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Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All

Titel: Macabros 038: Mirakel - Phantom aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Spiralen, Kurven und Winkel nach. Dann nickte er. Die Wand
vor ihnen war nur noch wie ein Nebel, den sie durchschreiten
mußten. Und ob sie mit einem Schritt tausend Kilometer oder
Lichtjahre zurücklegten, wußte niemand von ihnen. Sie
kamen in einem rohen Kellerraum an, in dem eine nackte Birne
brannte.
    »Ein Kellerraum des Krankenhauses«, lächelte Herold
matt. »Ich habe ihn für mich reserviert. Offiziell habe ich
hier ein Labor eingerichtet! Außer mir hat niemand einen
Schlüssel zu dem Raum.«
    Die normale Seite der Wand im Diesseits sah aus, als ob jemand
nach und nach den Verputz abgekratzt und eine Mauer aus grauen
Kellersteinen systematisch abgerissen hätte.
    Vor der geheimnisvollen Wand war eine der Grundmauern des privaten
Hospitals errichtet worden. Zwischen den grauen Kellersteinen und der
rätselhaften Mauer befand sich noch eine etwa zwanzig Zentimeter
dicke Erdschicht. Wären die Ausschachtungsarbeiten um zwanzig
Zentimeter weiter nach links verlegt worden, hätte man damals
schon beim Bauen die Mauer gefunden. Nur weil ein Mann mit
heißem Herzen sein Hobby pflegte und zufällig in diesem
Hospital Dienst tat, war diese einsam stehende Mauer im Hügel
entdeckt worden. Herold hatte ein Teil der Grundmauer und die
dahinterliegende Erdschicht entfernt. Erde und zertrümmerte
Steine lagen zu mehreren Haufen aufeinandergeschichtet in der
gegenüberliegenden Ecke.
    Mit archäologischen Instrumenten und einem Pinsel hatte
Herold die Hieroglyphen und mathematischen Zeichen der Mauer
freigelegt, die seit Ewigkeiten das Tor in eine andere Welt war und
die nun von dämonischen, den Menschen feindlich gesinnten Wesen
für deren Zwecke mißbraucht wurde.
    Die Mauer war noch immer durchlässig wie ein dunkler,
unbeweglicher Nebel. Der Arzt mußte die Zeichen und Symbole auf
dieser Seite der Welt ebenfalls berühren, um die Wand wieder zu
versiegeln.
    Sie verließen den Kellerraum. Es war höchste Zeit,
daß Dr. Herold irgend etwas unternahm. Er litt unter starken
Kreislaufbeschwerden und brauchte dringend Ruhe, um die heftig
nachblutenden Wunden nicht weiter zu strapazieren.
    Hellmark trug den Verletzten die Treppen hoch.
    Wenn es irgendwie ging, wollte Herold, so hilflos wie er war,
nicht gesehen werden.
    »Mein Zimmer liegt zum Glück am Ende des Korridors. Die
Nachtschwester hält sich jetzt um diese Zeit in dem kleinen
Zimmer auf der Wachstation auf. Verbandszeug und Medikamente
muß ich mir dann irgendwie beschaffen.«
    Die Deckenlampen in den Korridoren brannten nicht. Alles lag in
tiefer Finsternis.
    »Scheint einen Kurschluß gegeben zu haben«,
murmelte Herold. »Mir soll’s recht sein. Dann sieht uns
wenigstens mit Bestimmtheit keiner…« Aber dann merkte er,
daß das, was, er sagte, nicht stimmen konnte. Wieso brannten
dann im Keller Licht, wenn es sonst überall im Haus stockfinster
war?
    Mysteriös…
    Er hatte auch sofort einen Verdacht. »Hoffentlich hängt
das nicht mit dem Burschen zusammen, der mir den Garaus machen…
wollte… Irgend etwas stimmt doch hier nicht.«
    Sternenlicht sickerte durch die Fenster. Im Schein des
Sternenlichts bewegten sie sich durch den stillen Korridor.
    Hellmark erreichte das angegebene Zimmer, als sich der Verdacht
bestätigte, daß hier im Haus in der Tat einiges nicht
stimmen konnte.
    Phosphoreszierender Schimmer wanderte wie helle, geisterhafte
Schatten über die Wände hinter ihnen. Türen
öffneten sich. Die Geister kamen draußen vom Park und aus
den Zimmern, sie näherten sich lautlos von allen Seiten.
    Menschen – die keine Menschen mehr waren…
    Sie leuchteten, waren erfüllt von einem kalten,
unfaßbaren Licht und sahen aus wie Wahnsinnige, die aus ihren
Zellen hervorkrochen.
    »Was ist denn hier passiert?« entfuhr es Herold. Er
taumelte gegen die Wand und starrte mit weitaufgerissenen Augen auf
die unwirkliche Szene.
    Björn umfaßte sein Schwert richtig, bereit, ihr Leben
so teuer wie möglich zu verkaufen. Während Herolds
Abwesenheit mußte hier im Hospital etwas passiert sein, das
auch der Doc sich nicht erklären konnte. Die Dinge wurden auch
für Björn immer undurchsichtiger.
    Was führten die Kräfte, denen er den Kampf angesagt
hatte, nun gegen ihn im Schild?
    Der Weg durch den Korridor war ihnen abgeschnitten. Blitzschnell
vergewisserte Björn sich mit einem Blick zurück in Herolds
Zimmer, daß dort niemand auf sie lauerte.
    Sie mußten den Weg durch das Fenster nehmen, um zu fliehen.
Die Art und Weise, wie sich die leuchtenden, kalten

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