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Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon

Titel: Macabros 027: Totenbarke nach Xantilon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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herum.
    Amina brach zusammen. Ein plötzlicher Schwächeanfall
überkam sie.
    Instinktiv griff sie nach den Ästen eines schräg aus der
sich schüttelnden Erde ragenden Baumes und suchte Halt fand ihn
aber nicht. Der Baum kippte nach vorn, und Amina und Taaro
stürzten.
    Da war Arson heran.
    »Amina!« entrann es seinen Lippen.
    Sie zuckte zusammen und warf den Kopf herum.
    »Arson… du?« Kaum verständlich klangen ihre
Worte. Ihre Lippen zuckten. Tränen rannen über ihre
Wangen.
    Aber da blieb keine Zeit zum Verweilen, diesen großen
Augenblick des Wiedersehens zu genießen, miteinander zu
sprechen und Erklärungen zu geben.
    Die Situation erforderte Handeln.
    Taaro völlig verstört, mit rotgeränderten Augen,
konnte die Anwesenheit des Vaters nicht begreifen.
    Arson riß Amina in die Höhe, zog auch Taaro empor und
lief mit seiner Last kurzentschlossen den Weg zurück, den er
gekommen war. Feuerbrünste brachen aus. Mit den Augen nahm er
wahr, daß Menschen anderen Menschen zu Hilfe eilten und jeder
mit sich selbst beschäftigt war.
    »Zum Meer«, rief Arson denjenigen zu, die verzweifelt
nach einem Ausweg aus diesem Inferno suchten. »In die Barken!
Sucht das Reich der Toten auf! Dort seid ihr sicher!«
    Das nahm er an. Noch immer bestand die schützende Grenze
zwischen dem Reich der Lebenden und dem der Toten. Noch hatten die
Schwarzen Priester und die schrecklichen, von ihnen geweckten
Kräfte nicht alles unter Kontrolle. Es war ihnen gelungen, das
Chaos perfekt zu machen. Die eingeschleusten Krieger wurden zum
Großteil durch die Wucht der Elemente vernichtet, andere
erkannten die Situation, suchten ihr Heil in der Flucht und wollten
die Barken unter Kontrolle bringen. Gegen die Elemente konnte man
nicht mit Speer und Schwert zu Felde ziehen. Die waren hier fehl am
Platz.
    Arson erreichte die Bucht und watete mit seiner Last ins Wasser.
Nur der Gedanke daran, daß jetzt alles von ihm abhing,
daß Amina und Taaro verloren waren, wenn er schlapp machte,
hielt ihn noch auf den Beinen. Eine ungeheure Willenskraft trieb ihn
vorwärts.
    Das aufgepeitschte Wasser warf Ertrunkene ans Ufer, zerschmetterte
Barken und gebrochene Masten.
    Arson fand auf Anhieb eine Barke, die auf den Ufersand
gespült worden war. Er setzte Amina hinein, Taaro krabbelte von
selbst zum Bug vor.
    Arson stieß die Barke mit kraftvollem Schwung in das
schäumende Wasser, griff nach einem abgeknickten Mast, der wie
eine starre Schlange durch das Wasser stieß, und stemmt sich
gegen die Macht der Windböen und Wellen. Was er versuchte, war
mehr, als ein Mensch unter normalen Bedingungen leisten konnte. Aber
das hier waren keine normalen Bedingungen, und Körper und Geist
wurden bekanntlich in Augenblicken der Not und Gefahr zu
Höchstleistungen angespornt.
    Nur wenige Barken waren auf dem Weg zum Eingang des Totenreiches,
der hinter den wabernden, schillernden Nebeln lag.
    Viele Boote kenterten, viele Krieger und Flüchtlinge
ertranken.
    Arson war in diesen Sekunden weniger als hundert Meter von
Björn Hellmark entfernt, dessen Boot von einem Brecher
erfaßt und auf den Wellenberg getragen wurde.
    Tosend warf die Welle den Fährmann und Hellmark an Land.
    Von all dem bekam der Mann mit der Silberhaut in dem allgemeinen
Durcheinander nichts mit.
    Er tauchte in den Nebel, und von einer Sekunde zur anderen umgab
ihn Stille und Frieden, war das Wasser glatt, und er konnte die Barke
ohne größere Mühe durch den Regenbogendurchlaß
steuern.
    Erschöpft stützte Arson sich auf den Stab, und man sah
ihm an, daß er am Ende seiner Kräfte, aber glücklich
war.
    Durch den regenbogenfarbenen Nebelvorhang, der immer weiter hinter
ihnen zurückblieb erkannte er nichts mehr von dem, was sich dort
auf der anderen Seite abspielte.
    Die entfesselten Elemente reichten noch nicht aus, auch das Reich
der Toten, das anderen Gesetzen der Physik unterstand, zu
erschüttern.
    Aber auch dazu würde es noch kommen. Das Chaos da
draußen war erst der Auftakt.
    Er nahm Amina und Taaro in die Arme. Er wollte etwas sagen, aber
dann blieb er doch still, lauschte dem schnellen Schlagen des Herzens
seiner Frau und schloß die Augen.
    Er hatte sie beide wieder, Amina und Taaro.
    »Ich werde euch sicher zum Zeitschiff geleiten«, sagte
Arson nach einer kleinen Weile. »Und dann wird es nicht mehr
lange dauern, bis wir alle wieder in unserer Heimat zurück sein
werden.«
     
    *
     
    Hellmark flog wie ein Stein durch die Luft.
    Er klatschte auf das Wasser, daß die

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