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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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verlassen,
Björn Hellmark. Sie sind dünn wie Schleier, die man
zerreißen kann. Dünn wie ein Schleier ist auch die
Wirklichkeit, wenn ich es will. Die Botschaft in der Flasche ist eine
Farce wie der Traum, ist selbst nur ein Traumgebilde. Ich habe die
Träume geschickt an die ihr glaubt. Fliegt nach Kuan! Aber ihr
werdet dort nicht ankommen. Die Blutgärten von Sodom, Kharzums
Blutgärten, warten auf euch. Gefangen in Raum und Zeit. Diesmal
gibt es kein Entrinnen, Björn Hellmark! Mit offenen Augen rennst
du in die Falle, ohne sie zu erkennen…«
    Noch immer lag das Meer unter und der weite Himmel über
ihnen. Er begann sich zu bewölken. Wie gigantische Federn
schwebten dünne Wolkengebilde an ihnen vorüber und kamen
aus der Ferne auf sie zu.
    »Bald haben wir’s geschafft«, sagte Hellmark
zufrieden.
    »… Kuan ist gefährlich…«, vernahm er da
die leise Stimme.
    »Wie kommen Sie darauf, Alan?« fragte er. Die Stimme war
von hinten gekommen. War Alan Kennan eingeschlafen?
    »Wie, bitte, Björn?« fragte Kennan, als hätte
die Frage ihn aus dem Schlummer gerissen.
    »Sie haben eben etwas über Kuan gesagt.«
    »Ich? Nein! Wieso? Wie kommen Sie darauf?«
    Hellmark spürte das Kribbeln im Nacken.
    Die Stimme war nicht von außen gekommen, sondern von innen,
aus seinen Gedanken!
    Sie war jedoch so leise gewesen, wie er sie noch nie gehört
hatte.
    Al Nafuur, der geistige Freund aus dem geheimnisvollen Reich
zwischen Diesseits und Jenseits, zu dessen besonderem Schützling
er geworden war, hatte sich gemeldet.
    »Al Nafuur?« dachte er intensiv. »Al Nafuur? Was
ist? Wovor wolltest du mich warnen?«
    Die Worte, die er leise vernommen hatte, waren offensichtlich aus
einem größeren Satz herausgerissen.
    »… Kuan ist gefährlich…« hatten die Worte
gelautet.
    Björn lauschte in sich hinein. Al Nafuur hatte sich bemerkbar
machen und ihm etwas sagen wollen. Eine Warnung? Aber sie war
unvollständig. Der Freund aus dem Zwischenreich konnte nicht so,
wie er wollte. Diese Erfahrung machte der Deutsche nicht zum ersten
Mal.
    Etwas war in der Nähe, das ihn davon abhielt, sich klar und
verständlich zu machen und den geistigen Kontakt noch mal
aufzunehmen.
    Wie ein kurzer Vorstoß waren seine Worte gewesen. Eine
Warnung! Björn nahm sie als eine solche hin.
    Aber er begriff sie nicht.
    Inwiefern war Kuan gefährlich für ihn?
    Da spürte er die Nähe des anderen wie einen Hauch.
    Er war doch noch mal zurückgekommen und hatte die Mauer, die
ihn ursprünglich blockierte, offenbar durchbrochen.
    »Watkins ist nicht mehr auf Kuan, Björn! Er lebt,
aber… Vorsicht!« Wie ein Aufschrei erfüllte ihn die
Warnung. »Der Anschlag ist…«
    Da ging es drunter und drüber.
    Der Kontakt zu Al Nafuur riß ab, und Hellmark kam nicht mehr
dazu, sich eingehend Gedanken über die empfangenen Wortfetzen zu
machen.
    Das Licht! Strahlend hell leuchtete es über ihnen.
    »Was ist denn das?« rief Alan Kennan von hinten und
beugte sich nach vorn.
    Zwei Sekunden lang sahen sie den gleißenden Glutball
über sich.
    »Eine fliegende Untertasse!« brüllte Kennan.
    Geistesgegenwärtig drückte Björn den
Steuerknüppel nach vorn. Die Maschine stieß nach unten,
der Motor röhrte auf.
    Unter dem Licht wegtauchen, zuckte es in Björns
Bewußtsein auf. Es war nur ein Gedanke, um instinktiv einen
Ausweg zu finden.
    Plötzlich waren sie mitten drin.
    Ohrenbetäubendes Dröhnen, Brechen und Bersten…
    Die Maschine überschlug sich und geriet außer
Kontrolle. Alles wirbelte durcheinander. Unten war oben, oben war
unten. Dann erfolgte ein Knall, als ob ein Düsenjet die
Schallmauer durchbrochen hätte.
    Dunkelblaues Licht… Schwärze… Dann wußte
keiner mehr etwas von sich.
     
    *
     
    Sie waren schneller da gewesen, als sie vermutet hatten.
    Garry Blish und seine charmante, hübsche Kollegin vom
»Weekend« hatten Kuan praktisch umrundet. Und wieder
mußten sie feststellen, daß ihr Fernsehkollege Retcliff
offenbar mehr Wert auf die Rebellen als auf eine eventuelle
Spurenverfolgung des Anthropologen gelegt hatte.
    Die Bucht, in der Watkins und seine Tochter mit der kleinen Crew
an Land gegangen waren, lag nördlich. Retcliff war auf der
Südseite gelandet, wo ihn weißer Sand und eine
verträumte, menschenleere Region empfangen hatten.
    Garry Blish strahlte. »Der richtige Fleck um Urlaub zu
machen. Nichts wie rein in die Badehose und dann ins erfrischende
Naß!«
    »Ich möchte Sie nur daran erinnern, Garry, daß Sie
bereits eine Badehose

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