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Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers

Titel: Macabros 021: Abraxas Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Glas
an seine Lippen. »Ich darf nicht vergessen, daß Sie Tag
für Tag mit einem Mann zusammen sind, von dem die Fachkritiker
behaupten, er könne mehr als Illusionen vermitteln. Er
könne wirklich zaubern und verfüge über
übernatürliche Gaben.«
    Er führte Gablisczek in sein Arbeitszimmer. Auf dem Weg
dorthin fuhr er fort: »Vielleicht hat Abraxas Sie verhext, und
Sie sehen nur so jung aus.«
    Lachend betraten sie den Raum mit den wertvollen alten englischen
Möbeln. Die Vorhänge bestanden aus dunkelgrünem
Samt.
    Direkt vor dem verhangenen Fenster stand der Schreibtisch.
    Der war über und über mit Papieren belagert.
    Es war ein Wunder, daß Robinson sich auf Anhieb dort
zurechtfand.
    »Das sind die Kapitel über das, was ich bisher über
Abraxas weiß – oder vermute«, sagte er. Er griff nach
einem Stoß Papier. Es mochten etwa fünfzig
engbeschriebene, Schreibmaschinenbogen sein. »Es ist nicht viel.
Im Gegensatz zu anderen Zauberkünstlern oder Illusionisten kommt
man an Abraxas nicht heran. Eine Deutung des Phänomens ist mir
bisher nicht gelungen.«
    »Es wird Ihnen auch nie gelingen«, erwiderte
Gablisczek.
    Robinsons Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Hatte er richtig
gehört?
    Zeit, darüber nachzudenken, gab es nicht mehr für
ihn.
    Gablisczek sah nicht mehr so aus wie eben.
    Ein völlig Veränderter stand vor ihm.
    Das Gesicht war rundlich und aufgequollen, und zwischen den
aufgeworfenen Lippen war eine dicke, dunkelgraue Zunge zu sehen.
    Die Augen sahen gefährlich und blutunterlaufen aus, und aus
der Kehle des so schrecklich veränderten Gablisczek drangen
knurrende Laute, die an einen Wolf erinnerten.
    »Aber…«, Robinson prallte zurück. Er war
kreidebleich.
    Etwas zischte durch die Luft.
    Der Sachbuchautor, der über das Leben
außergewöhnlicher Menschen schrieb, konnte nicht mehr
zurückweichen.
    Er hatte den Schreibtisch im Rücken und fiel nach hinten.
    Narrte ihn ein Spuk?
    Seine Gedanken drehten sich wie ein Karussell.
    Wie durch einen Schleier nahm er die dämonenhafte Fratze
wahr, und es kam ihm so vor, als hätte sich sein Besucher weiter
verändert. Sein Kopf war nun wie eine aufgespaltene Kugel, grau
und wie ein Erdklumpen, der lange Zeit unbarmherzig der Sonne
ausgesetzt gewesen war. Die Sinnesorgane waren mehr zu ahnen als zu
sehen. Wild hingen strähnige, steife Haare in die flache,
rissige Stirn.
    Es brannte wie Feuer auf Robinsons Gesicht, als die furchtbare
Klauenhand seine Haut aufriß.
    Er glaubte, sie würde ihm in Streifen vom Gesicht
geschält.
    Er schrie gellend auf, und sein Schrei hallte durch die
große Wohnung.
    Zu einem zweiten Aufschrei kam er nicht mehr. Klauenhände
umspannten seine Kehle. Er gurgelte dumpf und schnappte vergebens
nach Atem.
    Blut lief über seine Augen und ließ ihn alles wie durch
einen Schleier sehen.
    Tausend Fragen stürmten glühendheiß in sein
Bewußtsein, wie eine Flut kochender Lava.
    Sein Herz pochte, als wolle es die Brust sprengen. Der Körper
war in Schweiß gebadet, als mache er einen schlimmen Alptraum
durch.
    Mit fahrigen Fingern griff er um sich und bohrte seine
Fingernägel in das Gesicht des schaurigen Gegners.
    Aber die Fingernägel brachen ab, als würde er sie in
einen Felsblock krallen.
    Sein Körper bäumte sich auf.
    Warum? Warum… er? Was ging hier vor?
    Sterben? Warum sollte… mußte er sterben?
    Todesangst ergriff ihn.
    Der harte, mumifizierte Schreckensleib vor ihm gab nicht auf. Er
wollte alles zu einem Ende bringen.
    In Robinsons Ohren rauschte es. In seiner Panik und seiner
Verzweiflung wußte er nicht, was er noch tun sollte. Schwer wie
Blei fühlte sich sein Körper an.
    Die Haare standen ihm zu Berg. Er schlug einfach um sich, ohne zu
wissen, wohin er traf, ohne ein Gefühl dafür zu haben, was
er tun mußte, um dem grausamen Mörder zu entgehen.
    Seine Hände verkrampften sich. Da spürte er einen
harten, runden Knopf an der zitternden, schweißnassen
Handinnenfläche.
    Wie ein elektrischer Schlag durchfuhr es ihn.
    Die Schreibtischschublade! Darin lag ein Revolver!
    Seine zitternde Hand riß und zerrte daran. Er mußte
sie öffnen. Er hatte eine Chance, damit diesem Wahnsinnigen zu
Leibe zu rücken.
    Hoffentlich schaffte er es… die Zeit… die Zeit verrann,
zu schnell… Er sah, hörte und fühlte kaum noch etwas.
Er stand dicht davor, das Bewußtsein zu verlieren und er
wußte, daß es aus dieser Bewußtlosigkeit kein
Erwachen mehr geben würde.
    Die Schublade rutschte nach vorn. Drei Millimeter,

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