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Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange

Titel: Macabros 019: Im Schlund der Höllenschlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Bremsen. Der Chrysler stand.
    »Haben Sie was gesehen, Slaughter?«
    Der Sergeant deutete auf den schmalen Sandstreifen rechts vorm
Fahrzeug des Sheriffs.
    Reifenspuren!
    »Da ist erst kürzlich einer gefahren«, meinte Ron
Slaughter.
    »Es fahren hin und wieder Wagen nach Deadly Bluff. Kann mir
nicht vorstellen, daß Mallow einen Abstecher nach dort gemacht
haben soll. Aber sei’s wie’s sei!«
    Brodnick fuhr der deutlich sichtbaren Spur nach.
    Dann stieg er wieder auf die Bremsen.
    Links in einer Felseinbuchtung stand ein Wagen.
    »Mallow!« entfuhr es dem Sergeant. Er riß die
Tür auf, und noch ehe Brodnick seinen umfangreichen Bauch hinter
dem Steuer hervor gezerrt hatte, war er schon an dem fremden Fahrzeug
und inspizierte es.
    Der Wagen war leer. Keinerlei Spuren ließen auf
Gewaltanwendung schließen.
    Mallow war hierhergelockt worden. Lebte er noch oder lag seine
Leiche irgendwo im Gestrüpp oder zwischen Felsen?
    Die Suche begann. Brodnick und Slaughter teilten sich die Umgebung
auf. Niemand stieß auf Mallows vermutete Leiche.
    Rund hundert Meter von dem abgestellten Wagen entfernt entdeckte
der Sheriff jedoch eine breite Schleifspur, für die er keine
Erklärung fand.
    Sie sah aus, als wäre ein Mensch dort über den staubigen
Weg gezogen worden. Aber sie war doch zu breit. Eher wurde man
aufgrund dieser Spur an einen riesigen Baum oder einen gewaltigen
Schlauch erinnert.
    Die Schleifspur verlor sich zwischen den Felsen und brach dort
abrupt ab.
    Die beiden Männer suchten an dieser Stelle besonders
aufmerksam, fanden jedoch nichts, das ihre Annahme, Mallows Leiche
sei vielleicht in der Nähe verscharrt worden,
bestärkte.
    Sie fuhren bis nach Deadly Bluff. Der warme Wind säuselte
zwischen wurmstichigen Balken, verrotteten Fensterkreuzen und
morschen Dächern. Am besten war das Hotel noch erhalten, ein
großer Bau mit zahlreichen Fenstern. Das breite Holzschild
nannte sogar den Namen des Gebäudes: Michigan Hotel. Sonst
herrschte völlige Stille in der verlassenen, geisterhaften
Stadt.
    Bis hierher jedenfalls war Mallows Chevrolet nicht gekommen. Auch
keine Fußspuren deuteten darauf hin.
    Eine knappe Stunde durchsuchten die beiden Männer alle
möglichen Winkel und trafen sich dann am Fahrzeug des Sheriffs
wieder.
    Brodnick lutschte seinen Kaugummi. »Etwas ist faul«,
sagte er, den Blick in die Runde schweifend lassen. »Mallow ist
unterwegs hängen geblieben, soviel wissen wir sicher. Warum fuhr
er von der Hauptstraße ab? Wen hat er getroffen? Hat er
überhaupt jemand getroffen oder hatte er einen besonderen Grund,
Richtung Deadly Bluff zu fahren? Daß er nicht hiergewesen sein
kann, wissen wir nun auch. Auf dem ersten Drittel des Weges ist etwas
passiert.«
    Er blies die Backen auf und stieß hörbar die Luft aus
Nase und Mund.
    »Was für ein Gefühl haben Sie, Slaughter?«
    Der drahtige Sergeant warf dem Sheriff einen seltsamen Blick zu.
»Kein sehr gutes, Brodnick«, sagte er.
    »Kein sehr gutes?« echote der Sheriff. »Wie meinen
Sie das?«
    Der Gefragte zuckte die Achseln. »Kann ich nicht
erklären. Nur so…« Er ließ den Blick über
die Ruinen gleiten. »Vielleicht macht’s die Umgebung. In so
einem Jammernest wie Deadly Bluff habe ich mich noch nie besonders
wohl gefühlt. Man wird auf Schritt und Tritt an die
Vergänglichkeit erinnert. Hier lebten einmal Menschen. Sie haben
gehofft, geliebt und gehaßt. Wieviel hundert oder tausend
Schicksale haben sich hier erfüllt?«
    »Sie sind der reinste Philosoph, Slaughter.«
    »Nein, so ist es nicht, nicht so, wie Sie das meinen.«
Er machte eine Bewegung als fröstele es ihn. »Seit wir hier
sind, Sheriff, habe ich das Gefühl, daß wir nicht allein
sind. Wir werden beobachtet! Ich spüre es! Einfach so, und ich
kann es nicht erklären!«
     
    *
     
    Der Pontiac hatte die Farbe eines Bergsees. Björn und
Carminia wußten nicht, wieso man die Idee hatte, einen solchen
Leihwagen zur Verfügung zu stellen. Ihnen war die Farbgebung
zuwider.
    »Abgesehen von der Farbe, marschiert er aber
ausgezeichnet«, freute Hellmark sich, als sie den ersten Teil
der Schnellstraße hinter Vina benutzten. Der Deutsche fuhr den
Leihwagen ziemlich aus. »Mit dem Lamborghini natürlich
nicht zu vergleichen«, murrte er. »Aber den konnten wir
schlecht als Fracht im ’Feuervogel’ mitnehmen.« So
hatte Björn die zweistrahlige Cessna getauft.
    Sie waren später von Vina abgefahren, als sie
ursprünglich geplant hatten. Ein erfrischendes Bad im Hotel war
nach der

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