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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Schöne.
    »Das kommt darauf an, wie man es sieht, Schoko. Zumindest
sind keine weiteren Schwierigkeiten aufgetreten. Aber ob es so
bleibt, ist fraglich.«
    »Du siehst müde aus«, bemerkte sie.
    »Ich werde mich jetzt ein wenig ausruhen.« Björn
ging langsam auf das Fenster zu. Der Himmel und die Stimmung gefielen
ihm nicht. »Hoffentlich komme ich dazu«, murmelte er, als
erfülle ihn eine böse Ahnung.
    Phantoma war kein Dämon der üblichen Klasse. Halb
Mensch, halb Dämonentochter brauchte sie nicht unbedingt, die
Nacht für ihre Angriffe und Absichten abzuwarten.
    Sie wollte ihn zermürben und entmutigen. Er hatte seinerzeit
eine wichtige Mission von ihr gestört. Das hatte sie ihm nicht
verziehen.
    »Der Bursche hier hat einen Schlaf wie ein Murmeltier«,
fuhr Hellmark fort, sich umwendend und Pepe die Decke wegziehend.
»Ich schlage vor, ihr tauscht mal die Plätze. Du siehst
abgespannt aus. Du hast so gut wie nicht geschlafen.«
    »Ich habe mich bestens ausgeruht.« Sie gähnte.
    »Das sieht man dir an.« Björn war überzeugt
davon, daß sie in dieser Nacht so gut wie nicht geschlafen
hatte.
    Pepe räkelte sich.
    »Ich habe einen Auftrag für dich, mein Freund«,
sagte Björn.
    Der kleine Mexikaner mit dem fröhlichen Gesicht rieb sich die
Augen.
    »Soll ich dir etwas vorschwimmen?« fragte er mit klarer
Stimme.
    »Du sollst Carminia ein Bett freimachen.«
    »Klar, mach ich doch. Du hast mir schon mal erklärt, was
ein Kavalier ist. Ich hab’ ihr übrigens gleich am Anfang
gesagt, daß sie sich legen soll, daß ich mich auf dem
Sessel ausruhen könne, aber das hat sie nicht gewollt. Nun hat
sie wieder diese kornischen Kringel unter den Augen.«
    »Das sind keine Kringel, sondern Ringe«, verbesserte die
Brasilianerin den Vierzehnjährigen. »Wenn man ein
bißchen abgespannt ist, hat man die.«
    Pepe kroch aus dem Bett. Sein Blick fiel auf das sagenumwobene
Schwert, das Björn Hellmark in der Rechten hielt. Der Junge
wußte, welche Bewandtnis es damit hatte. Wenn er jedoch
Björn mit dem Schwert sah, konnte er es nicht unterlassen, ihn
damit aufzuziehen. »Sag nur, du bist mit dem Ding durch das
ganze Schiff gerast? Jetzt versteh ich auch, warum die Leute alle so
aufgeregt waren. Oder bist du wieder einem Breitschwanz-Dämon
begegnet?«
    Hellmark kam nicht mehr dazu, etwas auf Pepes Worte zu
erwidern.
    Wie von Geisterhand bewegt wurde das Fenster aufgedrückt.
Hart und kühl war der Windstoß, der ihre Gesichter traf.
Etwas Kleines. Dunkles wurde mit hereingetragen. Wie ein
handgroßer, verirrter Vogel schwirrte es genau auf Pepe zu, ehe
der begriff, was eigentlich los war.
    Und im Nu wuchs dieser kleine Vogel zu einem braunen,
lederartigen, geflügelten Ungetüm an, das Ähnlichkeit
hatte mit einem urwelthaften Flugsaurier.
    Die harten, zackigen Flügel schlugen knatternd die Luft, der
unheimliche Vogel nahm fast die ganze Kabine ein und stieß mit
dem langen, buckeligen Schnabel nach Pepe, der sich erschrocken zur
Seite warf.
    Carminia Brado reagierte sofort. Schon mehr als einmal hatte sie
einen Angriff durch übernatürliche Wesen erlebt. Sie sprang
auf und suchte Schutz hinter dem Sessel, während Björn das
Schwert pfeifend durch die Luft zog.
    Das geflügelte Ungetüm mit dem braunen, zerknitterten
Vogelkopf gab schrille Schreie von sich. Die kleinen,
wäßrigen Augen glänzten.
    »Phantoma!« entrann es Björns Lippen.
    Sie ließ ihn nicht zur Ruhe kommen und wollte ihn
zermürben. Was er befürchtest hatte, trat nun ein. Er wurde
nach dieser schlaflosen Nacht erneut zum Kampf gefordert und
mußte voll da sein.
    Aber er war nur ein Mensch, zwar mit besonderen Fähigkeiten
ausgestattet, doch noch lange kein Supermann.
    Er brauchte ein paar Stunden Schlaf, er merkte, daß seine
Reaktionen langsamer erfolgten, als er es gewohnt war, und daß
das Schwert, nur von ihm zu handhaben, schwer wie ein Bleiklotz in
seiner Hand lag. Sonst spürte er das Gewicht kaum.
    Pepe schrie. Mit beiden Händen versuchte er den riesigen,
urwelthaften Vogel mit den nackten, lederartigen Flügeln
zurückzudrücken.
    Björns Schwert bohrte sich genau in den linken Flügel.
Es ratschte, als ob altes Pergament mitten durchriß.
    Phantoma war schneller gewesen als der übermüdete
Hellmark.
    Das Loch in der Mitte des Flügels hatte sie selbst entstehen
lassen, so daß Hellmarks Schwert ins Leere stieß.
    Zu einem zweiten Streich kam er vorerst nicht.
    Die mit scharfen Krallen bewehrten langen Füße der
Höllenkreatur stießen

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