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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Rani von seinem Standort
her kaum mehr verstand.
    Der Inder hielt sich an Skelettus’ Nähe. Er wunderte
sich, daß es im Prinzip so einfach gewesen war, in die
Knochenburg des Fürsten einzudringen. Niemand bewachte die
Eingänge besonders. Das war auch nicht nötig, dort, wo man
keine Feinde und keine Eindringlinge erwartete.
    Hier herrschten im übrigen eigene Gesetze. Die Umstände
ließen es unter normalen Vorzeichen überhaupt nicht zu,
daß einer aus Fleisch und Blut in dieses Reich der Skelette
eindringen konnte. Die aus Ullnak fürchteten den Ort des Spuks,
und andere Völker gab es im Bereich jener Grenzen nicht mehr,
die Tamuur inzwischen überrannt hatte.
    Rani Mahay kauerte hinter dem kleineren Nachbarbrunnen, um
Skelettus zu belauschen, als es geschah.
    Durch alle Bogengänge, die die Halle rings umgaben,
stürmten plötzlich Bewaffnete.
    Der Schrei aus hundert Kehlen gleichzeitig hörte sich an wie
ein einziger.
    Skelettus, in Gedanken und Worte vertieft, warf den Kopf empor.
Seine leeren, dunklen Augenhöhlen starrten den Inder an.
    Hundert Schwerter gleichzeitig wurden gezückt, der Kreis der
Eingedrungenen schloß sich.
    Rani Mahay saß in der Falle. Er hatte einen Verdacht. Das
Pferd, das er zurückgelassen hatte! Der Reiter, dem es
gehörte, fehlte…
    Da bewies der Inder, daß er gelernt hatte, aus einer Gefahr
und einer scheinbar ausweglosen Situation doch noch das
bestmögliche zu machen.
    Niemand konnte es verhindern. Er warf sich nach vorn. Ehe
Skelettus, der Fürst der Knochenburg, begriff, was eigentlich
geschah, war die Angelegenheit schon beendet.
    Mahay riß Skelettus mit einem einzigen Ruck das Schwert aus
der Scheide, umklammerte den Fürsten, preßte ihn an sich
und setzte ihm die Schwertspitze genau unterhalb des Brustbeins an,
wo das Gewand sich leicht nach innen drückte und er keinen
Widerstand mehr fühlte.
    »Zurück!« brüllte er mit Stentorstimme. Seine
Augen funkelten und sein entschlossenes Gesicht zeigte, wie ernst es
ihm war. »Keinen Schritt näher! Wenn Ihr mich angreift,
steche ich euren Fürsten auf der Stelle nieder!«
    »Du irrst!« stieß Skelettus hervor. »Wie
kannst du mich töten, da ich nicht mehr aus Fleisch und Blut
bin?! Nicht ich werde es sein, der stirbt – du wirst derjenige
sein!«
     
    *
     
    Sie konnte ihren Wunsch durchsetzen.
    Dr. Thorwald Belman sah ein, daß es in der Argumentation
Anka Sörgensens einige bestechende Punkte gab, denen er sich
nicht verschließen konnte.
    Die Gefahr ging hier vom Krankenhaus aus.
    Hier war etwas geschehen, hier hatte Anka Sörgensen eine
wunderbare Heilung durchgemacht, hier war ihr der Einblick in eine
andere Welt geglückt, von der sie nie zuvor gehört
hatte.
    Dieser Vorgang wiederum hatte angeblich eine Jagd auf sie
ausgelöst, der sie sich durch ihre Flucht aus dem Krankenhaus
entziehen konnte.
    Ein Ärztekollegium mußte über diesen Fall
entscheiden.
    Man konnte sich nur der Meinung Belmans anschließen,
daß es – allen Naturgesetzen zum Trotz – keinen
vernünftigen Grund mehr gab, diese Frau vom medizinischen
Gesichtspunkt her auch nur noch eine Stunde länger festzuhalten.
Es bestand für sie vom Operations- und Behandlungsgeschehen aus
gesehen keine Gefahr. So wurde Anka Sörgensen am späten
Nachmittag auf eigenen Wunsch, auf eigene Verantwortung, aber mit dem
Segen der Ärzteschaft entlassen.
    Das Taxi wartete vor dem Eingang auf sie.
    Dr. Belman selbst ließ es sich nicht nehmen, die junge
Osloerin, die so seltsame Dinge erlebt hatte, zum Taxi zu
begleiten.
    »Sie haben sich mir anvertraut, Fräulein Sörgensen.
Das war gut so«, sagte er, bevor er sich von ihr verabschiedete.
»Ich würde mir wünschen, daß wir jetzt erst
recht auch weiterhin in Verbindung bleiben. Hier ist meine
Karte.« Er drückte ihr eine schmale, längliche
Visitenkarte in die Hand. »Es steht meine Adresse darauf, meine
private Telefonnummer und selbstverständlich auch die des
Krankenhauses hier. Wenn Sie mich irgendwie brauchen sollten: Lassen
Sie es mich wissen, Fräulein Sörgensen!«
    Sie lächelte. »Sie haben mir schon sehr geholfen,
Doktor.«
    »Ich möchte es gern weiter tun. Vertrauen Sie mir! Egal,
was auch immer Ihnen begegnen mag: Wenn Sie jemand brauchen, sagen
Sie mir Bescheid. Ich möchte gern mit Ihnen in Verbindung
bleiben und erfahren, wie es Ihnen geht.«
    »Ich halte Sie auf dem laufenden, Doktor, Sie können
sich darauf verlassen. Hoffentlich haben Sie dann nicht das
Gefühl, es mit einer Irren zu

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