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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sein Gebiß. Außenstehende, wären sie Zeuge
der Dialoge geworden, würden denken, daß einer am anderen
dauernd etwas auszusetzen hat. Diese Schäkerei unter ihnen war
üblich. Carminia und Björn waren ein Herz und eine
Seele.
    Land kam in Sicht. Der herrliche Blick aus der Vogelperspektive
war für Carminia und Björn ein Erlebnis, das sie
genossen.
    »Da, die Half Moon Bay«, erklärte Björn, als
sie die halbmondförmige Bucht überflogen. Nur einen
Steinwurf weit entfernt schien das Häusermeer zu sein, das San
Francisco hieß.
    Deutlich zu erkennen war die Golden Gate Bridge, die sich wie ein
kunstgerechtes Gebilde aus Streichhölzern vom blauen Wasser
abhob.
    Björn nahm Kontakt zum Tower auf. Er hatte die Flugzeit
eingehalten und bekam die Erlaubnis zum Weiterfliegen. Eine
Zwischenlandung war nicht notwendig. Er führte noch
genügend Treibstoff in den Tanks mit sich.
    Der Privatflugplatz laß etwa zweihundert Meilen weiter
nördlich.
    Björn studierte die Karte.
    »Wir landen in Vina«, sagte er.
    »Das klingt nach Alkohol«, meinte die hübsche
Brasilianerin.
    »Du meinst Vino. Aber das ist etwas anderes. Der Flugplatz
dort ist eigentlich mehr für Sportmaschinen eingerichtet. Mit
einem zugedrückten Auge aber darf ich meinen etwas schwereren
Vogel auch dort aufsetzen. Das erspart uns einen großen
Anreiseweg zur Farm. Ich werde mit Richard Lowestone sprechen, was er
von einem eigenen kleinen Flughafen auf seinen riesigen
Ländereien hält. Falls wir wieder mal herkommen, haben
wir’s dann noch leichter beim Landen.«
     
    *
     
    Sheriff Glenn Brodnick steuerte den schwarzen Chrysler.
    Gemeinsam mit Sergeant Slaughter fuhr er die Strecke ab, die Dr.
Pit Mallow mit Sicherheit gefahren sein mußte.
    Aus den Aufzeichnungen in der Praxis ging eindeutig hervor,
daß er um halb zehn aufgebrochen war, um einen Krankenbesuch zu
machen.
    Bei diesem Patienten aber war er nie angekommen, und der Kranke
brauchte ihn nun nicht mehr. Richard Lowestone war tot.
    »So schnell geht das manchmal«, knurrte Brodnick. Er
kaute seinen Kaugummi und schob sich den breitkrempigen Huf tiefer in
die Stirn. Die Hälfte seines Gesichts lag im Schatten, so
daß es beinahe aussah, als trüge er eine Maske.
    »Er machte immer den Eindruck, als könne er nie krank
werden«, fuhr er fort, um seine Gedanken loszuwerden. Auch
Slaughter kannte den Farmer. »Und nun ist er weg.«
    »So ist nun mal das Leben, Sheriff. Von denen man es am
wenigsten erwartet, die erwischt es meistens sehr schnell. Andere
sind jahrzehntelang krank und werden mit ihren Wehwehchen
uralt.«
    Sie sprachen eine ganze Weile über Lowestone und dann wieder
über den überfälligen Arzt.
    An eine Panne mochte Sheriff Brodnick nicht glauben. Bis zu dieser
Zeit hätte Mallow auf alle Fälle eine Möglichkeit
gefunden, um zur nächsten Farm zu marschieren und Bescheid zu
geben.
    In der Zwischenzeit waren auch andere Fahrzeuge durch das
betreffende Gebiet gerollt. Brodnick hatte selbst einige Fahrer
gesprochen. Keinem war ein liegengebliebener Chevrolet
aufgefallen.
    Blieben also nur zwei Möglichkeiten: entweder hatte Mallow
Dreck am Stecken und war auf die Idee gekommen, seine angebliche
Fahrt zu Lowestone zu benutzen, um sich abzusetzen – oder der
Arzt war überfallen und entführt worden! Heutzutage
mußte man auf einsamer Strecke mit allem rechnen…
    Die erste Theorie verwarf Brodnick ebenso schnell wieder, wie sie
ihm gekommen war, denn Pit Mallow war ein ehrenwerter Bürger,
der seine Pflicht tat und sich nicht schonte.
    Also blieb nur die zweite Möglichkeit. Die war auch am
wahrscheinlichsten.
    Überfall, Entführung oder Raubmord… Vielleicht
irgendein Haschbruder auf Wanderschaft, den Mallow in gutem Glauben
mitgenommen hatte.
    Sheriff Brodnick und Ron Slaughter, der Sergeant, beobachteten die
Umgebung sehr genau. Die Luft war warm und staubig, die Straße
leer. In diese gottverlassene Gegend verirrte sich nur selten ein
Fahrzeug. Zweimal am Tag fuhr ein Greyhound-Bus. Einer früh
morgens, der andere abends.
    Brodnick richtete sein Augenmerk nach links, Slaughter nach
rechts. Keine verdächtigen Spuren, kein Fahrzeug am
Straßenrand…
    Dann kam das Schild.
    Nach Deadly Bluff drei Meilen, stand darauf.
    Der Sheriff und sein Begleiter sahen sich an.
    Brodnick zuckte die Achseln, gab Gas und steuerte den schweren
Wagen auf den schmalen Pfad.
    »Moment«, sagte der Sergeant dann plötzlich.
    Brodnick reagierte, als käme es darauf an. Er stieg voll auf
die

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