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Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse

Titel: Macabros 035: Mirakel, Mann der Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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anreisenden auswärtigen Arbeitnehmer,
die in Frankfurt zu tun hatten.
    Frank Morell bekam die Geräusche nur im Unterbewußtsein
mit. Sein Bewußtsein war erfüllt von abklingendem
Grauen.
    Er fuhr sich über das Gesicht.
    Was war nur los mit ihm?
    Warum fing es schon wieder an? War er ernsthaft krank?
    Seit Tagen ging das so. Jede Nacht diese intensiven Träume,
die seine Kräfte aufzehrten. Er wachte schweißgebadet auf,
und den ganzen Tag noch hing er in Gedanken den Traumerlebnissen
nach.
    Nacht für Nacht diese Qual…
    So war es schon mal gewesen. Vor seinem Unfall. Davon hatte er
sich noch heute nicht ganz erholt.
    Mit Mühe war er vor einem knappen Jahr einer
Querschnittlähmung entgangen. Eine sofort durchgeführte
Operation hatte ihn seinerzeit gerettet und vor dem Rollstuhl
bewahrt, den er jedoch fünf Monate benutzte.
    Während der langen Zeit der Krankheit gab er sich
Rechenschaft über sein bisheriges Leben. Er war dabei auf viele
Fragen gestoßen auf die er keine Antwort gewußt hatte.
Etwas stimmte mit seinem Unterbewußtsein und mit seinem
Wahrnehmungsvermögen nicht. Noch heute war ungeklärt, wie
es zu dem Unfall seinerzeit auf der Autobahn zwischen dem Frankfurter
Kreuz und Bad Homburg hatte kommen können. Sein Fahrzeug war
plötzlich zur Mitte ausgeschert. Wegen überhöhter
Geschwindigkeit, wie es im Polizeibericht hieß, habe der Fahrer
die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren.
    Aber das stimmte nicht…
    Jemand hatte ihm ins Steuer gegriffen! Er hatte diesen Eindruck
später auch aktenkundig niederlegen lassen. Aber wer hätte
ihm Glauben schenken können? Zum Zeitpunkt des Unfalls saß
er ganz allein in dem Auto!
    Da hätte es höchstens ein Geist sein können, der
ihm Übles antun wollte – und der fast sein Ziel
erreichte.
     
    *
     
    Das Fahrzeug durchbrach seinerzeit die Leitplanke, überschlug
sich mehrmals und blieb am Waldrand liegen.
    Frank Morell hatte Glück im Unglück. Das Fahrzeug war
schrottreif. Den Fahrer mußte man herausschweißen, und er
kam wie durch ein Wunder mit dem Leben davon.
    Schon während er genas, nahm er Kontakt zu einem Psychiater
auf, weil er fürchtete, geistig Schaden zu nehmen, wenn er nicht
endgültig erfuhr, was mit ihm los war.
    Manchmal glaubte er, ein anderer zu sein.
    Da war dieser Fremde aus Tala-Mar, jener vergessenen und
sterbenden Stadt auf einem anderen Planeten. Sobald er träumte,
dieser Fremde zu sein, der sich Mirakel nannte, vergaß er ganz
sein Dasein als Frank Morell.
    Er schüttelte sich leicht und fuhr sich durch das dichte
dunkle Haar.
    Jetzt war er wieder ruhiger. Es war eigentlich erstaunlich,
daß er doch immer wieder recht schnell seine Fassung
zurückgewann.
    Die Träume vom Fliegen…
    Es sind pubertäre Träume, glaubte er die Stimme von Dr.
Felkmann zu hören, der in Königstein seine Praxis hatte.
Viele junge Menschen träumten davon, fliegen zu können. Das
war nichts Besonderes an sich, fand Dr. Felkmann. Morell dachte
darüber seit geraumer Zeit anders.
    Er konnte sich genau daran erinnern, daß er schon als Junge
vom Fliegen träumte. Er sah dann Felder und Wiesen und
Bäume von oben und erkannte bestimmte Bezirke, ohne je zuvor in
einem Flugzeug gesessen zu haben, um zu wissen, wie die Welt
überhaupt von oben aussah.
    Das eben beschäftigte ihn lange Zeit. Dann kam eine Zeit, wo
er nicht mehr darüber nachdachte, weil andere Dinge seine
Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen. Da war sein Beruf, den er erlernen
mußte. Er machte seinen Ingenieur. Darüber hinaus las er
nicht nur sehr viel Fachliteratur, sondern befaßte sich mit dem
Studium okkulter Schriften, mit Berichten über Erfahrungen
Gestorbener, die behaupteten, aus dem Jenseits zurückgekommen zu
sein und mit versunkenen Kulturen und den Mythologien alter
Völker. Schon als Junge hatte er Sagen- und Heldenbücher
verschlungen. Fremde Mythologien taten es ihm an, seit jeher. Woher
kam dieses Interesse? Schon früh war ihm der Gedanke gekommen,
Archäologe zu werden. Aber das war kein Brotberuf, und so war
die Archäologie – unter anderem – zu einem seiner
liebsten Hobbys geworden.
    Frank Morell schlug die Bettdecke zurück. Er schüttelte
sich noch mal benommen, erhob sich dann und streckte sich.
    Er trug eine orangefarbene, kurze Pyjamahose. Er schlief
grundsätzlich mit bloßem Oberkörper.
    Morell war einsachtundsiebzig groß. Er war weder besonders
sportlich trainiert, noch konnte er außergewöhnliche
Muskelpakete aufweisen und auch nicht damit prahlen,

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