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Macabros 080: Die Waben-Monster

Macabros 080: Die Waben-Monster

Titel: Macabros 080: Die Waben-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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los.
    Fernand Lupolle stand noch einige Sekunden mit weit aufgerissenen
Augen reglos, ehe er blitzartig zusammenfiel, als würde ihm
jemand die Beine unterm Leib wegreißen.
    Er war tot. Er sah aus, als hätte ein Vampir seinen Hals
geöffnet.
    Der Insektenmensch warf einen Blick auf sein Opfer, stieg
über es hinweg und ging auf die Französin zu.
    »Ich habe auf dich gewartet. Und nur auf dich! Du hast also
meinen Ruf vernommen?« Er sprach leise, mit einer dunklen,
männlichen Stimme. Er redete Französisch.
    »Ja, ich habe dich gehört«, entgegnete die
Frau.
    Sie zeigte noch immer keine Furcht, keine Spur von
Überraschung. Es sah aus, als wäre die Situation
selbstverständlich für sie.
    Ihre Augen waren auf den unheimlichen Gesprächspartner
gerichtet. Doch sie schien ihn nicht richtig wahrzunehmen. Wie in
Trance blickte sie ihn an.
    Er streckte seine Insektenarme nach ihr aus. Die mit Horn
überzogenen Klauen berührten ihr Gesicht.
    Die junge Frau schien die Berührung nicht wahrzunehmen.
    »Nenn’ mir deinen Namen«, forderte der
Insektenmensch sie auf.
    »Ich heiße Janine.«
    »Du bist schön, Janine, weißt du das?«
    »Man sagt so…«
    »Ich werde heute nacht zu dir kommen. Nun, da ich dich in
meiner Nähe gefühlt und berührt habe, kenne ich dich
genau, weiß, wie du denkst und fühlst und wo du wohnst.
Ich werde dein Herr und Gebieter sein. Du wirst mir deine Tür
öffnen und mich erwarten wie einen Liebhaber…«
    Ein Lächeln verschönte ihre gleichmäßigen
Züge.
    »Ja«, sagte die Schöne zu der Bestie.
     
    *
     
    Die Frau lag auf dem Boden, ein schwarzes Netz bedeckte ihren
Körper.
    Zwischen ihren Schultern steckte ein langer, gründgefiederter
Pfeil.
    Die Landschaft ringsum war eine grauenhafte, unheimliche Wildnis,
wie es sie nie auf dieser Erde geben konnte.
    Ein Alptraum an Vegetation!
    Riesige schwarze Stämme, die einen unvorstellbaren Umfang
hatten, begrenzten die Lichtung, auf der ein uraltes, verwittertes
Dorf stand.
    Da gab es kein Haus mehr, das noch ganz gewesen wäre.
    Die Luft war windstill. Geheimnisvolle Urwaldgeräusche
blieben ständig permanent, doch von einem intelligenten
Lebewesen gab es keine Spur. Und doch mußte da ein Beobachter
auf der Lauer liegen…
    Irgend jemand hatte den Pfeil zwischen die Schulterblätter
der jungen, braunhäutigen Frau geschossen. Von der
baufälligen Siedlung war der Pfeil nicht gekommen. Das Dorf war
nicht bewohnt.
    Es verbreitete das Gefühl von Beklommenheit und Angst.
    Die gewaltigen Stämme, die einen solchen Umfang hatten,
daß nicht mal zwanzig Männer sie hätten umfassen
können, wiesen noch eine weitere Besonderheit auf.
    Riesige Gesichter, mindestens hundert Meter hoch, waren in die
Stämme geschnitzt.
    Nur ein wahrer Gigant war imstande dazu gewesen, die bizarren
Köpfe aus dem granitharten Holz zu meißeln.
    Eine bedrohliche, unwirkliche Dämmerung herrschte. Es war
eine Welt ohne Sonne, Sterne und Mond. Kein Gebiet also, in dem man
einen Menschen erwartete.
    Und doch war die Frau unter dem Netz – von der Erde. Sie
stammte aus Rio de Janeiro, war Brasilianerin und hieß Carminia
Brado…
     
    *
     
    Von einer Sekunde zur anderen veränderte sich die
Situation.
    Ein schwaches, grünliches Glühen leuchtete
plötzlich in der Dunkelheit zwischen den Stämmen.
    Der Schein kam näher.
    Geduckt liefen mehrere Gestalten aus dem Unterholz.
    Es waren Menschen mit zwei Beinen und einer erdfarbenen Haut. Sie
trugen geflochtene Stiefel und einfarbige Röcke in düsteren
Farben, so daß sie sich kaum von der Finsternis abhoben.
    Tarnkleidung…
    Das geheimnisvolle Licht in der Wildnis erlosch ebenso
plötzlich, wie es aufgeflackert war.
    Die Gestalten in der Dunkelheit verharrten im Schritt.
    Insgesamt waren es zwanzig kräftige Männer, die in
wamsartige Lederröcke gekleidet waren, Pfeil und Bogen bei sich
trugen und um deren Hals ein seltsam geformtes Amulett hing, das an
einen Kristall erinnerte, in dem jeglicher Glanz erloschen war.
    Dicht aneinandergedrängt lauerten die Krieger der Wildnis in
die Nacht hinaus.
    »Jetzt müßte er gleich kommen«, murmelte
Talmoth, der Führer. »Diesmal werden wir ihn sehen und
über ihn berichten können.«
    Talmoth war kräftig, hatte schwarzes Haar und einen schmalen
Bart, der sein Gesicht rahmte.
    Keiner der in der Dunkelheit lauernden Männer war ohne
Bartschmuck. Sie trugen die verschiedenartigsten Bartformen, der eine
Zierde für die Männer des Volkes war, aus dem Talmoth und
seine

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