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Macabros 002: Fluch der Druidin

Macabros 002: Fluch der Druidin

Titel: Macabros 002: Fluch der Druidin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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dabei, daß er Zweifel daran hegte, ein Mensch zu
sein.
    War er ein Mensch?
    Er war hier geboren worden, hatte irdische Eltern und Freunde. Er
liebte diese Welt, so wie sie war. Und doch, in der tiefsten Tiefe
seiner Seele glaubte er zu spüren, daß sein Platz irgendwo
anders sei.
    Er fand keinen eigentlichen Sinn darin, Al Nafuurs Bitte zu
erfüllen, und die Männer auf der »Delphin« davon
zu überzeugen, daß sie ihre Suche hier in diesem Bezirk
abstellen sollten. Und doch gehorchte er. Eine Stimme in ihm sagte,
daß Al Nafuur recht und seine Gründe hatte, die Suche hier
zu verhindern. Die Nordspitze der versunkenen Insel, auf der Al
Nafuur einmal gelebt hatte, barg ein Geheimnis, das nicht in
Menschenhände fallen durfte.
    Hellmark verließ seine Schlafkabine.
    Auf Zehenspitzen ging er auf das Sonnendeck. Die Nacht war kalt.
Ein eisiger Wind kräuselte die schwarze Oberfläche der
See.
    Hellmark blieb einen Augenblick lauschend stehen. Er vergewisserte
sich, ob ihn auch niemand sonst auf der Jacht gehört hatte.
Sowohl in der Kabine von Carminia blieb es still als auch in der von
Sophokles. Der junge Grieche hatte eigentlich einen ganz anderen
Namen, aber der war so unaussprechlich, daß Hellmark ihn
einfach Sophokles nannte. Er hielt die Jacht instand, wartete und
steuerte sie auch oft. Für Sophokles war sein junger Herr ein
reicher Nichtstuer, der in der Welt herumreiste, das Abenteuer und
die Abwechslung suchte.
    Hellmark rieb sich dick mit einem speziellen Öl ein, das als
dicke Schicht auf seinem Körper haften blieb. Der Deutsche warf
einen Blick zur sanft auf der leicht bewegten See schaukelnden
»Delphin« hinüber, ließ sich dann in das eisige
Wasser gleiten und stieß mit kräftigen
Schwimmstößen von der »Seejungfrau« ab.
    Mit kräftigen, ausdauernden Schwimmstößen
näherte er sich der »Delphin«.
    Ihre Lichter spiegelten sich in der schwarzen See.
    Hellmark atmete tief und gleichmäßig.
    Vor sich in der Dunkelheit hörte er Geräusche.
    Etwas ging auf dem Schiff vor. Al Nafuur hatte sich nicht umsonst
nochmals in der Nacht gemeldet. Er, Hellmark, hatte den Plan ganz
anders ausführen wollen. Mit Beginn des Tages beabsichtigte er,
Anker zu lichten und dem Expeditionsleiter Rathly einen offiziellen
Besuch abzustatten.
    Doch daraus wurde nun nichts.
    Er schwamm um das Schiff herum.
    Ein Einmann-Bathyskaph schaukelte drei Meter vom Heck entfernt in
der See.
    Die Kuppel war schwach beleuchtet. Deutlich sah Björn die
silhouettenhaften Umrisse des Mannes, der hinter der
Instrumententafel hockte. Er machte ein Zeichen mit der Hand, schien
irgend jemandem, der an der Reling stand, damit ein Signal zu geben,
das soviel wie ’alles okay’ bedeutete.
    Der Bathyskaph sank. Gurgelnd schlug das schwarze Wasser über
ihm zusammen.
    »Sonny ist weg«, vernahm Hellmark eine rauhe Stimme.
Jemand hustete, spuckte in das Wasser. »Hoffentlich hat der mehr
Glück.«
    »Wir sind dicht vorm Ziel«, antwortete eine zweite
Stimme. Hart und unpersönlich, eine Stimme, die zu befehlen
verstand. »Ich bin froh, daß das Wetter aufklart. Scheint
aber nicht lange vorzuhalten. Wir müssen jede Minute ausnutzen.
Nach dem Wetterbericht soll sich das ganz schnell wieder
ändern.«
    Lautlos wie eine Schlange glitt Hellmark durch das Wasser. Die
dicke Ölschicht schützte ihn vor Kälte.
    Er starrte hinauf zur Reling, sah die beiden Männer, die
dicke Pullover trugen und von den Positionslampen hell angestrahlt
wurden.
    Der eine trug einen Vollbart. Es war der, welcher zuletzt
gesprochen hatte.
    Er zog an seiner Zigarette, und deutlich erkannte der
nächtliche Schwimmer die aufglimmende Glut. Der Bärtige
warf die Kippe in das Wasser. Sie verfehlte den Deutschen nur um
Haaresbreite.
    »Wollen wir noch mal nach Rathly sehen«, sagte der
Bärtige. »Wir haben jetzt zwei Bathyskaphen unten. Da wird
er Augen machen. Wir müssen uns den Burschen noch mal
vorknöpfen. Der weiß mehr, als er zugibt. Und ich sage
dir, Fred: Rathly wollte das Geschäft alleine machen. Als er
gefunden hatte was er suchte, glaubte er, uns abhängen zu
können. Ich nehm ihn noch mal in die Zange.«
    Die beiden Männer verschwanden.
    Björn Hellmark ließ zwei Minuten verstreichen, dann
riskierte er es, über die Ankerkette auf die »Delphin«
zu klettern.
    Vorsichtig spähte er über die Reling, zog sich dann
blitzschnell darüber hinweg, duckte sich und suchte sofort
Schutz im tiefen Schatten, wo der Schein der Positionslichter ihn
nicht mehr

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