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Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan

Titel: Macabros 063: Die Feuerbestien aus Kh'or Shan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Shan!« Das Wort bildete sich tief in seiner
Kehle. Er sprach es verwirrt aus. »Aber – das kann ich
nicht… noch nicht, nein… Die ferne Zeit, von der im
›Buch der Gesetze‹ die Rede ist, haben Professor Merthus
und ich auf einen ganz anderen Zeitpunkt gelegt! Die sieben Siegel,
die Kh’or Shan birgt, werden brechen, wenn der Himmel in Flammen
steht… so steht es geschrieben. Sieben Siegel, die sieben
Geheimnisse bergen. Und jedes Geheimnis steht gegen eine
Enthüllung die das ›Auge des schwarzen Manja‹
freigeben kann. In der gleichen Stunde – auch das steht
geschrieben – wird der Mann, den man Kaphoon nennt, mehr
verstehen als in der Zeit ›davor‹. Dies ist ein Angriff,
mit dem niemand gerechnet hat. Mir werden Texte klar, die ich zuvor
nicht verstand. Jetzt sind sie nicht mehr
verschlüsselt…«
    »Was weißt du davon?« fragte Carminia Brado
schnell.
    »Zu wenig, um darüber sprechen zu können. Es ist
nur ein Verdacht. Es kann alles ganz anders sein. Ich muß mich
vergewissern… ich muß herausfinden ob dieses Licht, das
›Licht‹ ist, von dem die Propheten im ›Buch der
Gesetze‹ sprechen. Wenn es so ist, dann muß ich anders
handeln, als ich es ursprünglich im Sinn hatte. Wenn das Licht
auf Kh’or Shan zurückgeht, ist die Stunde der Ankunft
Molochos’ nicht mehr fern!«
     
    *
     
    Carminia erschauerte und wurde bleich.
    Der Mann an ihrer Seite hielt den Arm um ihre Schulter gelegt. Auf
Hellmarks Züge trat ein konzentrierter Ausdruck. Björn war
noch bei ihr, aber sie wußte, daß er im gleichen
Augenblick auch woanders war.
    Mit seinem Doppelkörper Macabros suchte er jenen fernen Punkt
auf, wo das Leuchten am nächtlichen Himmel stand…
     
    *
     
    Susan Andrews Herz klopfte bis zum Hals.
    Narrte sie ein Spuk oder – verlor sie den Verstand? Das
hätte sie gar nicht gewundert. Was sie an Ängsten und
Verzweiflung während der letzten Minuten durchgestanden hatte,
war fast mehr als ein Mensch ertragen konnte.
    Für all das gab es keine vernünftige Erklärung. Wie
es auch für die Tatsache der Anwesenheit dieser fröhlichen
Stimmen keine Erklärung gab.
    Fest preßte sie ihre Lippen zusammen. Sie versuchte zur Ruhe
zu kommen und löste sich langsam von Mike Randok. Hinter dem
großen Felsblock!
    »… wenn du mich haben willst, dann fang mich!« rief
die fröhliche Frauenstimme.
    »Ich werd dich kriegen. Darauf kannst du dich
verlassen.« Der Mann, der das sagte, hatte eine dunkle,
angenehme Stimme. Die beiden Menschen hinter dem Felsblock schienen
sich bei bester Stimmung zu befinden.
    Das helle, klare Lachen der unsichtbaren Frau hallte durch das
Eiland. Susan Andrews Hände ballten sich zu Fäusten.
Unwillkürlich preßte sie ihre Fingernägel so tief in
die Bandinnenfläche, daß sie sich des schmerzhaften
Druckes bewußt wurde.
    Der Felsblock, gegen den sie Mike gelehnt hatte, war etwa
fünf Meter breit. Schritt für Schritt schob sie sich daran
entlang und blieb schließlich an einem Ende stehen, um einen
Blick dahinter zu werfen.
    Wasserdampf und Rauch wogten durch die Luft.
    Susan ging weiter. Sie preßte sich mit dem Rücken fest
gegen das Gestein. Sie bemühte sich, ganz ruhig zu bleiben.
    »…na? Du hast dir’s doch wohl zu einfach
vorgestellt?! Jetzt fängt das große Suchen an, nicht
wahr?« Wieder ließ die Frau ihren Worten ein helles Lachen
folgen.
    »In der Dunkelheit kann man sich natürlich gut
verstecken«, entgegnete die Männerstimme vorwurfsvoll.
»Das ist natürlich kein Kunststück. Bei all den vielen
Büschen und Bäumen hier in der Bucht…«
    Susan Andrews schluckte. Was dort gesprochen wurde, konnte
unmöglich Wirklichkeit sein. Dann hatte sie den Felsen
umrundet.
    Auch hier Wasserdampf und Rauch. Der Qualm reizte sie zum Husten,
ihre Augen tränten. Sie preßte ihre Rechte fest gegen den
Mund, um den aufkommenden Hustenreiz zu unterdrücken, um nicht
auf sich aufmerksam zu machen, bevor sie nicht selbst wußte,
wer sich hinter dem Felsen so merkwürdig verhielt.
    An einem gab es wohl nicht mehr den geringsten Zweifel.
Irgendjemand – entweder sie oder dieses Paar hinter dem Fels
– war nicht mehr bei Sinnen.
    Wie konnte sich hier überhaupt jemand aufhalten – in
einer Welt, die erst wenige Stunden alt war?
    Aber nein… das stimmte ja auch nur bedingt. Ein Teil der
Insel war alt, der andere war durch einen Vulkanausbruch
hinzugekommen. Nahtlos schienen sich die Schollen miteinander
verbunden zu haben.
    Sie ertappte sich dabei, daß sie

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