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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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tun zu haben.«
     
    *
     
    Das Taxi fuhr los.
    Anka Sörgensen saß im Fond des Wagens. Sie blickte
zurück.
    Das Krankenhaus lag hinter ihr. Eine Episode ging zu Ende.
    Je weiter sie das Hospital hinter sich ließ, desto freier
fühlte sie sich.
    Und als der Wagen endlich in die Straße rollte, wo sie
wohnte, da hatte sie das Gefühl, als wäre alles, was hinter
ihr lag, nur ein böser Traum gewesen.
    Die vertrauten Häuser, die Menschen, die kleinen
Geschäfte, die Nachbarn… hier war sie zu Hause.
    Genau ihrer Wohnung gegenüber lag ein kleines
Juweliergeschäft. Wenn sie auf dem Balkon in der ersten Etage
saß, dann konnte sie in die kleinen Schaufenster sehen und die
kostbaren und schönen Dinge bewundern.
    Herr Tolson machte herrliche Schmuckstücke, und für sie
hatte er schon manches Stück entworfen und es ihr zu einem
wirklich günstigen Preis überlassen. Tolson verehrte
sie.
    Als das Taxi an dem Juweliergeschäft vorbeifuhr, warf Anka
Sörgensen unwillkürlich einen Blick durch die schmale
Tür.
    Vielleicht konnte sie Tolson zuwinken…
    In seinem Geschäft hielt er sich auf. Sie sah ihn an der
Theke hantieren, doch er konnte sie nicht sehen, weil er eine Kundin
bediente, die mit dem Rücken zur Tür stand. Die hagere Frau
trug einen leichten, dunkelbeigen Übergangsmantel. Das Haar war
gut frisiert, und die Hochfrisur betonte den schlanken,
hellhäutigen Nacken der Kaufinteressentin.
    Anka Sörgensen war zu Hause. Der Fahrer stellte das Taxometer
zurück, nachdem er den Fahrpreis abgerechnet hatte, und trug
Anka den kleinen Koffer mit den wenigen Habseligkeiten bis zur
Haustür.
    »Soll ich Ihnen nicht doch lieber den Koffer in die Wohnung
tragen, Fräulein?«
    »Nein, danke. Das geht schon. Die beiden Treppen, die schaff
ich.«
    Der freundliche Fahrer zuckte die Achseln und fuhr los.
    Anka stieß die Tür auf.
    Genau in dem Juwelierladen gegenüber probierte die
Interessentin ein Collier an. Sie stand vor einem Spiegel, um das
gute Stück von Sitz und Aussehen her besser beurteilen zu
können. Der Spiegel war so ausgerichtet, daß sich in ihm
auch ein Teil der gegenüberliegenden Straßenseite und vor
allem auch die Haustür zeigten. Und darauf legte die Besucherin
des Ladens offensichtlich mehr Wert als auf das Aussehen des
Colliers, das sie nur zum Vorwand nahm.
    Die Frau beobachtete, wie Anka Sörgensen im Haus verschwand.
Die Tür klappte ins Schloß.
    Da richtete die Frau sich auf, und um ihre schmalen, tief
eingefurchten Lippen lag ein grausames Lächeln.
    Anka hätte die Fremde sofort wiedererkannt.
    Es war die Frau mit der grauen Haut und den tief liegenden Augen,
die ihr in dem bunt gemusterten Frotteemantel im Garten des Hospitals
begegnet war.
     
    *
     
    »Ich weiß, daß du sterben kannst. Ein Zufall
ließ mich Zeuge werden, Fürst. Einer deiner Männer
entdeckte mich, als ich den Tanz der Skelette beobachtete – er
wollte mich töten. Er stürzte in sein eigenes Schwert.
Seitdem liegt er einige Steinwurfweiten vom Tanzplatz der Skelette
entfernt. Als alle flohen – blieb er zurück. Etwas ist aus
seinem Körper entwichen, was Ihr möglicherweise auch
besitzt, obwohl man es auch mir nicht mehr zutraut: eine
Seele.«
    Mahay spürte förmlich, wie Skelettus zusammenzuckte.
    »Befiehl deinen Leuten, sich keinen Schritt mehr
vorzubewegen! Ich mach’ ernst.« Zum Beweis seiner Worte
verstärkte er deutlich sichtbar den Druck des erbeuteten
Schwertes.
    »Zurück!« Diesmal brüllte Skelettus.
    Die anrückenden Skelettkämpfer blieben auf der Stelle
stehen, aber sie öffneten nicht den dichten Kreis. Wie eine
Mauer umringten sie die beiden Männer um den großen
Brunnen.
    »Du hast… den Tanz der… Skelette…
beobachtet?« fragte der Fürst rauh. »Kein
außenstehender Sterblicher aus Fleisch… und Blut…
kann und darf diesen Tanz jemals sehen!«
    »Niemand hat mich daran gehindert, Fürst. Ich
möchte mich gern mit dir unterhalten. Es gibt bestimmt viele
Dinge, die geklärt werden müssen und die für uns beide
von Vorteil sein können – könnte ich mir jedenfalls
denken.«
    »Wenn es dir ernst ist mit diesem Gespräch, warum bist
du dann hier eingedrungen, um mich zu töten?«
    Rani Mahays Augen verengten sich. »Es gibt Ursachen, und es
gibt Wirkungen darauf, Fürst. Ich bin nicht hier hereingekommen,
um dich zu töten. Ich habe die Begegnung mit dir gesucht, und
ich wußte, daß ich dich am Tanzplatz der Skelette sehen
würde. Zu der Situation, wie sie sich jetzt darstellt, wurde

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