Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter

Titel: Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
Vom Netzwerk:
Berichte von Forschern, die monatelang
Fußmärsche durch die Urwälder hinter sich hatten,
nahmen einen großen Teil des Archivs ein.
    Augenzeugen berichteten von unglaublichen Riten oder Entdeckungen,
die sie gemacht hatten.
    Friedrich Chancell, selbst ein Globetrotter, der die meiste Zeit
des Jahres im Ausland lebte, konnte aus eigener Erfahrung das Archiv
ständig ergänzen.
    Er reiste zwischen Oaxaca, Chichen, Itza, Cuzco und Macchu-Picchu
hin und her, hauste wochenlang in weltabgeschiedenen
Eingeborenen-Dörfern mitten im Dschungel des Amazonas oder war
wochen- gar monatelang mit einem Flachboot auf den unzähligen
Nebenflüssen unterwegs.
    Weshalb?
    Chancell war überzeugt davon, daß das Weltbild, wie es
von Wissenschaftlern und Forschern gewissermaßen als erkannt
und enträtselt hingestellt wurde, nicht stimmte. Es gab da
einige Schönheitsfehler. Gerade in der Entwicklung zum denkenden
Menschen, zum »homo sapiens«, fehlten Bindeglieder, wenn
man die bisherigen Erkenntnisse als wahr und richtig zugrunde
legte.
    Nur wenn man jedoch gewisse Hinweise aus Erzählungen,
Legenden, Sagen und Versuchen der neueren Zeit berücksichtigte
und ihnen den richtigen Stellenwert gab, kam man zu dem Schluß,
daß die Menschen schon vor langer Zeit Kontakte zu
Außerirdischen hatten. Und die hatten sogar aktiv in die
Genentwicklung eingegriffen.
    In den Mythen primitiver Völker zeigten sich besonders
intensive Zeichen solcher Begegnungen. Die Indianerstämme im
Gebiet um den Amazonas waren da eine wahre Fundgrube.
    Chancell atmete tief durch.
    Er saß am Schreibtisch, dessen Platte von einer starken
Lampe voll ausgeleuchtet wurde.
    Mehrere vergilbte Zeitungsausschnitte lagen ausgebreitet vor ihm,
die er katalogisierte.
    Besonders ein Artikel, versehen mit einer einfachen, nur noch
undeutlich erkennbaren Strichzeichnung illustriert, hatte es ihm
angetan.
    Chancell wußte, daß diese Zeichnung der Schlüssel
zu einem großen Geheimnis war.
    In seinem Archiv gab es ein solches Stück nicht zum zweiten
Mal. Und doch war es ihm bekannt.
    Da war ein Gespräch gewesen, das nun drei oder vier Jahre
zurücklag. Er hatte es mit einem Eingeborenen-Häuptling
geführt, von dem behauptet wurde, daß er Wächter
kenne, die die Höhle bewachten, in der die Fremden
stünden.
    »Die Fremden« – mit diesem Begriff brachte Chancell
etwas ganz Bestimmtes in Verbindung. Ein Gerücht ging um in den
verschiedenen Stämmen. Es hörte sich phantastisch an. Da
sollte es mitten im Urwald eine verborgene, von Schlinggewächsen
überwucherte Pyramide geben, die die »Fremden« einst
benutzten. Sie wurden als groß und hellhäutig beschrieben,
und es hieß, sie seien einst mit »Fliegenden Wagen«
vom Himmel gekommen.
    »Die Fremden« würden nur darauf warten, daß
man sie zurückholen und zum »alten Schiff« bringe.
    Wer nicht genau hinhörte, hielt das Ganze für
Geschwätz, für eine Erzählung aus dem Reich der
Sage.
    Gerade solchen Dingen aber ging ein Mann wie Friedrich Chancell
stets nach.
    Und diesen Kleinigkeiten, auf die er Wert legte, seiner
Unbeirrbarkeit und Gründlichkeit hatte er möglicherweise
einen Triumph zu verdanken, mit dem er eigentlich so schnell nicht
gerechnet hatte.
    Er hielt den Beweis in Händen!
    Mechanisch näherte sich seine Hand dem Telefonapparat, nahm
den Hörer ab und wählte eine Nummer. Es war die Vorwahl von
Barcelona.
    Das Rufzeichen erscholl.
    Zwanzig Sekunden später wurde am anderen Ende der
Strippe der Hörer abgenommen.
    »Hola?« fragte eine dunkle, angenehme Frauenstimme.
    »Chancell. – Kann ich bitte Juan sprechen?«
    »Si, Senor. Einen Augenblick bitte…« Die
Sprechmuschel wurde zugehalten, Friedrich Chancell vernahm leises
Getuschel.
    Dann folgte eine klare Männerstimme. »Hallo, Friedrich!
Ich habe mit allem Möglichen gerechnet, aber nie damit,
daß du mich um diese Zeit noch anrufen würdest.«
    »Tut mir leid, Juan…«
    »Du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen!«
    »Ich hoffe, ich habe dich nicht bei einem wichtigen
Vergnügen gestört? Die Stimme am Telefon klang recht
charmant. Wenn die Inhaberin so gut aussieht, wie ihre Stimme klingt,
dann kann man dir nur gratulieren.«
    »Danke! Das Mädchen ist goldrichtig. James Bond
würde sich alle zehn Finger lecken.«
    »Ist sie rot, blond oder schwarz?«
    »Diesmal blond. Die Woche fängt gut an, nicht wahr?
– Aber du wolltest sicher nicht über meine Freundinnen mit
mir sprechen. Wo brennt’s?«
    »Es ist sehr richtig, Juan. Ich

Weitere Kostenlose Bücher