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Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn

Titel: Macabros 064: Es erwacht der Ursen-Wahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Vorsprung der Plattform fest. Die
junge Spanierin lächelte erschöpft. Auch Capitano Montez
gesellte sich nun hierher. Unwillkürlich zog es sie in die
Nähe der Kuppel, die von allem, was hier im Auffangbecken des
Müllschluckers zu finden war, besonders interessant und
augenfällig war.
    »Wo kommt es her und was hat es zu bedeuten?«
Montez’ Stimme klang schwach.
    »Ich würde es Ihnen gern erklären, Capitano. Wie so
vieles andere – was ich selbst nicht verstehe. Wir müssen
es einfach als gegeben hinnehmen. Im Moment bleibt uns nichts anderes
übrig.«
    So gut es Mahay möglich war, erklärte er den beiden, die
mit ihm überlebt hatten, in welche Situation sie geraten
waren.
    Wortlos hörten sie ihm zu. Man sah ihnen an, wie es hinter
ihren Stirnen zu arbeiten begann. Da gab es unzählige Fragen.
Aber nicht einer von ihnen stellte eine.
    »Wir leben«, entrann es Conchita Funchals bleichen
Lippen. »Aber was soll nun werden?«
    »Vielleicht sind wir nicht die einzigen, die überlebt
haben«, entgegnete Rani Mahay.
    »Wie meinen Sie das, Senor?« Montez’ Augen
verengten sich zu einem schmalen Spalt.
    Der Inder deutete in die nur noch zu ahnenden Gassen und
Straßen, die sich zwischen den Minaretts und Türmen
befunden hatten. »Nicht nur wir wurden bekämpft, sondern
auch sie. In dem Augenblick, als die Übergabe erfolgen sollte,
tauchten diese Städte auf. Und Städte haben es so an sich,
daß sie bewohnt sind. Daß sie fliegen, ist eine
Seltenheit. Aber es wird seine Bedeutung haben…«
    »Wer immer sie auch sein mögen und woher sie auch kommen
– sie scheinen mehr über diese fischgesichtigen Feinde zu
wissen als wir«, fuhr Rani unbeirrt fort. »Die
Verzweiflung, mit der sich die Ursenflugschiffe auf die auftauchenden
Kuppelstädte stürzten, läßt nur den einen
Schluß zu: Man fürchtet diesen Feind. Das wiederum
bedeutet, daß er nicht so ganz ohnmächtig ist, wie wir es
erleben konnten. Das Geheimnis der fliegenden Kuppelstädte kann
bedeutungsvoll für uns sein. Ein starker Verbündeter im
Kampf gegen die, die den Sturm wollen, kann uns nur recht
sein.«
    Rani Mahay kroch einige Meter tief in die mit dickem Staub
belegten Straßen. Die mehlfeine Materie wurde wieder
aufgewirbelt, stieg in Augen und Nase und reizte ihn zum Husten und
Zwinkern.
    Er erreichte einen Turm, der noch etwa ein Drittel seiner
ursprünglichen Größe besaß.
    Mehrere kleine Öffnungen – etwa dreißig Zentimeter
im Durchmesser – waren in unregelmäßiger Anordnung
darin zu finden.
    Ganz unten gab es einen torähnlichen Durchlaß, der auf
einem Wulst begann und sich schneckenförmig in den Turm
hineindrehte.
    Flache, schmale Treppen wiesen darauf hin, daß hier
irgendwann mal irgendwer gelaufen war.
    Mit den bloßen Händen verteilte Mahay den Staub rund um
das Bauwerk, um eventuell auf Verschüttete zu stoßen.
    Er stellte sich schon seelisch darauf ein. Wie würden diese
Fremden, die hier lebten, wohl aussehen?
    Größer als dreißig oder vierzig Zentimeter
konnten sie einfach nicht sein…
    Er fand einen von ihnen. Vielmehr das, was von ihm
übriggeblieben war…
    Die Reste eines Skeletts. Das war fahlgrün und durchsichtig
wie Glas. Die Knochen waren spiralförmig gedreht und an
kugelförmigen Ansätzen aufgehängt. In etwa konnte man
sagen, daß das Wesen hier eine menschenähnliche Gestalt
war. Abgesehen von der Größe. Es stimmte, wie Rani Mahay
es sich vorgestellt hatte. Es war nicht größer als etwa
dreißig Zentimeter.
    Die Arme waren dünn. Deutlich waren die Glieder von sechs
Fingern zu erkennen und die Knochen kleiner, stämmiger Beine.
Darüber hinaus gab es an dem Kopf, der eine gewisse
Ähnlichkeit mit einer Schildkröte hatte, zwischen den
Schulterblättern zwei schmale Auswüchse. Die gläsern
wirkenden Knöchelchen waren hier abgeplatzt. Etwa einen Meter
entfernt entdeckte der Inder im grünen Staub die zersplitterten
Reste hauchdünner, zusammenfaltbarer Flügel, die diesem
Wesen offenbar gewachsen waren.
    Rani Mahay schüttelte den Kopf.
    Capitano Montez und Conchita Funchal waren inzwischen ebenfalls in
die zerstörte Kuppel gekrochen, um in der Nähe des Inders
zu sein. Besonders Conchita schien Mahays Nähe geradezu zu
suchen. Sie fühlte sich geborgen in der Gesellschaft dieses
kräftigen Mannes mit der prächtigen Vollglatze.
    »Es ist kaum vorstellbar, daß dieses kleine
Geschöpf irgend etwas gegen diesen mächtigen, auch uns
attackierenden Feind, ausrichten kann«, murmelte der

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