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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Spiegel der Kiuna
Macgullyghosh. Er sprengte die Grenze zwischen den Dimensionen,
zwischen den Welten, zwischen Diesseits und Jenseits und ließ
selbst Entfernungen, die nicht mehr in Lichtjahren zu messen waren,
zu einem einzigen, bloßen Gedanken zusammenschrumpfen.
    Hätte Björn jetzt nur eine Botschaft in die diesseitige
Welt an Carminia Brado senden können, wäre alles ganz
einfach gewesen. Der Spiegel dort an einem bestimmten Ort hätte
ihren Weg in die Heimat zu einem lächerlichen Schritt werden
lassen.
    In dem dunklen Wasser spiegelten sich ihre Gesichter.
    Der Inder wollte eine Bemerkung machen. Im Ansatz des Sprechens
hielt er aber inne.
    Da war ein drittes Gesicht!
    Wie ein Geist starrte es aus der Tiefe. Aber es kam nicht aus der
Tiefe, es befand sich über ihnen!
    Das Gesicht einer unbekannten jungen Frau!
     
    *
     
    Björn und Rani wechselten einen Blick.
    Große Augen blickten sie aus dem blassen, feinen Gesicht an.
Das Blattwerk schloß sich. Das Gesicht war verschwunden.
    Hellmark wirbelte herum und starrte nach oben in den Wipfel des
mächtigen Baumes, der hinter ihnen stand und seine gewaltigen
Äste Richtung See streckte, auf dessen Grund angeblich die Augen
des Heiligen Vogels ruhten und aufleuchteten, wenn ein
göttlicher Gedanke für sie bestimmt war.
    »Das waren nicht die göttlichen Augen, Rani, die Amana
uns angekündigt hat«, flüsterte Hellmark, »ein
Menschengesicht, ein hübsches Gesicht. Aber es kann nicht sein.
Antor und Amana haben gesagt, daß es außer, uns niemand
sonst in diesem Garten gibt. Entweder sie haben uns belogen oder das
hier ist eine Situation, von der sie selbst noch nichts
wissen!«
     
    *
     
    Hellmark reagierte sofort.
    Er verdoppelte sich. Seine Fähigkeit, an zwei Orten zur
gleichen Zeit sein zu können, kam jetzt zum Tragen.
Gedankenschnell entstand Macabros, sein Doppelkörper. Nur wenige
Meter von ihm entfernt, im dichten Blattwerk des gewaltigen Baumes,
materialisierte sich sein Zweitkörper.
    Macabros unterschied sich in nichts von Hellmark, der neben Rani
auf dem Boden stand und nach oben starrte.
    Was er nicht wahrnehmen konnte, blieb jedoch Macabros’ Augen
nicht verborgen.
    Im Geäst hockte ein junges, verschüchtertes
Mädchen, und sie gab einen leisen, erschreckten Aufschrei von
sich, als die Gestalt wie ein Geist neben ihr erschien.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«, sagte Macabros
irritiert. »Eigentlich müßten wir Angst vor Ihnen
haben.«
    »Angst vor mir?« klang es wie ein Hauch zurück.
    »Wir waren bis eben der Meinung, daß es außer uns
keine Menschen hier gibt. Es ist mehr als erstaunlich, einen Menschen
hier zu treffen.«
    »Sind Sie… ein Mensch?« fragte die hübsche
Fremde mit dem dunklen Haar, den schönen Augen und dem aparten
Gesicht.
    »Ich denke, ja.«
    Ein Aufatmen war ihre Reaktion nach seinen Worten. »Dann hat
sich die Suche gelohnt… dann gibt es also doch noch Menschen
außer uns.«
    Macabros wurde hellhörig. »Wer ist uns? Wer sind
überhaupt Sie – und wo kommen Sie her?«
    »Wir – das sind mein Verlobter und eine Tante. Wir
befinden uns auf einem Schiff. Mein Name ist – Liane. Liane
Martens.«
     
    *
     
    Hellmark, der durch Macabros über alles unterrichtet war,
weil das geistige Band zwischen ihnen ständig aktiv war, mahnte
sich trotz der Hoffnung, die ihn plötzlich erfüllte.
    Es war zu phantastisch, was sich hier ankündigte.
    Menschen auf einem Schiff waren nach hier verschlagen worden. Sie
waren durch ein ›Loch‹ in dieses jenseitige Reich gerutscht
und hatten erkannt, daß sie sich in einer fremden Umgebung
bewegten und hatten schließlich doch noch Menschen
gefunden.
    Macabros war ihr behilflich, den Baum hinabzuklettern. Das
bereitete Liane Martens keine Schwierigkeiten. Die dicken
Verästelungen waren wie die Sprossen einer Leiter.
    Liane Martens war noch immer ängstlich, und die Tatsache,
daß Hellmark zweimal vorhanden war, brachte sie ganz aus der
Fassung. Björn erklärte es ihr: »Wir suchen – wie
Sie – nach einem Ausweg. Das Land ist ringsum von schrecklichen
Feinden besiedelt. Wir mußten damit rechnen, daß einer
unserer Widersacher den Weg in diesen Garten gefunden hat und uns die
ganze Zeit über schon beobachtete. Wir müssen damit
rechnen, daß es immer noch so ist, daß Sie nicht
diejenige sind, für die Sie sich ausgeben…« Mit diesen
Worten ließ er wie ein Magier seinen Zweitkörper
verschwinden und registrierte an der Reaktion der jungen Frau,
daß sie wieder

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