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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aufschlagen und das Boot irgendwo im Gebüsch verstecken.
Wenn du dann noch bei Kräften bist, erlaub’ ich das mit dem
Baum, Garry, aber auch nur unter einer Bedingung.«
     »Einer Bedingung?«
    »Daß du anschließend noch fit bist. Ein Liebhaber
der die Flügel hängen läßt, paßt mir
nämlich nicht in den Kram.«
     
    *
     
    Zu all dem, was sie sich vorgenommen hatten, kamen sie allerdings
nicht mehr.
    Sie hatten die Rechnung ohne Kharzum gemacht.
    Der unheimliche Dämon zog sie hinein in das schaurige Spiel,
das er begonnen hatte.
    Er war ein Dämon besonderer Art und stand mit jenen in
Verbindung, die aus einer anderen Zeit kamen, die dachten und
fühlten wie er, auch wenn sie menschliche Körper
hatten.
    Kharzum war ein Verbindungsglied. Sodom lag außerhalb der
bekannten Räume in Diesseits und Jenseits und außerhalb
der Zeitstruktur, welche die Menschen anfingen zu erforschen –
und die sie in einer fernen Zukunft schließlich auch
beherrschen gelernt hatten. Die Menschen und die Dämonen
drängten nach einer Entscheidung. Diese Entscheidung würde
kommen. Und sie würde zugunsten der Dämonen ausgehen,
dessen war Kharzum, der Schreckliche, sich sicher.
    Denn die Entscheidung würde nicht in der Zukunft stattfinden,
sondern in der Gegenwart. Und die würde die Zukunft
verändern.
    Der Mann, der den Schlüssel zu dieser Veränderung in
Händen hielt, war Björn Hellmark. Alle Aktionen der
bösen Mächte richteten sich gegen ihn, sobald sie eine
Möglichkeit hatten, ihn zu attackieren und in die Enge zu
treiben. Jedes Mittel war ihnen dabei recht.
    Grausamkeit kannte keine Grenzen in einer Welt, wo es einen
Maßstab dafür nicht mehr gab.
    Kharzum aalte sich in der Angst und dem Grauen, das er säte,
das andere empfanden.
    Als er das Zeitlicht rief, um es dem sich Kuan nähernden
Flugzeug entgegenzuwerfen, nutzte er die Chance, auch Doreen
O’Thonell und Garry Blish in das Grauen Sodoms
einzubeziehen.
    Die beiden trugen gerade die Kiste mit den Seenot-Utensilien an
Land, als es geschah.
    Gleißende Helligkeit brach über sie herein. Wie von
einer Riesenfaust wurden sie zu Boden geschmettert. Die Kiste, die
sie schleppten, entfiel ihren Händen.
    Gleißendes Licht – dann Dunkelheit…
    Doreen O’Thonell rappelte sich sofort wieder auf. »Was
ist jetzt passiert?« fragte sie benommen, und ihre Blicke
suchten Garry Blish. »Ist die Sonne auf die Erde
gestürzt?« Ihre Stimme klang angsterfüllt.
    Sie rieb sich die Augen, ließ ihr Augenlicht nach?
    Panik ergriff Doreen O’Thonell, als der Eindruck noch immer
blieb, nachdem sie auch die Hände heruntergenommen hatte.
    Schritte… Sie warf den Kopf herum.
    Garry taumelte auf sie zu. »Verdammt«, knurrte er.
»Geht es dir auch so wie mir?«
    »Es ist plötzlich finster geworden.«
    »Genau. Und…« er brach abrupt ab, »das Wasser,
Doreen… unser Boot«, entrann es seinen Lippen. Er lief
schnell zwei Schritte vor und blieb stehen. Da gab es keinen Strand
mehr, und sie hörten nicht mehr das leise Plätschern der
Wellen.
    Sie waren inmitten eines unbekannten, dichten Dschungels.
     
    *
     
    »Wie kommen wir hierher?« Doreen O’Thonell stellte
diese Frage zuerst.
    »Es muß mit dem Licht zusammenhängen.«
    Die junge Reporterin hatte sich erstaunlich schnell wieder von
ihrer Überraschung erholt.
    Veränderte Umgebung, veränderte Zeit… Etwas war mit
der Atmosphäre passiert.
    Sie mußten eine Erklärung für den Vorfall
finden.
    »Jedenfalls sind wir nicht mehr da, wo wir vor einer Sekunde
noch gewesen sind«, stellte Garry Blish lakonisch fest.
    »Das heißt also, wir müssen herausfinden, wo wir
sind.«
    Er nickte. »Erinnerst du dich noch an deine Theorie wegen der
vermutlichen Entführung Professor Watkins’ und seiner
Tochter?«
    »Die paßt nicht mehr hierher.«
    »Oder doch. Wir sind woanders. Auch wir wurden versetzt. Um
wieviel Meter oder Meilen? Das müßte festzustellen
sein.«
    »Und was für eine Erklärung hast du dafür,
daß uns die Sonne fehlt?«
    Er grinste. »Es wird Abend geworden sein, Honey. Oder hast du
eine andere Erklärung dafür?«
    »Dann müßten wir für ein paar Stunden
bewußtlos gewesen sein, Garry«, sagte sie nachdenklich,
ohne auf seine Frage einzugehen.
    »Vielleicht war’s so.«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Ich war keine Sekunde lang
geistig weggetreten, das weiß ich genau.«
    Ihre Überlegungen drehten sich im Kreis. »Kannst du
nicht ein bißchen Licht machen?« fragte sie unvermittelt,
nachdem sie

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