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Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster

Titel: Macabros 017: Dwylup - Stadt der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sehr
unterschied?
     
    *
     
    Mannsgroße Fackeln steckten in eisernen Halterungen.
Blakender Lichtschein… Licht- und Schattenreflexe an den kahlen,
schwarzen Wänden.
    Hart war der Übergang vom blendenden Licht des
bernsteinfarbenen Himmels in das Dunkel dieser Höhle.
    Ein langer, kerzengerader Schacht. Der Weg führte etwas
bergab. Schwarz und drohend spannte sich ein fremder Himmel über
ihm. Wie ein Dom.
    Hellmark blickte in das weite, fackelbeleuchtete Rund eines
Tempels.
    Gestalten huschten durch die Dämmerung. Fischgesichtige Wesen
in wallenden, giftgrünen Gewändern überwogen. Diese
Typen sah Björn zum ersten Mal. Sie wiesen eine entfernte
Ähnlichkeit mit den Ursen auf, hatten aber sicher nichts mit
ihnen zu tun.
    Björns Augen gewöhnten sich an die bedrückende
Düsternis. Rauchschwaden reizten seine Augen und seine
Atemwege.
    Es ging tiefer, ohne Stufen, auf einer schiefen Ebene, die sich
langsam aber stetig abwärts senkte.
    Dann stand er in der Halle.
    Überall loderten Feuer. Es kam aus umbauten Löchern aus
dem Boden.
    Der Mittelpunkt des unheimlichen Tempels wurde gebildet von einer
riesigen Maske, die über allem schwebte, ohne daß zu
erkennen gewesen wäre, wie sie befestigt war.
    Eine stilisierte, dämonische Fratze von solchem Umfang, in
solch grauenvoller Gestaltung, daß einem das Herz stehenblieb!
Riesige, leere Augenhöhlen wie bei einem Totenschädel
glotzten auf ihn herab. Ein dunkles Glühen in ihnen erweckte den
Anschein, als ob er wirklich lebe.
    Schrecklich und riesig wie ein Scheunentor war das
weitaufgerissene Maul. Spitze, dolchartige Eckzähne ragten
über die matten, aus einem unbekannten Metall geformten Lippen.
Furchtbare Laute kamen aus den Gesichtsöffnungen. Es rumpelte,
seufzte, stöhnte, und qualvolle Schreie füllten die
gespenstische Luft.
    Ein feuerroter Schein spiegelte auf dem titanenhaften Gesicht, und
das Flackern winziger Flammen aus zahllosen Bodenöffnungen in
der Mitte eines kreisrunden Platzes unterhalb der dämonischen
Darstellung war dafür verantwortlich zu machen, daß dieser
Götze wie lebendig wirkte.
    Unter den Augen flammten blutrote Dreiecke, die dem schaurigen
Antlitz einen satanischen Anstrich verliehen.
    Molochos’, zuckte es durch Hellmarks Hirn. Das ist sein
Tempel! Hier verehrt man ihn wie eine Gottheit!
    Der Eindrücke waren zu viele, um sie alle auf einmal verdauen
zu können.
    In der Mitte des kreisrunden Platzes fiel ihm eine ovale Stelle
auf, die etwas erhöht lag wie ein kleiner besonderer Altar. Dort
lag ein Gerippe.
    Rund um den Kreis herum hockten die schauerlichen Monster mit
glühenden Augen und grinsenden Gesichtern.
    Hier war ein Mensch geopfert worden!
    Der Augenblick der Opferung mußte noch gar nicht so lange
zurückliegen.
    Ein fischgesichtiges Wesen mit grünem Umhang erhob sich. Es
hielt ein zangenartiges Instrument in der Hand und schritt in das
Innere des mit magischen Symbolen versehenen Kreises.
    Die kleinen Flammen in den Bodenlöchern zuckten stärker,
wurden röter und größer und bildeten einen Ring von
Feuer um den Fischgesichtigen, der so etwas wie eine priesterliche
Funktion auszuüben schien.
    Er war inmitten des Feuerkreises. Rot prasselten die Flammen aus
den Öffnungen, und die Monster aus Dwylup und Björn
Hellmark sahen aus, als wären ihre Körper in Blut
getaucht.
    Der fischgesichtige Priester schnitt auf Anhieb den Schädel
vom Gerippe und hielt ihn triumphierend hoch. Es war der Kopf Lino
Pinturas! Hier – unter dem grauenvollen Antlitz Molochos’
wurden diejenigen als Opfer dargebracht, die beim Anblick der
Dwylupschen Monster nicht zugrundegegangen waren.
    Die Köpfe an den Hausfassaden!
    Jetzt begriff er.
    Sie wurden als Trophäen aufgehängt und erinnerten an die
Macht Dwylups und Molochos’!
    Und die Knochen, die übrigblieben?
    Sie wurden verteilt. Nur unter den Fischgesichtigen, die anderen
hatten keinen Anteil daran.
    Die Flammen schlugen meterhoch aus den Bodenöffnungen und
stiegen empor zum Antlitz des schrecklichen Molochos, während
die unheimlichen Priester mit den kalten Fischaugen und den breiten
Mäulern die Knochen des Opfers verzehrten.
    Die Riten der alten Stämme Afrikas und Südamerikas kamen
ihm in den Sinn.
    Man trank das Blut der Feinde, oder man fraß sie auf mit
Haut und Haaren, in der Hoffnung, damit Kraft und Stärke in sich
aufzunehmen. Dieser Gedanke lag hier in Dwylup sicher nicht zugrunde.
Vielleicht glaubten die gefährlichen Monster dieser
Jenseitsstadt damit

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