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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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sie vor einer Wand, die überladen war mit
seltsamen Hieroglyphen und Kurven, wie Björn sie noch nie
gesehen hatte. Die Zeichen hier stellten eine Mischung zwischen
hethischen Hieroglyphen dar und mathematischen Zeichen, wie sie Wesen
benutzten, die die mathematischen Gesetze eines anderen
Raum-Zeit-Kontinuums beherrschen.
    Das grünliche Licht in dieser Höhle war ständig
vorhanden. Es ermöglichte ihnen, daß sie alles erkennen
konnten.
    Herold fuhr sich mit der Zunge über die rissigen Lippen.
»Ich verstehe nicht den Sinn dieser Zeichen. Einen Teil der
Hieroglyphen, die eindeutig ägyptischen Ursprungs sind, habe ich
mühselig entziffern können. Die mathematischen Formeln
kehren teilweise auch auf der Wand wieder, durch die ich in dieses
Raum-Zeit-Gefüge gerutscht bin. Verstünde ich den Sinn
dieses Zeichenschlüssels, wäre es kein Problem, jene Welt
zu erreichen, wo die Grauen zu Hause sind und sie zu fragen –
falls eine Verständigungsbasis vorhanden oder zu schaffen
wäre – welche Verbindung zur Erde bestand. Daß sie
nicht mehr besteht, glaube ich an diversen Anzeichen festgestellt zu
haben. Die Grauen, die über dieses noch unerforschte
Höhlensystem, das wie ein Verteiler funktioniert haben
könnte, auf die Erde kamen, sind verschwunden oder sie werden
daran gehindert, hierherzukommen. Darüber bin ich mir noch nicht
ganz schlüssig. Sehen Sie hier, Mister Hellmark…«
    Mit diesen Worten ging er dicht an die Wand heran, legte seine
Rechte auf verschiedene Zeichen und Symbole und vollzog deren Gestalt
nach.
    Einmal wählte er eine Hieroglyphe, ein andermal ein
mathematisches Zeichen, eine Kurve oder Spirale.
    Björn glaubte, ein bestimmtes System in den Bewegungen Dr.
Herolds zu erkennen.
    Dann geschah etwas Merkwürdiges.
    Das grüne Licht auf der Wand verstärkte sich und die
feste Struktur des lauen Felsengesteins wurde durchlässig.
    Björn konnte deutlich sehen, daß Herolds Hand
fingertief in dem Gestein verschwand.
    »Weiter komme ich nicht, weil ich die anderen Zeichen nicht
in der richtigen Reihenfolge anwenden kann. Eines Tages aber werde
ich es können, wenn ich diese Geschichte überstehe«,
fügte er plötzlich hinzu und wankte. Björn
stützte ihn. Herold zeigte deutliche Zeichen von
Schwäche.
    Er atmete stoßweise. »Sehen Sie – ganz links,
Mister Hellmark… der Graue…«
    Björn wandte den Blick und sah den Grauen.
    Die Gestalt wirkte nur als ein undeutlicher Schemen. Sie war
dreimal so groß wie ein Mensch, und Gliedmaßen waren
nicht zu erkennen. Ein runder Schädel wies runde Augen, eine
runde Nase und ein rundes Maul auf, so daß es aussah, als
wären hinter einem mit verrottetem Tang überworfenen
Gesicht fünf runde Öffnungen.
    Das Wesen bewegte sich nicht.
    »Es scheint, als ob es in der Wand eingeschlossen
wäre«, sagte Hellmark und senkte unwillkürlich seine
Stimme.
    »Es ist noch etwas anders möglich… Mister…
Hellmark… er steht auf der anderen Seite des Raums, einer
anderen Zeit… er will zu uns wie wir möglicherweise in
seine Welt wollen, aber er kann es nicht, wie wir es nicht
können, vielleicht kommen wir nie zusammen. Aber das eben will
ich nicht wahrhaben… noch nicht… ich…« Da
verließen ihn seine Kräfte. Er war doch zu sehr
geschwächt, mehr, als er sich selbst eingestanden hatte.
Björn Hellmark fing ihn geistesgegenwärtig auf.
    »Sagen Sie, wie wir hier rauskommen, Doc. Ich bringe Sie
zurück.«
    Er nickte schwach. Die Verbände, die Björn ihm
notdürftig angelegt hatte, waren völlig mit Blut
durchtränkt.
    »Da… das Rad mit der Schlange… vollziehen Sie es
nach«, bat Herold und deutete nickend auf die betreffende Stelle
an der rätselhaften Wand.
    Björn sah, was gemeint war. Ein Kreis wies in seinem Innern
einen viergeteilten Schlangenkopf auf. Die gespaltete Zunge des
Reptils bildete den Achsmittelpunkt. Hellmark zog mit dem rechten
Zeigefinger die tiefliegenden Runen nach und das Licht in der Wand
wurde schwächer, und die schemenhaften Umrisse der fremdartigen,
riesenhaften Gestalt verschwanden.
    Hellmark schleppte den schwachen Arzt in die angrenzende
Höhle, wo der Dämon auf ihn gestoßen war. Von hier
aus waren es nur wenige Schritte in eine dritte, birnenförmige
Höhle, in der es wiederum eine völlig glatte Wand gab, die
mit rätselhaften Zeichen bedeckt war. Doch es waren hier nicht
soviele Zeichen wie bei der anderen, die sie eben gesehen hatten.
    Mit schwachen Bewegungen zog Herold, von Hellmark gestützt,
Kreise und

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