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Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Macabros 008: Die Geister-Höhlen

Titel: Macabros 008: Die Geister-Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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kommen?«
    »Wohin?«
    »Wir könnten uns treffen… in einem kleinen
Restaurant.«
    Björn kniff die Augen zusammen. Was hatte das zu bedeuten?
Erlaubte sich jemand einen Scherz?
    »Würden Sie mir zuerst einmal sagen, mit wem ich
eigentlich spreche?«
    »Das ist zu riskant. Ich kann Ihnen meinen Namen nicht
nennen. Es würde meinen Tod bedeuten. Man beobachtet mich. Ich
weiß etwas.«
    Was der Fremde sagte, klang überzeugend. Björn glaubte,
eine gewisse Furcht aus der Stimme heraushören zu
können.
    Carminia Brado, die bis hierher Zeuge des eigenartigen
Gesprächs war, kam näher und blieb neben dem Freund stehen.
Sie legte ihr Ohr an den Hörer und konnte die leise Stimme
vernehmen, die zu Hellmark sprach.
    »Ihr Leben steht auf dem Spiel, Herr Hellmark. Sie
müssen auf der Hut sein. Es hängt mit der Insel
zusammen.«
    »Mit welcher Insel?«
    Björn wußte noch immer nichts Rechtes mit dem
Gespräch anzufangen.
    »Das weiß ich nicht. Ich kenne ihren Namen nicht. Ich
weiß nur eines: wenn Sie nicht zuerst dort sind, gibt es
Probleme.«
    Ein Schauer überlief Hellmarks Körper.
    Marlos! dachte er. Ein Außenstehender konnte unmöglich
etwas davon wissen. Aber der Anrufer wußte davon.
    »Wo und wann können wir uns treffen?« fragte
Hellmark sofort.
    »Je schneller desto besser. Ich habe nicht mehr viel
Zeit.«
    »Ich kann sofort kommen.«
    »Treffen wir uns im Blauen Clubhaus, unten am See? Das ist
nicht weit von Ihnen.«
    »Einverstanden. Ich komme. Woran erkenne ich Sie?«
    »Das spielt keine Rolle. Ich kenne Sie, Herr
Hellmark.«
    Was hatte das alles zu bedeuten?
    Unruhe stieg in ihm auf.
    Vielleicht war da wirklich jemand, der es gut mit ihm meinte.
    »Von wo rufen Sie jetzt an?« fragte er schnell, ehe der
andere auflegen konnte.
    »Ganz aus der Nähe des Clubhauses, Herr
Hellmark.«
    Damit war das Gespräch beendet.
    War das Ganze ein Trick, ihn aus dem Hause zu locken?
    Von einer Sekunde zur anderen traf er seine Entscheidung. Er
konnte sich vergewissern, ohne Carminia auch nur eine Sekunde aus den
Augen zu lassen.
    Er schloß die Augen. Er stellte sich die Umgebung des Sees
vor.
    Seine Konzentration erfolgte kraftvoll, und nichts lenkte ihn
ab.
    Carminia wußte, was jetzt geschah.
    Für einen Augenblick schien es, als würde Hellmark zu
Stein erstarren. Alles Leben schien aus seinem Körper zu
weichen.
    Dann lächelte er. »Ich seh mich am See um, ich will doch
mal nachschauen, was das Ganze soll. Ganz wohl ist mir nämlich
nicht. Er hat eine Andeutung gemacht, die mir zu denken
gibt.«
    Er setzte keinen Fuß vors Haus. Und doch war er dort.
    Unsichtbare Bioplasmaströme hatten seinen Körper einige
Kilometer vom Haus, in dem er sich aufhielt, verdoppelt.
    Hellmarks Ätherkörper formierte sich unten am See.
    Aus einem diffusen Nebel entstand sein Zweitkörper, war
lebendig, war beweglich, unterschied sich in nichts von dem, der
jetzt zu Hause im Luxusbungalow am Kaffeetisch bei der reizenden
Brasilianerin saß.
    Macabros führte sein eigenständiges Leben.
     
    *
     
    Zur gleichen Zeit in New York in der Fifth Avenue.
    Es war gerade elf geworden. Die Luft war kühl, der Mann im
blauen Handwerkerdress unten vor dem Apartment-Haus Nummer 127
fror.
    Er war alt, sein Gesicht sah aus wie knittriges Leder, und seine
Augen lagen tief in den Höhlen.
    Dieser Mann hatte die Nacht kaum ein Auge zugetan. Er hatte
nachgedacht. Morton Clinch stand am Scheideweg seines Lebens.
    Die große gläserne Tür, die wie der Eingang zu
einem teuren Hotel aussah, war verschlossen.
    Clinch drückte den Klingelknopf neben dem kleinen
Namensschild, auf dem der Name »Donald Pr. Whirk«
stand.
    Der Alte preßte die spröden Lippen zusammen.
    Sein Plan war in allen Einzelheiten vorbereitet. Nun hieß
es, ihn auszuführen.
    »Ja?« fragte eine krächzende Stimme. Die Membran
der Sprechanlage war nicht mehr ganz in Ordnung.
    »Der Elektroinstallateur, Madam«, sagte Clinch
fröhlich. »Ich komme von Smith Brothers. Würden Sie
mich bitte einlassen? In mehreren Wohnungen muß die elektrische
Anlage überprüft werden. Wir haben einen Spannungsabfall in
Ihrer Versorgung festgestellt.«
    Der Türsummer ging.
    Nun war er erst einmal im Haus.
    Er fuhr in die fünfte Etage. An der Wohnungstür mit der
Aufschrift Whirk stand eine junge Frau mit Lockenwicklern im Haar auf
der Türschwelle und wartete, bis die Lifttür sich
öffnete.
    Clinch grüßte. »Ich hoffe, ich habe Sie nicht aus
den Federn geholt, Miss.«
    »Misses Whirk«,

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