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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Wort oder eine Geste auf ihre Lage aufmerksam
gemacht. Aber die Pistole, die ihr der andere ständig in die
Seite gedrückt hatte, hinderte sie daran.
    Und nun waren sie auf dem Weg durch London. Wohin ging die
Fahrt?
    An alles, was bisher geschehen und gesprochen worden war,
mußte sie in diesen Sekunden denken.
    Zuviel zu wissen, sei nicht gut. Als Beispiel war ihr Mann
angeführt worden. Sie kam darauf zu sprechen.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Er kennt Geheimnisse, die anderen Menschen verschlossen
sind«, sagte der mit dem Schnurrbart.
    »Jeder Zauberkünstler wahrt sein Berufsgeheimnis. Das
ist nun mal so.«
    »Bei den meisten aber hat man eine bestimmte Ahnung oder eine
Vorstellung davon, wie sie das eine oder andere bewerkstelligen. Aber
bei Ihrem Gatten kann man sich den Kopf zerbrechen, und man kommt
doch nicht dahinter.«
    »Das eben ist das Geheimnis seines weltweiten
Erfolges.«
    »Eben. Und daran möchte ich teilhaben.«
    Jutta Stokanova zuckte zusammen. Daher also wehte der Wind.
»Sie wollen, daß ich Ihnen sage…?«
    »Genau. Ich will wissen: Wie macht Ihr Mann das?«
    »Warum fragen Sie ihn nicht selbst?«
    »Würde er es mir denn verraten?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Sicher nicht, Madame. Abraxas hat seine Besonderheiten,
seine einmaligen Besonderheiten. Ich kann mir vorstellen, daß
Sie ein paar interessante Mitteilungen machen können, mit denen
ich viel anfangen kann!«
    »Sie irren sich. Ich weiß – nichts.«
    »Aber Madame! Ich habe fast jede Show Abraxas’ gesehen,
ich weiß über sein Privatleben ebensogut Bescheid wie
über das meine. Monatelang habe ich ihn durch eine Agentur
beobachten lassen. Ich habe Geld investiert. Das möchte ich
wieder herausholen. Hundertfach, tausendfach. Vielleicht noch mehr.
In allerkürzester Zeit. Ich kann mir vorstellen, daß
Abraxas sehr viele seiner Tricks mit Ihnen bespricht, sie vielleicht
sogar mit Ihnen probt auf ihre Publikumswirksamkeit.«
    »Sie irren. Er entwickelt die Dinge allein, und er verliert
kein Wort über sie.«
    »Madame! Sie nehmen doch nicht an, daß ich Ihnen das
glaube?«
    »Es ist die Wahrheit!« preßte Jutta zwischen den
Zähnen hervor. »Die volle Wahrheit.«
    »Nun, das werden wir herausfinden. Ich habe Ihnen anfangs
gesagt, daß es an Ihnen liegt, ob Sie das Hotel heute abend,
morgen oder in einer Woche oder in einem Monat wiedersehen. Oder nie.
Ich habe Zeit, viel Zeit. Das war stets meine Stärke.«
     
    *
     
    Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde. Plötzlich stand der
Wagen. Türen klappten leise. Schritte waren zu hören. Jutta
achtete auf jedes Geräusch.
    »Wir sind da«, sagte der Schnurrbärtige. Da wurde
sie auch schon am Arm gepackt. Nicht hart, beinahe zuvorkommend. Man
behandelte sie wie ein rohes Ei. Noch! Sie ahnte aber, daß sich
das schnell ändern konnte.
    Quietschend öffnete sich eine Tür. Modrige, kalte Luft
schlug ihnen entgegen.
    Steile Stufen und hölzerne Treppen folgten. Es ging bis zum
dritten Stock empor.
    Sie betraten ein Zimmer, ein Riegel knarrte.
    Dann nahm man der Frau die Augenbinde ab.
    Jutta Stokanova blickte sich um. Sie war in einem einfachen Zimmer
mit schrägen Wänden, eine Art Dachkammer. Auf einem
klobigen, quadratischen Tisch stand eine Tischlampe mit einer
schwachen Birne. Außer einem verschlissenen Sofa und einem
Matratzenlager in einer Nische gab es noch einen Kleiderschrank und
einige wacklige Stühle. Das kleine Fenster war mit einer
Wolldecke verhangen. Sie war von zahlreichen Motten zerfressen und
fadenscheinig, so daß der graugestrichene, verwitterte Laden zu
erkennen war, der einen Blick durch das schmutzige Fenster
verhinderte.
    Ruchena wurde von einem der Begleiter des Schnurrbärtigen
hereingetragen.
    Das Mädchen räkelte sich, seufzte und schlug die Augen
auf. Sie war nur ganz leicht chloroformiert worden.
    Sie kam wieder zu sich und blickte sich erstaunt um.
    »Wo sind wir hier, Mami? Was wollen die Männer von
uns?«
    Ruchena hatte langes, offenes Haar, die dunklen großen Augen
ihres Vaters und das edle, etwas herbe Gesicht ihrer tschechischen
Mutter.
    Jutta Stokanova lächelte. »Du brauchst keine Angst zu
haben, Ruchena. Es wird alles gut werden.« Sie konnte sich frei
bewegen, man machte ihr keinerlei Vorschriften. Niemand hinderte sie
daran, sich um das Mädchen zu kümmern. Sie fühlte die
Stirn der Kleinen und atmete erleichtert auf.
    »Es geht ihr wieder besser, nicht wahr?« hörte sie
den Schnurrbärtigen hinter sich. »Das Fieber kommt –
und es

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