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Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Macabros 024: Marionetten des Schreckens

Titel: Macabros 024: Marionetten des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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großen roten
Bommeln besetzt war. Hardy, der sonst garantiert eine Bemerkung
über Peggys Auftauchen gemacht hätte, schien sie nicht zu
bemerken. In seinen Augen flackerte ein unstetes Licht.
    »Mit dir kommen? Wohin?« Lowell fuhr sich durch seine
verwuschelten Haare. »Willst du noch mal ausgehen?«
fügte er sofort hinzu, als er merkte, daß der Freund roch
wie ein Whiskyfaß. »Ich glaube, du hast
genug…«
    »Genug, ja«, nickte Hardy tonlos. Er stand gegen die
Wand gelehnt und war totenbleich.
    »Ich glaube, du hast dir doch ein bißchen viel
zugemutet.« Lowell schüttelte den Kopf. Er war schon oft
mit Poul Hardy unterwegs gewesen, aber der Freund hatte nie
übermäßig getrunken.
    »Zugemutet?« echote Hardy. »Ich habe kein Glas
zuviel getrunken. Wie immer. Geh’ mit mir nach oben! Ich
hab’ Angst.«
    Peggy stand nun dicht hinter ihrem Mann. »Er sieht krank aus.
Er wird doch nichts haben? Begleite ihn. Peter! Mein Gott, Poul, was
ist denn passiert?«
    »Ich habe Besuch. Mich kriegt kein Mensch allein mehr in die
Wohnung!«
    Lowell faßte das Ganze als Scherz auf. »Du bist
Junggeselle, Mann. Wenn du verheiratet wärst und deine
Schwiegermutter zu Besuch hättest, könnte ich das noch
verstehen.«
    »Schwiegermütter können mitunter reizend sein, habe
ich mir sagen lassen. Wenn ich sie zu Besuch hatte – ging’s
ja noch. Bei mir aber hat sich des Teufels Großmutter
persönlich eingenistet!«
     
    *
     
    Lowell wußte nicht, ob er weinen oder lachen sollte, aber
Hardy sah in der Tat zu Tode erschrocken aus. Der Friseur begleitete
ihn nach oben.
    Die Tür zu Hardys Wohnung stand weit offen.
    Der Antiquitätenhändler blieb auf der Schwelle stehen,
als könne er plötzlich nicht weiter.
    »Ich trau’ mich nicht, Peter«, flüsterte er.
Der fiebrige Glanz in den Augen des Freundes verstärkte sich.
»Ich kann ihren Anblick nicht mehr ertragen…« Seine
Stimme hatte kaum Klangfarbe.
    Lowell schluckte und ging in die Wohnung. Irgend etwas mußte
geschehen sein, das Hardy deprimiert hatte.
    Ein furchtbarer Verdacht kam Peter Lowell. Hatte der Freund in
einem Moment geistiger Umnachtung vielleicht ein Verbrechen begangen,
das er jetzt… Er mußte sich bemühen, diesen Gedanken
tief in sein Unterbewußtsein zu drängen.
    Unsinn! Hardy liebte das Leben und die Frauen… Er war bekannt
dafür, daß er seine Liebschaften wechselte wie das Hemd.
Aber daß er zum Mörder geworden sein könnte und nun
nicht mehr den Anblick ertrug, das paßte einfach nicht zu
ihm.
    »Geh’ du zuerst hinein! Sag’ mir, ob sie noch da
ist! Reiß dich zusammen – sie sieht fürchterlich
aus…« rief Hardy hinter ihm her, und er vernahm die Stimme
wie aus weiter Ferne.
    Lowell ging die Wohnung durch. Doch da war niemand, und er kehrte
zurück. Aus großen, dunkelumränderten Augen, die
besonders tief lagen, starrte Hardy mit bleichem, erwartungsvollem
Gesicht den Freund an.
    »Nun?«
    »Da ist niemand, Poul.«
    »Das ist niemand?« Hardy wischte sich über die
Augen. »Du irrst, Peter!«
    »Du hast ein paar zuviel getrunken, ich hab’s gleich
gewußt.«
    »Dummes Gerede! Ich bin vollkommen nüchtern.« Er
stieß Lowell einfach zur Seite und lief in die Wohnung. Lowell
folgte ihm nach. Zuerst ging er ins Kaminzimmer.
    Ein angenehmer, betörender Duft hing in der Luft. Lowell
sagte: »Du hast eine Enttäuschung erlebt, nicht wahr? Und
die kannst du nicht verkraften. Dich hat eine sitzen
lassen.«
    »So kann man es auch ausdrücken, ja.« Der
Antiquitätenhändler lehnte gegen die Kaminwand. »O,
mein Gott«, stöhnte er und barg das Gesicht in beiden
Händen. »Was ist nur los mit mir?«
    »Was ist passiert, Poul. Ich weiß noch immer
nicht…«
    »Du wirst mir nicht glauben.« Er drehte sich wieder um.
Das Fenster stand weit offen. Die kühle Nachtluft tat ihm
gut.
    Stockend berichtete der Mann von seinem Erlebnis.
    »Das gibt’s nicht«, entfuhr es Lowell. »Du
hast geträumt.«
    »Geträumt?« Hardy deutete auf den Tisch. Dort stand
eine Flasche Champagner im Sektkübel, zwei Gläser waren
halb leer getrunken. »Denkst du, ich stoße mit mir selbst
an?«
    »Nein, das kann ich mir eigentlich nicht denken.«
    »Na, siehst du.«
    Hardy atmete schwer.
    »Es war ein Mädchen hier«, bemerkte Lowell.
»Sie muß ein wunderbares Parfüm an sich gehabt
haben.«
    »Hatte sie auch!« Der Antiquitätenhändler lief
nervös durch die ganze Wohnung, suchte jeden Winkel ab und
öffnete seine großen, wuchtigen Schränke. »Ihr
Duft ist

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