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Macabros 057: Dämonenpest

Macabros 057: Dämonenpest

Titel: Macabros 057: Dämonenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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aus.
    Der erste Eindruck, den er hatte, als er seine Umgebung musterte,
erinnerte ihn stark an eine römische Arena. Auch dieser Bau hier
war kreisförmig angeordnet, und die einzelnen Bänke
entweder mit Taahks oder mit Kreaturen wie die, die ihn zu fangen
versucht hatten, besetzt.
    Die Ehrentribüne jedoch hob sich deutlich von der Masse des
Volkes ab. Dort saßen zwei auffällige Gestalten, die sich
von den anderen abhoben.
    Pulmirol, der Herrscher, und Szunta, die Herrscherin, durchfuhr es
Mirakel…
    Er betrachtete sich die beiden genauer, um sich so von ihnen ein
vollkommenes Bild machen zu können. Er, der Herrscher, war
nichts anderes als ein Monster von massiger und qualliger Form, die
grün-bläulich schimmerte, und von einem Schleimfilm
überzogen war. Ganz entfernt mochte dieses Wesen an einen
Menschen erinnern, was auch durch seine kurz gebogenen Beine und
seinen wuchtigen Kopf, der auf einem langen Hals ruhte, unterstrichen
wurde. Interessant empfand Mirakel noch das spitze Vogelmaul und
daß Pulmirol völlig haarlos war, sowie seine drei Augen.
Sein hochgezogener Hals leuchtete in reinstem Violett, und der
Wundermann vermutete, daß sich die Farben je nach Laune
Pulmirols änderten. Was violett zu bedeuten hatte, konnte er nur
raten.
    Szunta hingegen wirkte noch auffälliger. Sie war um zwei
Köpfe größer als ihr Gemahl, und das
hervorstechendste Merkmal an ihr waren wohl die farbigen
Gewänder und die weichen, zerfließenden Formen. Auch ihr
Mund hatte einen deutlichen Ansatz von einem Schnabel, aber er war
nicht so spitz wie der Pulmirols.
    Mirakel wandte sich von dem Herrscherpaar ab und schaute an sich
selbst hinunter. Die beiden unterschiedlichen und doch irgendwie
einheitlichen Herrscher hatten ihn so fasziniert, daß er kurze
Zeit seine eigene Situation vernachlässigt hatte.
    Jetzt erst entdeckte er die schweren Ketten und Metallkugeln, aus
denen orangefarbene Blitze schossen und ihn einhüllten.
Außerdem war er an einen bizarren Pfahl gebunden, der eine
entfernte Ähnlichkeit mit einem indianischen Totempfahl
hatte.
    Vor ihm standen einige Geschöpfe der Finsternis, die mit
verschiedenen Waffen ausgerüstet waren. So war zum Beispiel eine
Armbrust und eine Stange mit einer mondförmigen Sichel zu
erkennen. Das dritte unheimlich anzuschauende Wesen war zwar
unbewaffnet, doch seine Klauen waren furchterregend genug.
    In der Stille hörte man nun unvermutet Pulmirols donnernde
Stimme, die direkt in die Gehirne der Anwesenden eindrang.
    »Unter uns ist, wie Ihr alle seht, der unverschämte und
bisher unbesiegte Eindringling, der hier nun endlich den Tod finden
soll! Zuvor muß er jedoch noch Qualen ausstehen dafür,
daß er auf seiner Welt ständig versuchte, unsere
Pläne zu durchkreuzen.
    Wundersamer Fremder, hier sind deine Wege zu Ende! Dir sei
versichert, daß eine Flucht für dich unmöglich sein
wird, da jener Pfahl, an den du gebunden bist, magische Kräfte
hat, die dich lähmen werden, so daß du dich nicht
rühren kannst, um etwa die Ketten abzustreifen.
    Und nun, Freunde, laßt uns beginnen!«
    Pulmirols Geiststimme verstummte wieder. Um so größer
war dafür das Gejohle der Menge, die freudig auf das Ereignis
wartete. Für sie mußte es eine Art Volksfest
darstellen.
    Der Hals des Herrschers strahlte nun intensiv in Violett, und
Mirakel konnte daraus nur schlußfolgern, daß der
Herrscher von Mordlust getrieben wurde.
    Er sah, wie die drei, die ihn töten sollten und was für
sie sicher eine große Ehre darstellte, ihre Waffen aufrichteten
und um ihn herum zu tanzen schienen.
    Dabei stießen sie manchmal vor, als wollten sie versuchen,
ihn umzubringen, doch das erwies sich jedesmal als Irrtum.
    Noch, denn dies schien lediglich das Vorspiel zu sein. Mirakel
zweifelte keinen Augenblick daran, daß sie später wirklich
ihre Waffen einsetzten, bis der Tod ihm eine Erlösung
brachte.
    Verzweifelt bemühte er sich, entgegen der Versicherung
Pulmirols, sich zu bewegen. Und tatsächlich, zu seinem
größten Erstaunen, gelang ihm das auch, wenn auch nicht
sonderlich viel, so daß es ihm schon geringfügig
möglich war, sich zu bewegen. Denn die Ketten saßen
lockerer, als es zunächst den Anschein hatte. Hauptsächlich
ging es um die magischen Kräfte des Pfahls, die ihn an die
Stelle bannten.
    Die kosmobiologischen Kraftströme schienen ein Gegenpol zu
dem Einfluß des Pfahls zu sein und dessen Magie ein wenig zu
kompensieren.
    Wenn es Mirakel möglich war, durch geistige Konzentration

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