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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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unversehrt war, fertigte eine
Niederschrift darüber an und löste dann das Siegel.
    Interessiert blickte er in die Runde, als er den engbeschriebenen
Bogen herauszog und auseinanderfaltete.
    »Ich habe die vornehme Aufgabe, den letzten Willen des
Verstorbenen kundzutun. Es war sein Wunsch, daß zwei Tage nach
der Beisetzung der sterblichen Hülle die folgenden namentlich
aufgeführten Personen hier erscheinen sollten.« Er hatte
eine ruhige Stimme. Einen nach dem andern rief er auf. Es waren alle
gekommen. MacCarthy fuhr fort: »Ich verlese wörtlich den
Text des Briefes, den mir Mister Clearwater mit Datum vom 14. des
Monats überbrachte und hier hinterlegte.« Er räusperte
sich, nahm eine würdevolle Haltung ein und las: »Meine
liebe Nyreen, liebe Jeanny, lieber Bryan und auch du mein lieber
Charles. Wenn Mister MacCarthy euch diesen Brief vorliest, bin ich
bereits seit zwei Tagen unter der Erde. Keiner wird mir eine
Träne nachweinen, außer Nyreen vielleicht, die ich in
kürzester Zeit sehr liebgewonnen habe. Bei ihr muß ich
mich nachträglich und auf diesem Wege entschuldigen. Sie
wußte nicht, daß ich einen Sohn habe. Ich habe es ihr
absichtlich verschwiegen. Aber ich kann von hier aus nicht mehr
überprüfen, ob Charles zum Termin überhaupt erscheinen
wird. Ich weiß allerdings, daß er seit geraumer Zeit in
England ist und derzeit nicht zur See fährt. Vielleicht dauert
es bei mir nicht mehr allzulange, und er wird doch bei der
Testamentseröffnung anwesend sein können. Da er mit meiner
Schwester in Verbindung steht, ist anzunehmen, daß er über
den Verlauf der Dinge unterrichtet ist. Ich will euch nicht auf die
Folter spannen. Ich habe entschieden, Nyreen Matobish als Haupterbin
einzusetzen. Achtzig Prozent meines in Galway festgelegten
Vermögens in meinem Geschäft, meinem Haus und in meinen
Aktien werden ihr überschrieben, daran führt kein Weg
vorbei. Bevor ihr murrt, sei euch gesagt, daß ich
außerdem einen Besitz auf der Insel Inishkeere habe, der einen
Wert von einer Million Pfund Sterling darstellt. Dieser Besitz soll
in drei gleiche Teile unter den Erbberechtigten verteilt werden. Ein
Drittel Nyreen, ein Drittel Charles, ein Drittel meine Schwester
Jeanny und ihr Mann Bryan. Sollt einer die Erbschaft nicht annehmen
wollen oder nicht können, dann wird dessen Teil auf die anderen
übertragen. Die Erbschaft auf Inishkeere ist nur an Ort und
Stelle selbst anzutreten. Ich bevollmächtige hiermit meinen
Anwalt, Herrn John MacCarthy, das in allen Einzelheiten
verfaßte Testament an Ort und Stelle auf Inishkeere zu
öffnen und zu verlesen.«
    »Er war verrückt«, stieß Charles Clearwater
hervor, als MacCarthy eine kurze Pause einlegte. »Kein normaler
Mensch käme auf die Idee, an eine Erbschaft solche Bedingungen
zu knüpfen.«
    »Sagen Sie das nicht, junger Freund«, entgegnete John
MacCarthy schnell. »Ich habe schon Testamentseröffnungen
mit ganz anderen Bedingungen erlebt. Ihr Herr Vater hat diesem
Testament ein ärztliches Attest eines Spezialisten aus Limerick
beigelegt, wonach er bei der Abfassung des Testaments im Vollbesitz
seiner geistigen Kräfte gewesen ist. Sie können
natürlich auch verzichten. In diesem Falle wären das runde
300.000 Pfund.«
    Charles Clearwater preßte die Lippen zusammen.
»’ne Menge Geld«, murmelte er. »Soll einer draus
klug werden, wie der Alte das alles zusammengescheffelt hat.
Hätte ich ihm niemals zugetraut. Was man aus Plunder doch
für Geld machen kann, was?«
    Er blickte sich in der Runde um, als erheische er Beifall.
    John MacCarthy fuhr damit fort, das Testament zu verlesen. Es
folgte eine genaue Aufstellung des Inventars und Vermögens. In
Galway waren das rund sechzigtausend Pfund.
    Die Hauptwerte schien Clearwater auf Inishkeere untergebracht zu
haben.
    Es gab einen Passus im Testament, wonach das Erbe nur auf
Inishkeere anzutreten war. John MacCarthy wurden in diesem Passus 500
Pfund Sonderhonorar für seine ungewöhnlichen
Bemühungen zugestanden.
    Lawrence Clearwater schien großen Wert darauf zu legen, die
Erbberechtigten auf die Insel zu bekommen. Er deutete in seinem
Testament an, daß dort für alle Beteiligten eine wichtige
Nachricht vorläge.
    »Was ist das für ein Haus auf Inishkeere?« wollte
Nyreen Matobish wissen.
    »Der Verstorbene bezeichnet es hier in seinem Testament
näher. Auf der Insel sei es als das
›Macgullyghosh-House‹, bekannt.«
    Nyreen Matobishs Augen verengten sich zu schmalen

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