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Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen

Titel: Macabros 031: Der Schreckliche aus dem Totenbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einen
Blick zurück. Evita hielt sich noch neben dem Hügel auf,
und nichts war in ihrer Nähe, was sie in diesem Moment bedroht
hätte.
    Es mußte etwas geschehen, um die armseligen, gefangenen und
hilflosen Geschöpfe zu retten.
    Macabros tastete nach dem Schwert an seiner Seite und zog es
langsam heraus. Es war das >Schwert des Toten Gottes<. Mit
dieser Waffe ließen sich Dämonen besiegen.
    Wenn der schreckliche Herrscher dieser Stätte nicht mehr
existierte, dann waren die Mädchen frei, dann mußte man
nach einer Möglichkeit suchen, sie dorthin zurückzubringen,
woher sie gekommen waren. Der Schreckliche hatte sich hier
breitgemacht. Er gehörte nicht hierher. Er hatte ein Paradies
vorgefunden und einen Vorhof der Hölle daraus gemacht.
    Noch ehe aber Macabros auf der Bildfläche auftauchte, geschah
etwas Merkwürdiges.
    „Hoooohhh!“ hallte ein dumpfer Schrei durch die
Luft.
    Die Schrecklichen warfen die Köpfe herum. Auch Macabros.
    Was er sah, konnte er nicht glauben.
    An der anderen Seite des zerfallenen Gemäuers – oben
drauf – stand ein Mensch. Er hatte einen breiten,
muskulösen Oberkörper, und sein Kopf war ein
Totenschädel, in dem die Augen furchtbar glühten.
    Diese Gestalt war niemand anders als – Rani Mahay. Und der
Inder trug die Dämonenmaske!
     
    *
     
    Menschliche Augen sahen darin einen Totenschädel. Was ein
Dämon darin sah, würde wohl ewig ein Geheimnis bleiben.
    Dämonenaugen konnten den Anblick der Maske nicht ertragen,
denn sie war aus der Haut eines abtrünnigen Dämons
gefertigt.
    Der größere der drei Schrecklichen warf die Arme in die
Höhe. Aus seinem Körper quollen schwefelgelbe und
giftgrüne Rauchwolken und hüllten ihn völlig ein.
Furchtbare, unmenschliche Schreie und kleine dumpfe Explosionen
hallten durch die Luft.
    Der zweite Dämon drehte sich um seine eigene Achse, schlug
die Hände vors Gesicht, und ein Zittern und Zucken lief durch
seinen Körper, ehe auch er sich in eine stinkende Wolke
hüllte.
    Der dritte, der zuletzt hinzugekommen war, warf sich herum. Er
hatte die Maske nicht direkt angesehen, hatte nur die schauerliche
Wirkung auf dem ersten der Dämonen registriert und handelte,
ohne sich zu besinnen.
    Er jagte auf das Tor zu, an Macabros vorüber. Macabros war
durch das unerwartete Eintreten der Ereignisse und den
durchschlagenden Erfolg Rani Mahays so in Bann gezogen, daß ihm
in diesem Moment tausend andere Dinge durch den Kopf gingen und er
gar nicht damit rechnete, daß einer noch entkommen
könnte.
    Fünf Sekunden stand Macabros wie erstarrt, und diese Zeit
verschaffte dem Fliehenden einen beachtlichen Vorsprung.
    Als Macabros sich endlich herumwarf, hatte der andere schon den
uralten, halbzerfallenen Brunnen fast erreicht.
    Da erst stürzte Macabros nach.
    In langen Sätzen jagte er über den steinigen Untergrund
und flog förmlich auf den Schrecklichen zu, der in diesem Moment
auf den Brunnenrand sprang und sich einfach in die Tiefe
stürzte.
    Da war Macabros heran. Er zögerte ebenfalls nicht. Wie ein
Schwimmer, der sich ins Wasser stürzte, hechtete er in den
schwarzgähnenden Brunnen.
    Die junge Mexikanerin, die alles mit ansah, gab einen wilden
Schrei von sich.
    „Neeiiiin!“ brüllte sie. „Sie werden –
wie er!“
    Doch es war schon zu spät. Macabros war verschwunden!
     
    *
     
    Dunkelheit… Kein Geräusch… Eine andere dumpfe und
stumpfe Welt…
    Er fiel nicht, er schwebte und begriff, daß er den
Schrecklichen, der Bruchteile von Sekunden von ihm in die Tiefe
stürzte, nie würde einholen können.
    Der Brunnen war das Tor zum Reich des Schlangengottes, und tausend
Stimmungen, tausend Gefühle ergriffen ihn. Und dann war da eine
Stimme, die ihn direkt ansprach. Er vernahm die Worte nicht über
das Gehör. Sie waren einfach in ihm, in seinem
Bewußtsein.
    „… es wird dir nicht gelingen, mein Reich zu
zerstören. Alle, die mich verehrten, hatten ihren Vorteil davon
– und all diese werden gegen dich sein. Ich bin so alt wie das
Universum. Priester und Magier auf Atlantis haben mich gerufen, und
ich bin gekommen.
    Als Atlantis in den Fluten versank, überlebten die
Mächtigen und Wissenden und suchten nach einer neuen Bleibe,
einer neuen Welt. Sie hielten die alten Rituale bei, um meine Gunst
nicht zu verlieren.
    Nur wenn ich fröhlich bin, wenn ich mich an der Angst und dem
Grauen und der Verzweiflung der armseligen Menschen erfreuen kann,
bin ich glücklich. Sie nennen mich ihren Schlangengott. Die mich
lieben und verehren,

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