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Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom

Titel: Macabros 020: Die Blutgärten von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Er sah ihr in die Augen.
»Aber das kam nicht von einer Schlange. Das hörte sich an
als ob jemand vor uns ging. Ein Mensch war in der Nähe,
Doreen!«
     
    *
     
    Doreen zuckte zusammen.
    »Darüber sollten wir froh sein«, ergänzte er.
»Wir sind nicht die einzigen. Wir können uns bemerkbar
machen, sollten…«
    Sie bohrte plötzlich ihre Fingernägel in seine
Schulterblätter. »Das ist nicht mehr nötig, Garry. Da
vorn ist schon jemand!«
     
    *
     
    Er folgte ihrem Blick und hielt den Atem an.
    Sie sahen die Gestalt, die sich in der Dämmerung zwischen den
düsteren Stämmen bewegte und geduckt lief, als ob sie etwas
suche.
    Dann blieb sie stehen.
    »Hallo?« rief eine fragende, mattklingende Stimme.
»Hallo! Ist da jemand?«
    Sie standen im Schatten und konnten nicht mit Sicherheit von dort
drüben wahrgenommen werden.
    Der andere trat jetzt weiter vor.
    Es war nicht mehr ganz so dunkel, stellte Blish fest. Ein bleiches
Licht kam von irgendwoher, wie vom Mond, der sich langsam hinter dem
hohen, dichten Blätterdach vorschob.
    Der Mann starrte herüber. Sein Haar hing in der Stirn. Er
machte eine verschmutzten, ungepflegten Eindruck. Das Hemd war
zerrissen und klebte nur noch in Fetzen am Körper.
    Garry Blish schluckte. Diesen Mann kannte er.
    »Den hab’ ich doch wie eine Stecknadel gesucht«,
entrann es tonlos seinen Lippen. »Das ist ein Chinese, das
könnte Ping Ma sein!«
     
    *
     
    Wo Ping Ma sich aufhielt, konnten Watkins und seine Tochter nicht
weit sein.
    Nun würde es doch noch eine Erklärung für alles
geben…
    »Hallo?!« rief Garry Blish nach drüben, trat aus
dem Kernschatten und zeigte sich.
    Der Mann drüben warf die Arme in die Höhe.
»Menschen!« rief er in englischer Sprache. »Endlich
Menschen!«
    Er freute sich.
    Garry Blish und Doreen O’Thonell liefen auf ihn zu.
    Sie kamen nur drei Schritte weit.
    Doreen O’Thonell saß plötzlich fest. »Der
Boden! Garry… Mein Gott! Er gibt nach. Ein Sumpf!«
    Da steckte sie schon bis zu den Hüften in grauem, zähem
Schlamm.
    Instinktiv warf Blish sich zur Seite, die junge Frau dabei an der
Hand haltend, um sie nicht zu verlieren.
    Doreen schlug um sich und strampelte.
    »Nicht!« schrie Blish entsetzt, der bis zu den Knien im
Schlamm steckte, sich nach hinten beugte und entsetzt mit ansehen
mußte, daß trotz seiner verzweifelten Versuche, Doreen am
Versinken zu hindern, ihr Körper tiefer und tiefer rutschte. Der
graue Schlamm reichte schon bis unterhalb ihrer Brüste.
    Bei Garry ging es langsamer, er hatte offenbar noch festeren Boden
unter den Füßen.
    Sein Blick irrte hinüber auf die andere Seite dieser
unheimlichen Lichtung, deren wahres Gesicht sie nicht erkannt
hatten.
    »Helfen Sie uns, bitte!« flehte er. »Stöcke,
Zweige, Äste, damit können Sie uns helfen…«
    Beide starrten auf den Mann am Rande des Sumpfes.
    Und auch hier zeigte sich, daß sie abermals getäuscht
worden waren.
    Das da drüben war nicht Ping Ma und war kein Chinese
mehr.
    Sie konnten ihre brennenden Augen nicht von dem furchtbaren
Geschehen wenden, das sich nur einen Steinwurf weit von ihnen
entfernt abspielte.
    Namenloses Grauen, in dem sie zu ertrinken drohten, ließ
ihre Körper erzittern.
     
    *
     
    Als er die Augen aufschlug, wußte er sofort, daß etwas
Besonderes vorgefallen war.
    Er war nicht tot, die Maschine nicht abgestürzt, aber er
saß auch nicht mehr in dieser Maschine.
    Dämmerung hüllte ihn ein, und er wußte sofort,
daß es zu keinem Unfall gekommen war, sondern daß die
Mächte aus dem Jenseits nach ihm gegriffen hatten.
    Sie waren in eine jenseitige Welt entführt worden!
    Das war nicht seine erste Erfahrung. Mehr als einmal hatte er, ein
Normalsterblicher, Reiche der Finsternis kennengelernt. Er war
freiwillig dorthin gegangen und man hatte ihn auch dazu gezwungen.
Jede Begegnung war anders gewesen. Molochos und seine schrecklichen
Diener wollten ihm ans Leben.
    Geschicktes Reagieren, Einsatzbereitschaft, Todesmut aber auch
Glück hatten ihn bisher vor dem Schlimmsten bewahrt.
    Jede Konfrontation konnte für ihn die letzte sein, und mit
Erschrecken dachte er daran, daß er – sollte sich hier ein
Angriff entwickeln –, nicht mal im Besitz seines magischen
Schwertes war.
    Das lag im Flugzeug, in einem länglichen Leder-Etui, das
einem Geigengasten ähnlich sah.
    Björn Hellmark richtete sich abrupt auf und blickte sich in
der Runde um.
    Feuchte Wärme… Dichtes Blattwerk… Dschungel.
    Aber es war kein normaler Dschungel!
    Etwas

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