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Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg

Titel: Macabros 051: Skelettus, Fürst der Knochenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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beabsichtigt«,
tobte er. »Warum quält ihr mich so – mein Volk und
mich!«
    Er stierte in das Wasser, und Rani Mahay schlich geduckt von
Säule zu Säule, und von der höher gelegenen Empore aus
hatte auch er einen hervorragenden Blick in die kleinen und
großen Brunnen. In den grünschimmernden
Wasseroberflächen sah er Bilder von strahlender Klarheit.
    Es sah beinahe so aus, als wären die knöchernen Brunnen
Augen, die in eine andere Welt blickten und dort Szenen
erfaßten, die hier in diesem Brunnensaal schließlich
wahrzunehmen waren.
    Rani sah tanzende und fröhliche Menschen. Sie trugen in etwa
die gleiche Kleidung wie die Skelettmenschen von Antolanien.
    Junge und alte Menschen, Männer und Frauen waren bei den
verschiedensten Tätigkeiten zu sehen. Sie unterhielten sich,
bestellten ihre Äcker und gingen ihren Vergnügungen
nach.
    In einem anderen Brunnen waren die gleichen Menschen wieder zu
sehen. Mahay erkannte sie an der Kleidung. Aber jetzt waren diese
Personen verändert.
    Sie waren nicht mehr Fleisch und Blut – sie waren die
verdammten Skelette.
    Eine Unaufmerksamkeit hatte einer lauernden Macht die Chance
geboten, einzugreifen.
    Und dann, so kam es Mahay jedenfalls vor und glaubte er, die
Szenen bisher deuten zu können, wollte man die Geister wieder
loswerden, die man gerufen hatte. Aber die Türen in die andere
Welt waren versperrt.
    Rani Mahay sah noch mehr und erschauerte, als er das eine oder
andere entdeckte, was ihm gar nicht so fremd vorkam.
    In einem Brunnen erblickte er ein ganzes Heer von Knochenreitern
auf knöchernen Pferden. Wie eine Flut ergossen sie sich aus
einem trüben, wirbelnden Himmel. Ein Himmel über einer
Landschaft, wie sie nicht auf dieser Welt beheimatet war, sondern in
jener Welt, aus der er, Mahay, kam!
    Es war die Provence! Frankreich! Und die Geisterheere, die da aus
dem Himmel kamen, rissen die Barrieren zwischen dritter und vierter
Dimension nieder und kamen wie ein Sturm aus heiterem Himmel.
    Die Fassade einer vertrauten Stadt. La Grande Motte! Rani
mußte den Atem anhalten, um nicht aufzustöhnen.
    Die Hochhäuser, die exklusiven Hotels, ein
Dachgartenrestaurant… die Reiter fegten darüber hinweg.
Menschen schrien, Sonnenschirme stürzten um und Menschen fielen
in die unergründliche Tiefe.
    Das alles hatte er erlebt.
    Die Knochenreiter waren in Antolanien zu Hause, und wenn einer der
Fürsten der Finsternis Helfer benötigte, dann rief er diese
Knochenreiter möglicherweise hier ab!
    Skelettus und sein Volk waren Sklaven, herabgewürdigt auf
eine niedrige Stufe des Daseins, nachdem sie das Ziel zu hoch
gesteckt hatten.
    Sie wollten mächtiger sein als der Eingott, den sie
verehrten, und waren überzeugt davon gewesen, das zu erreichen,
was auch er vermochte. Und sie waren in Wirklichkeit einem Satan
aufgesessen. Molochos, der Dämonenfürst, hatte seine
Hände im Spiel und mit ihm Tamuur, von dem ebenfalls niemand
wußte, welchen Rang er einnahm und wo seine eigenen Ziele
lagen. Bei Molochos wenigstens war noch die Herkunft bekannt –
von Tamuur aber wußte und ahnte man überhaupt
nichts…
    Die Skelettmenschen von Antolanien waren eine stille Reserve der
dämonischen Herrscher.
    Mahay fühlte eine Erregung in sich aufsteigen wie schon seit
langem nicht mehr.
    Die Geisterheere aus dem Jenseits unter dem Befehl von Skelettus
– kannten einen Weg in die Welt der dritten Dimension.
    Sie waren dort drüben eingedrungen.
    Nun begriff er Aleanas Tip um so mehr. Dies war der Weg in seine
Welt!
    Er mußte nur den richtigen Absprung finden, und er
würde drüben ankommen!
    Die Hoffnung stieg wie eine lodernde Flamme in ihm auf und schien
ihn von innen heraus zu verbrennen. Er fühlte sich
glücklich, obwohl er noch keinen Ausweg sah und obwohl Aleana
ihn dringend davor gewarnt hatte, die Begegnung mit Skelettus auf die
leichte Schulter zu nehmen.
    Die Skelettierten waren in gewissem Sinn schizophren. Auf der
einen Seite gehorchten sie dem Willen der Herrscher der Finsternis
und waren stets kämpf- und einsatzbereit für den obersten
Herrscher Molochos. Auf der anderen Seite jedoch schienen sie
offensichtlich unter dem Los zu leiden, da sie sich aus eigener
Schuld zum Teil selbst in diese Lage gebracht hatten.
    Rani lief von einer Säule zur anderen, um in die Nähe
des Knochenfürsten zu gelangen.
    Der hatte sich inzwischen beruhigt und schrie und tobte nicht
mehr. Wie beschwörend stand er am größten der Brunnen
und murmelte leise vor sich hin, Worte, die

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