholen. Du magst herauskommen, wenn ich dich rufe.«
    Shimrod verließ die Hütte. Glyneth trat an den Tisch und betrachtete die beiden Schwerter, Zil und Kahanthus; ihre Gedanken kehrten zurück nach Tanjecterly und zu dem weiten Weg nach Asphrodiske. Einen Augenblick lang fragte sie sich, was aus Vishbume geworden sein mochte.
    Eine Minute verging. Dann hörte sie Stimmen von draußen; sie wollte hinausgehen, doch dann fiel ihr Shimrods Anweisung ein, und sie wartete.
    »Glyneth!« rief Shimrod. »Bist du da? Oder bist du nach Tanjecterly zurückgekehrt?«
    Glyneth ging zur Tür und trat in das Sonnengesprenkel des Waldes hinaus. Neben einem Wagen wartete Aillas.
    Shimrod trug die Schwerter zum Wagen. »Ich will euch in Watershade erwarten. Aber trödelt nicht unterwegs!« Er ging durch den Wald davon und war verschwunden.
    Aillas trat vor und nahm Glyneth in die Arme.
    »Meine geliebte Glyneth, nie wieder lasse ich dich fort von mir.«
    Nach einer Weile ließ er sie los und schaute ihr forschend ins Gesicht.
    Sie lächelte. »Was schaust du mich so an?«
    »Weil du unter meinen Augen die schönste und bezauberndste unter allen lebenden Jungfern geworden bist.«
    »Wirklich, Aillas? Trotz meiner staubigen Kleider und meines schmutzigen Gesichts?«
    »Wirklich.«
    Glyneth lachte. »Manchmal habe ich schon die Hoffnung aufgegeben, je deine Aufmerksamkeit zu erregen.«
    »Das brauchst du jetzt nicht mehr zu befürchten. Im Gegenteil, ich leide unter all den zitternden Zweifeln die der unsichere Liebhaber erfährt. Ich brenne darauf von deinen Abenteuern zu hören. Wie hat dein Paladin Kul dir gedient?«
    »Er hat mir so gut gedient, daß ich auch ihn zu lieben begann! Ich sollte wohl sagen, ich begann den Teil von ihm zu lieben, der du warst. Ich sah gelegentlich, wie der Ferox oder Kul der Killer aufschimmerte, und beide machten mir Angst; doch dann war es immer, als erschienest du und brächtest alles wieder in Ordnung.«
    Wehmütig sagte Aillas: »Mir scheint, ich habe vieles getan, woran ich mich nicht erinnere ... Nun, sei's drum, Kul hat dich zurückgebracht, und so darf ich nicht eifersüchtig sein. Hier ist dein Wagen. Laß uns nach Watershade fahren; dort gibt es das glücklichste Bankett, das das alte Gemäuer je gesehen hat.«
     

Epilog
    Die grüne Perle ist in einer Flasche eingeschlossen, und Tamurellos Vermummung, das Skelett eines zusammengekauerten Wiesels in grünem Aspik, ist wahrscheinlich die unbequemste von allen, die er je erlebt hat ... Irgendwo unter dem tiefen feuchten Mulm des Waldes von Tantrevalles

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