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Macabros 009: Blutregen

Macabros 009: Blutregen

Titel: Macabros 009: Blutregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wollte – ehe er persönlich
dazu Stellung nahm – einmal selbst etwas erlebt haben, von dem
er sagen konnte, daß es ihn beeindruckt hatte.
    »Es kann schiefgehen – es kann aber auch zu einer
Offenbarung werden, die dir die Augen öffnet«, schloß
Baring, der seine Begeisterung kaum bezähmen konnte. Nie zuvor
war er sich so sicher gewesen, daß der Versuch morgen abend
unbedingt mit mehreren Personen stattfinden sollte. Dies hatte auch
noch eine zusätzliche Bedeutung. Ernie Garet, ein vollkommen
sachlicher und objektiver Beurteiler und Beobachter, würde
sicherlich auch die Einflüsse spüren, die er, Baring,
wahrgenommen hatte.
    »Morgen nachmittag dann, vor ›Cork’s
House‹«, verabredete der Parapsychologe sich mit dem
Journalisten.
     
    *
     
    Er ging spät zu Bett, war aber früh schon wieder auf den
Beinen.
    Er war von einer Unruhe erfüllt, die ihm eigentlich fremd
war.
    Baring trank nur schnell eine Tasse Tee und knabberte zwei Kekse.
Dann machte er sich auf den Weg.
    Der Vormittag war angefüllt mit Erledigungen. Die teilte er
sich mit seinem Mitarbeiter Berry Tuth. Der besorgte die dicken
Plastikvorhänge und Nägel, brachte alles in
»Cork’s House«. Baring besorgte sich von Catherine
Muxley die schriftliche Erlaubnis, in dem alten Haus alles zu tun,
was er für richtig hielt, um keinen Ärger zu bekommen,
falls jemand auf seine Tätigkeit in »Cork’s
House« aufmerksam werden und die Polizei verständigen
sollte.
    Gemeinsam mit Tuth, der Mitte dreißig war, sehr helles, fast
weißblondes Haar und dünne Augenbrauen hatte, richtete er
ein Zimmer im Parterre her. Sie kehrten den Raum aus und warfen den
Dreck einfach durch die kaputten Fenster in den Garten.
    Dann machten sich die beiden Männer daran,
Plastikvorhänge vor die Fenster zu nageln, um so eine Barriere
gegen die feuchte Luft zu schaffen.
    Es wäre unmöglich gewesen, das ganze Haus innerhalb der
kurzen Zeitspanne, die ihnen zur Verfügung stand, auf diese
Weise herzurichten.
    Baring beschränkte sich auf einen Raum, der die
besterhaltene, einigermaßen gutschließende Tür
besaß.
    Sie überprüften den Kamin. Der war unbenutzbar.
    Die Fenster waren dicht. Aber es war dennoch kühl. Baring und
Tuth kamen überein, daß Tuth aus seiner
Campingausrüstung die Gasheizung heranschaffen und hier
installieren sollte.
    Gemeinsam holten sie einen kleinen runden Tisch und drei alte
Stühle. Baring schaffte sogar einen dicken Teppich heran, der
seit Jahren in seinem Keller lag.
    Er hatte den Teppich, der ursprünglich für einen
Hobbyraum bestimmt war, völlig vergessen. Nun fiel es ihm wieder
ein, und der Gedanke erwies sich als praktisch.
    »Wird ja fast gemütlich«, freute sich Tuth.
»Jetzt noch einen neuen Verputz und frische Tapeten, und der
Einzugstermin läßt sich verkünden. Die Arbeit ist uns
gut von der Hand gegangen, Professor.«
    Er grinste, und sein breiter Mund wurde noch breiter,
berührte fast seine Ohren.
    Am späten Nachmittag waren sie fertig.
    Baring hatte in all den Stunden sehr aufmerksam seinen Mitarbeiter
beobachtet und vor allem auch sich selbst.
    Er hatte nichts Besonderes feststellen können.
    Nicht das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht die Furcht, die
ihn gestern abend plötzlich überfallen hatte.
    Alles war ganz normal.
    Selbst bei dem Rundgang war Tuths Verhalten nicht anders
geworden.
    Ob erst bei Dunkelheit die Einflüsse sich wieder bemerkbar
machten?
    Es hieß abwarten.
    Aber was gestern gewesen war, und was er eindeutig objektiv zu
erkennen geglaubt hatte, mußte sich heute nicht unbedingt
wiederholen.
    Baring merkte, wie er anfing, seine Gedanken und Überlegungen
zu sezieren.
    Er kam aber ganz davon ab, als Ernie Garet eintraf.
    Draußen hupte es. Das mußte Ernie Garet sein.
    Baring und Tuth traten vors Haus. Bleiern spannte sich der Himmel
über London und Umgebung. In ganz England sah es sicherlich
nicht anders aus.
    Es war kühl. Hin und wieder fielen ein paar Tropfen. Es sah
ganz so aus, als wolle es sich wieder einregnen.
    Ernie Garet war der jüngste unter ihnen. Mit achtundzwanzig
sah er aus, als wäre er gerade volljährig geworden. Seine
Haut war glatt und faltenlos wie die eines Mädchens. Baring
hatte ihn im Verdacht, daß er Kosmetika verwendete.
    Mit federnden Schritten überquerte er den Weg, der zur
Eingangstür führte, und den Baring und Tuth von Unrat und
Steinen gesäubert hatten.
    »Ihr habt mein Signalhorn vernommen, muß ich
feststellen. Ihr seht ein wenig erschrocken

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