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Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx

Titel: Macabros 043: Die Horror-Tempel von Skyx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aufgezogen waren. Hier hinten gab es keine
Schlupflöcher. Dies machte Hellmark alias Ghanor sich zunutze.
Er erklomm die Stadtmauer, und auf verschlungenen Pfaden lief er dann
durch Lovon und erreichte ungeschoren den Reitstall des Herrschers.
Und hier begann der schwierigste Teil der Aufgabe.
    Nun konnte er keinen geheimen Weg mehr benutzen, nun kam es nur
noch auf seinen Mut und seine Geschicklichkeit an. Beides vereinte
der junge Prinz vortrefflich in sich. Dabei kam ihm der gut
durchtrainierte und gesunde Körper Björn Hellmarks sehr
entgegen.
    Ghanor jagte mit seinem Lieblingspferd aus dem Stall und
stürmte sofort dem großen Haupttor entgegen, an dem zwei
überraschte Wachen standen.
    Ehe die begriffen, was los war, handelte der Prinz schon.
    Er stürmte genau in die Mitte der beiden in Abwehr Gehenden,
stieß die beiden Männer mit starken Armen zurück und
jagte auch schon durch den unverschlossenen Bogengang. Seit das
Verhältnis zu den Eingeborenen in diesem Bereich der Wüste
sichtbar von Tag zu Tag besser wurde, verlangte Ghanor, daß die
Haupttore nicht mehr verschlossen wurden. Die Eingeborenen sollten
selbst entscheiden können, wann immer sie in die Stadt wollten.
Sie waren jederzeit willkommen, und Ghanor hatte sein Gedankenspiel
schon so weit vorangetrieben, daß er beabsichtigte, in
Kürze sogar vor einigen Toren die Wachen abzuziehen.
    Doch das alles war jetzt Zukunftsmusik. Nun bedrängten den
jungen Herrscher andere Sorgen.
    »Hüjee, hüajeee«, hallten seine
Anfeuerungsrufe durch die Nacht. Er jagte der wartenden Osira
entgegen, riß sie zu sich in den Sattel und stürmte in den
beginnenden Morgen des Ostens, wo das Reich der Bugken lag.
    Dumpf dröhnten die Hufe der Pferde der Wächter, die sich
wenig später auf den Weg machten.
    Aber die Verfolgung dauerte nicht lange.
    Ein weithin schallendes, langgezogenes Hornsignal zerriß die
vergehende Nacht. Das Signal kam vom höchsten Aussichtsturm der
Stadt.
    Es bedeutete: umgehende Rückkehr aller Berittenen, egal unter
welchen Umständen.
    Der Wächter, den Ghanor-Hellmark niederschlagen mußte,
war zu sich gekommen und hatte die einwandfrei identifizierbare
Nachricht seines Prinzen gefunden, die lautete:
    »Ich bin dein Prinz, auch wenn mein Gesicht nicht mehr das
ist, das ihr alle kennt. Osira ist unschuldig. Deshalb nehme ich sie
mit. Ich befehle euch: Bleibt hier in Lovon – und ihr werdet die
Wahrheit erfahren. Ghanor, Prinz von Lovon.«
     
    *
     
    Als er die Augen aufschlug, begriff er zunächst nicht, wie er
hierher kam.
    Seine neue Umgebung faszinierte und erstaunte ihn.
    Hellmark alias Ghanor hatte das Gefühl, im Hohlraum eines
gigantischen, in allen Farben schillernden Kristalls eingeschlossen
zu sein.
    Er richtete sich auf.
    Träumte er?
    Nein! Er spürte seinen Körper, und nach und nach
stellten sich seine Gedanken wieder ein, und er glaubte sich
entsinnen zu können, wie die Dinge sich abgespielt hatten.
    Siedendheiß durchflutete es ihn.
    Er war überfallen worden! Ungewiß noch registrierte er
im Moment des Überfalls einen dumpfen Schmerz im Hinterkopf.
    Überfall – durch die Bugken?
    Dann mußte etwas schiefgelaufen sein.
    Hellmark fürchtete, daß er einen Fehler begangen hatte,
daß er seine Rolle als Ghanor nicht voll ausfüllte,
daß nun durch sein nachlässiges Verhalten
möglicherweise Dinge zu Schaden kamen, die ein anderer in
mühsamer Kleinarbeit vorbereitet hatte.
    Er erhob sich, erfüllt mit düsteren Gedanken.
    Die seltsame Welt, die ihn umgab, zog ihn jedoch so sehr in ihren
Bann, daß sehr schnell andere Gedanken die trüben
Überlegungen vertrieben.
    Die ihn umgebenden Wände schillerten wie zahllose
geschliffene Kristalle. Sie fühlten sich hart, aber warm an.
    In den sich spiegelnden Wänden gab es Nischen und
Vorsprünge, gab es Gelegenheiten, sich zu setzen und zu liegen.
Die Kristalle, die die Liege bildeten, waren weich und federnd.
    Die Vielseitigkeit der Farben und Stimmungen fiel ihm auf.
    An manchen Stellen waren die Wände durchsichtig, und er
konnte in andere Bezirke sehen, als ob er ein Fenster öffne.
    Da sah er Bugken in ihren Behausungen, die dem gewaltigen Raum,
der ihm zur Verfügung stand, im Detail glich.
    Die Männer und Frauen, die er sehen konnte, berieten sich.
Durch eine andere zur Durchsicht fähige Stelle nahm er Litan und
Asnur wahr. Auch sie waren mit den Bugken im Gespräch. Die
Bugken wirkten sehr ernst und unruhig. Ihre Scheu, die sie sonst
auszeichnete, und über die Osira

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