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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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mir, daß mir die
ganze Welt den Buckel runterrutschen kann.«
    Er blickte sie aufmerksam an und fuhr dann fort: »Oder ist
das unnormal, so zu denken?«
    »Das kommt auf die Situation an, in der man sich befindet,
Vater. In deinem Fall ist es – im Moment jedenfalls – die
beste Einstellung, die du haben kannst.«
    Hellmark wollte noch etwas sagen, als er den Geruch von frischem
Kaffee schnupperte. »Was, Kaffee hast du auch schon
gekocht?«
    »Ja. Und die Brötchen sind belegt.«
    Auf Alfred Hellmarks hoher Stirn entstanden steile Falten.
»Ja, um Himmels willen, wie spät ist es denn?«
    »Gleich neun.«
    »Neun! Und ich liege noch im Bett. Das hat es seit
dreißig Jahren nicht mehr gegeben! Dann nichts wie raus aus den
Federn!« Er warf schon die Decke zurück und schwang
elastisch die Beine nach draußen.
    »Nur langsam, Vater. Wollny hat strengste Bettruhe
angeordnet. Er will um zehn Uhr hier sein und nach dir sehen. Raus
aus dem Bett ist gut. Aber nur zum Waschen. Dann wieder rein in die
Federn.«
    Alfred Hellmark brummte irgend etwas in seinen Bart, das nach
Bevormundung und Kleinkrämerei klang, ergab sich aber in sein
Schicksal.
    Als er aus dem Bad zurückkehrte, hatte Carminia den Tisch
gedeckt und Kaffee eingeschenkt.
    Sie frühstückten in Ruhe. Auf einen Wink Carminias nahm
Alfred Hellmark die Tabletten ein, die sie ihm hingelegt hatte.
    Carminia kümmerte sich fürsorglich um Alfred Hellmark,
den sie Vater nannte, obwohl sie mit Björn Hellmark nicht
verheiratet war.
    Alfred Hellmark nahm den Hörer ab und wollte schon
wählen, als er stutzte. »Was ist denn jetzt los?«
wunderte er sich, den Hörer kräftig schüttelnd.
»Der gibt keinen Ton von sich. Die Leitung ist tot!« Er
schüttelte den Kopf. »Ich habe alles verkaufen müssen,
ich bin pleite. Mir gehört nichts mehr, aber da die
Fernsprechrechnungen regelmäßig bezahlt wurden, ist doch
nicht anzunehmen, daß sie mir kurzerhand…«
    »Natürlich nicht, Vater«, fiel die Brasilianerin
ihm ins Wort. »Irgendeine Störung.«
    Der Fünfzigjährige lehnte sich in das aufgestellte
Kopfende seines Bettes zurück und dachte an Paul Lennarz, den er
gerne gesprochen hätte. Lennarz hatte ihn in vielen
entscheidenden finanziellen Fragen beraten und kannte die Firma wie
kein Zweiter.
    Der Gedanke, daß die Amerikaner ihm Veruntreuungen
nachsagten, die sogar in den Büchern nachweisbar waren,
erfüllte ihn mit Sorge.
    Hier wurde manipuliert, und es blieb ihm vorerst gar nichts
anderes übrig, als abzuwarten.
    Wenn ihn etwas bedrückte, gelang es ihm nicht mehr, andere
Gedanken in den Vordergrund zu schicken. Zu gern hätte er das
Problem mit Lennarz besprochen…
    Da schlug das Telefon an.
    Wie unter einem Peitschenhieb fuhr Alfred Hellmark zusammen. Der
Apparat funktionierte wieder.
    Er griff danach und meldete sich.
    Ob Carminia von der Zelle aus, aber nein, sie konnte
unmöglich dort sein. Sie war zu Fuß die Straße
entlanggegangen.
    »Hier spricht Paul, Alfred.«
    Paul Lennarz!
    Hellmark atmete tief durch. »Das darf nicht wahr sein«,
entfuhr es ihm. »Die ganze Zeit über schon versuche ich,
dich zu erreichen. Mein Telefon war gestört. Nun geht es wieder.
Daß du mich anrufst, zeigt mir, daß unsere Antenne
funktioniert. Ich brauche deine Hilfe, Paul. Aber sag: Warum rufst du
an?«
    »Wegen der Verkaufsangelegenheit. Die Unterlagen in die ich
Einblick gewann, haben mich entsetzt, Alfred.«
    »Sie haben dich – entsetzt? Wie soll ich das verstehen,
Paul?«
    »Ich habe mich getäuscht, Alfred. In dir! Und du hast
mich maßlos enttäuscht. Ich kann es nicht verstehen,
daß ich mit einem solchen Mann zwanzig Jahre lang Freundschaft
gehalten habe.«
    Lennarz’ Stimme klang frostig.
    »Paul! Was soll das? Wie sprichst du mit mir!«
    »Wie man mit einem Menschen eben spricht, mit dem man fertig
ist! Papier lügt nicht. Ich habe es schwarz auf weiß
gesehen, und ich habe heute in aller Frühe noch mal mit der Bank
konferiert. Zweifel sind ausgeschlossen. Du hast getrickst, Alfred.
Du hast deine Gesellschaften hintergangen! Ich habe dir das
Märchen von dem Pleitegeier, der über dem Unternehmen
schwebt, noch, abgenommen. Aber daß es dazu gekommen ist,
wundert mich nun nicht mehr! Du bist ja nicht pleite, dir muß
es nach den Manipulationen ja glänzend gehen. Ein gut
gefülltes Konto in der Schweiz ist schon etwas wert!«
    »Paul!« Alfred Hellmarks Stimme bebte. Vor seinen Augen
bildeten sich dunkle Kreise. »Es ist nicht wahr, verstehst du,
es ist

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