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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Knochenburg, beobachtete von seinem
prächtig verzierten Skelettgaul aus an exponierter Stelle das
Ende des Tanzes.
    Der erreichte seinen Höhepunkt in der Ankunft mehrerer
einfarbig gekleideter Gestalten aus der Menge, die eine große
Rolle trugen, offenbar zusammengerolltes Pergament. Das wurde
entrollt. Und in dem Augenblick, als der riesige Bogen frei lag, ging
es wie ein Orkan durch die Menge.
    Quietschen und Schreie, hohles Schlagen und dumpfes Rauschen
erfüllten die Luft.
    Alles stob durcheinander. Die Reiter saßen auf, die Menge
stob auseinander, lief panikartig aus dem Oval, und Skelettus gab
seinem Pferd die Sporen, daß der Knochengaul, wie von Furien
gehetzt, den offenen Stadttoren zujagte.
    Der Nebel wurde stark und verdichtete sich, daß die Reiter
und das Fußvolk wie Schemen wirkten.
    Trotz des Nebels entging dem atemlosen Inder nicht, daß die
meisten der Davonjagenden die weiten Mäntel enger um ihre
Schulter zogen, als fröstele sie, und daß sie ihre Kapuzen
aufsetzten, als müßten sie sich schamhaft vor etwas
verbergen.
    Der Nebel wallte und brodelte, als würde der Boden unter den
Grundmauern der Stadt zu kochen beginnen.
    Da kam Mahay auf eine wahnwitzige Idee.
    Er durfte und wollte die Skelettmenschen nicht untertauchen
lassen. Er mußte doch hinter ihr Geheimnis kommen!
    Er sah, daß die Reiter und zu Fuß Fliehenden gar nicht
mehr den Boden berührten. Es war so, als würde der dichter
werdende Nebel die Stadt, die in Antolanien lag, aus dieser Welt
herauslösen!
    Rani rollte das reglose Skelett herum, löste blitzschnell den
Umhang, streifte die weiten Hosen ab, stieg hinein und warf sich den
Umhang über die Schultern. Er zog die Kapuze nach vorn, so
daß von seinem Gesicht praktisch nichts mehr zu sehen war.
    Dann sprang er auf den Knochengaul zu, schwang sich auf den
verzierten Sattel und griff in die goldfarben glänzenden
Zügel. Dann preßte er dem Tier seine Absätze in die
knöchernen Lenden.
    Das Pferd reagierte und schien den Fremden gar nicht wahrzunehmen,
sondern eher von der allgemeinen Aufbruchstimmung angesteckt zu
sein.
    Mahay jagte den anderen nach, den Kopf tief nach unten gesenkt und
weit vornübergebeugt. Das Schwert seines toten Gegners baumelte
an seiner Seite.
    Ein Großteil der Reiter und der zu Fuß Fliehenden
hatte bereits die Stadttore erreicht. Dahinter zeichneten sich die
Straßen und Gassen wie hohe Stollen und Tunnel ab, die aus
weißem, brodelndem Nebel zu bestehen schienen.
    Die Fliehenden verschwanden in diesen Stollen und auch Rani Mahay
preschte darauf zu, in der Hoffnung, noch hinter die fahl
schimmernden Stadtmauern zu kommen, ehe die Tore sich schlossen, was
in der Tat sich auch jetzt ereignete.
    Wie von Geisterhand bewegt, schoben sich die gewaltigen Stadttore
nach außen und verengten den Durchgang, durch den in der
Zwischenzeit jedoch fast alle gekommen waren.
    Rani war der letzte – aber auch er schaffte es noch.
    Er schien keinen Boden mehr unter den Füßen zu haben,
und als er den Kopf wandte, um einen Blick zurückzuwerfen, da
nahm er die Ebene und die Wildnis nicht mehr wahr. Alles war von dem
milchigen Nebel verdeckt, und er kam sich vor wie in einem
Wolkenmeer, in das er tiefer und tiefer hineinritt wie in eine Welt
des Himmelreiches.
    Er meinte, eine andere Ebene erreicht zu haben, denn von der alten
nahm er nichts mehr wahr!
     
    *
     
    Das Pferd bewegte sich schnell. Es schien über dem Boden zu
schweben. Mahay hatte nicht das Gefühl, daß es mit seinen
Hufen auf festen Untergrund trat.
    Wolken umschwebten ihn. Vor ihm eilten die vermummten Skelette und
die Reiter. Die Knochengestalten verschwanden in Häusern, die
aus Knochen bestanden, und in Höfen, die dunkel und quadratisch
waren und in die kaum ein Lichtstrahl fiel.
    In der nebelhaften Atmosphäre vor sich sah Rani Mahay eine
gewaltige Burg, deren Türme und Zinnen so zahlreich und
groß waren, daß er sie vorhin schon aus der Ferne weit
über die Mauern der geheimnisvollen Stadt hatte ragen sehen.
    Es war eine bizarre, unheimlich wirkende Burg, die mitten in den
Wolken zu thronen schien.
    Die wuchtigen Türme enthielten gleichzeitig auch die
Toreingänge, die sich rasselnd in die Höhe bewegten, als
der Reiterzug mit den Fahnenträgern und dem Fürsten sich
näherte.
    Die fahlen Gitterstäbe sahen aus wie geschliffene,
dolchartige Zähne, es war, als würde ein Ungetüm
seinen Rachen aufreißen, und der umfangreiche, verwinkelte Hof
dahinter sah tatsächlich auch aus wie ein

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