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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aufhalten, wenn es die Notwendigkeit
erforderte. Er konnte diesen Ätherkörper von seinem
Originalkörper abspalten und dabei unmittelbar neben seinem
Hauptkörper entstehen oder zigtausende von Kilometern an einem
wildfremden Ort.
    Björn Hellmark alias Macabros war nachweislich einer der
wenigen existierenden Phänomene, die an zwei Orten gleichzeitig
sein konnten.
    Macabros achtete genau auf die Fluggeschwindigkeit der
Höllenkreatur und paßte seine Bewegung durch die
Lüfte dem fliegenden, urwelthaften Geschöpf an.
    Das alles war wie ein Traum. So empfand er es auch. Raum und Zeit
schienen sich aufgelöst zu haben, und er registrierte
Gefühle, wie sie andere Menschen in Träumen wirklich
hatten, wenn sie glaubten, fliegen zu können. Dieses Erlebnis
ging offenbar darauf zurück, daß sehr viele Menschen, ohne
es zu wissen, über die Gabe verfügten, einen
Zweitkörper entstehen zu lassen, daß sie das zwar im Traum
schafften, aber im Wachzustand dann nicht mehr dazu fähig
waren.
    Macabros war lautlos wie ein Schatten.
    Die Sorge erfüllte ihn, daß er vielleicht nicht lange
genug diesen Zustand würde aufrechterhalten und damit das
Versteck der unheimlichen Dämonentochter ausfindig machen
können.
    Befand sich dieses Versteck auf dem Festland, auf der Hauptinsel
von Hawaii? Auf einer der kleineren Inseln, die sich darum
gruppierten, oder ganz und gar auf einem winzigen, unbewohnten
Atoll?
    Eines durfte man nicht unberücksichtigt lassen: die
»Aloha« war noch nicht weit von den Inselwelten entfernt
gewesen, als das Unheil begann. Phantoma, die sich unerkannt unter
die Passagiere geschmuggelt hatte, hätte auch hier auf dem
Schiff Unterschlupf finden können. Aber offenbar hatte sie sich
ein anderes Versteck ausgesucht. Sie führte etwas Besonderes im
Schild.
    Der unheimliche Vogel glitt in stets gleichbleibender Entfernung
vor ihm her und bewegte sich in östlicher Richtung.
    In scheinbar endloser Ferne sah Macabros die Silhouette eines
weißen Ozeandampfers vorbeiziehen. Hinter dem Horizont tauchte
er unter, als wäre dort die Welt zu Ende und er würde in
eine unbekannte Tiefe stürzen.
    Macabros kam es so vor, als wäre außerhalb der
grau-grünen Dunstglocke herrlich blauer Himmel. Aus der Ferne
schimmerte es hell heran und wurde von der Glocke aufgesogen. Hier
herrschten keine normalen Wetterbedingungen. Phantomas Hilfsgeister
manipulierten die Elemente, und wenn es der Unheimlichen in den Sinn
kam, würde sie einen neuen Befehl geben, und der schreckliche
Sturm von letzter Nacht wiederholte sich.
    Pausenlos konnte sie Schrecken verbreiten und die Betroffenen zur
Verzweiflung bringen.
    Aus wabernden Nebeln unter ihm stiegen die Umrisse einer winzigen
Insel auf.
    Der braune Vogel mit den bizarren, lederartigen Schwingen senkte
sich herab und verschwand wie zwischen grauen, dampfenden Wolken.
    Lautlos schwebte Macabros hinterher und hielt den notwendigen
Abstand. Es war eine winzige Insel, vielleicht tausend Quadratmeter
groß. Weißer Sand, ein Korallenrand auf der einen Seite.
Dicht und undurchdringlich lag der Palmenhain. Auch diese Insel war
eingehüllt in undurchdringlichen Dunst.
    Phantoma tarnte sich.
    Hellmarks Doppelkörper hatte plötzlich festen Boden
unter den Füßen. Macabros verharrte hinter einer Palme.
Der weiße Sand unter seinen Füßen gab nach.
    Der Vogel mit dem unbeweglichen Pepe zwischen den Klauen, war nur
etwa zwanzig Meter weiter entfernt auf dem Sandstrand angekommen.
Sanft spülte das Wasser ans Ufer und versickerte im Boden.
Muscheln und kleine Krebse wurden angeschwemmt.
    Die Luft war stickig und schwül, und der Dampf hing schwer
wie ein Mantel über allem.
    Die Höllenkreatur schüttelte sich und ließ den
Jungen einfach in den Boden fallen. Dann änderten sich die
Formen des gewaltigen Tieres.
    Die Flügel schrumpften, der plumpe Körper wurde
schlanker. Der Vogel richtete sich auf seine klauenartigen
Füße auf und streckte sich. Menschliche Umrisse wurden
sichtbar, während das Vogelaussehen mehr und mehr schwand.
    Phantoma in ihrer ganzen verführerischen Schönheit
erstand vor Macabros’ Augen.
    In diesen Augenblicken, wenn man die bedrückte, vergiftete
Atmosphäre vergessen konnte und das Gefühl der
Beklommenheit ablegte, glaubte man sich auf einer paradiesischen
Insel.
    Diese junge, attraktive Frau, die die Figur einer Göttin
hatte, deren langes, schwarzes Haar weit über die Schultern fiel
und ihren Busen berührte, war wie eine Erscheinung aus einer
anderen

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