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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Welt und schien hier zu leben, fern und zurückgezogen
von der Zivilisation. Eine Frau von faszinierendem
Äußeren. Ihr Busen war bedeckt von einem korallenroten BH.
Ein breiter, perlmuttern schimmernder Gürtel schlang sich um
ihre schmalen Hüften. Ein hauchdünnes Gespinst lief
streifenförmig wie lange Fransen zwischen ihren Beinen hinab und
lag locker auf ihren vollendet geformten, langen Schenkeln. Phantoma
bewegte sich mit der Grazie einer Frau, die wußte, welche
Wirkung sie auf Männer hatte.
    Die gefährliche Schöne, der man ihre wahre Herkunft
nicht ansah, ging in die Hocke und schüttelte den Jungen.
    »Steh’ auf«, sagte sie freundlich. »Wir sind
da.«
    Aber Pepe stand nicht auf, und eisiger Schrecken peitschte durch
Macabros’ Bewußtsein. Und viele Meilen von diesem Ort
entfernt gab der geschwächte, schweißüberströmte
Hellmark ein leises Stöhnen von sich.
    Er lag unverändert auf dem Bett, auf das er gefallen war. In
ihrer Angst hatte Carminia Rani Mahay alarmiert. Doch auch der Freund
konnte nichts tun.
    Hellmark war wieder mal ganz allein auf sich angewiesen. Er
durchlebte ein Abenteuer, bei dem ihm niemand helfen konnte, und von
dem kein Außenstehender wußte, wie es ausging. Nicht mal
Hellmark wußte das.
    Sie konnten nur warten und hoffen.
    Wie so oft.
     
    *
     
    War Pepe tot?
    In Macabros fieberte es. Am liebsten wäre er jetzt nach vorn
gesprungen, hätte Phantoma herumgerissen und sie dahin
zurückgeschickt, von wo sie gekommen war.
    Doch das war nicht so einfach zu bewerkstelligen.
    Die Fäuste von Hellmarks Zweitkörner öffneten und
schlossen sich erregt. Er konnte nicht den Blick wenden von dem
reglosen Jungen.
    Pepe hatte sich den Kopf angeschlagen. Niemand konnte sagen, wie
stark, wie heftig dieser Stoß erfolgt war.
    Macabros mußte an sich halten, um nicht nach vorn zu
stürmen. Aber das hätte jetzt nichts genützt. Er
konnte beim derzeitigen Stand der Dinge nicht einfach losschlagen,
ohne mehr über die Ziele und Absichten seiner Feindin zu
wissen.
    Was suchte sie hier? Wollte sie Pepe nur verstecken, um ein
Druckmittel gegen ihn in der Hand zu haben?
    Abwarten… Beobachten… Geduld aufbringen…
    Da bewegte Pepe sich. Er gab leise, unverständliche Laute von
sich, dann ein paar Worte, die deutlich zu verstehen waren.
»… Mensch, mein Kopf… verdammt…«
    Phantoma griff ihn am Kragen seiner Pyjama-Jacke.
    Die Tochter der Finsternis hatte einen eisernen Griff. Macabros
beobachtete, daß Pepe versuchte, sich zu befreien, doch es
gelang ihm nicht.
    »Mach’ es dir nicht zu schwer«, drohte die
Dämonentochter ihm. »Es wird dir kein Haar gekrümmt
werden, wenn du tust, was ich von dir verlange.«
    »Und was soll ich tun?« Pepes Stimme klang noch
schwach.
    »Mit mir gehen. Das ist alles.«
    Sie tauchten zwischen den dichtstehenden Palmen unter. Macabros
folgte ihnen wie ein Schatten und berührte dabei nicht mal mit
seinen Füßen den Boden. Hellmark opferte das letzte an
Kraft, um seinen Zweitkörper zum Schweben zu bringen. Wie lange
er diesen Zustand noch aufrecht erhalten konnte, wußte er
nicht. Der Ausgang dieses Abenteuers war so ungewiß wie selten
eines zuvor.
    Phantoma bahnte sich einen Weg durch die üppig wachsenden
Stauden und schillernden Blütengewächse, die weiter hinten
begannen.
    Von Buschwerk fast überwachsen lag dort eine aus grobem Holz
gezimmerte Blockhütte. Die Tür stand weit offen. Das Innere
lag in tiefem Schatten.
    Phantoma zwang Pepe dort hineinzugehen.
    Wie ein Geist stand Macabros den Bruchteil eines Augenblicks
später neben der wackligen, morschen Tür. Die Hütte
war uralt. Irgendein Schiffbrüchiger oder Abenteurer, der ein
Robinsondasein führen wollte, hatte sie sich erbaut.
    Pepe war noch völlig durcheinander. Das merkte Macabros
daran, daß sein sonst so schlagfertiges Mundwerk nicht richtig
funktionierte.
    Der Vierzehnjährige wurde auf ein Lager aus frischen
Palmblättern geworfen. Breite, stabile Bastbänder wurden um
seine Armgelenke und Füße geschlungen, und auch breit und
eng über seinen ganzen Körper so daß er
schließlich aussah wie eine Mumie.
    Nur den Kopf hatte Phantoma freigelassen.
    Die Aktivitäten der Dämonentochter waren nicht mal durch
geringfügigen Widerstand des kleinen Mexikaners unterbrochen
worden. Das wertete Macabros als ein Zeichen dafür, daß
Phantoma eine gewisse geistige Macht auf den Jungen ausübte und
er sich nicht frei entfalten konnte.
    Macabros verhielt sich ruhig, beobachtete alles

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