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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Das Büro des Klinikchefs hatte noch recht wohnlich ausgesehen. Wenige Schritte weiter änderte sich das Bild. Da traten wir hinein in einen grauen Gang, bei dessen Aussehen keine fröhlichen Gedanken aufkommen konnten. An einigen Stellen waren die Wände beschmiert worden. In der Luft schwebte der Geruch von Desinfektionsmitteln. Der Untergrund bestand aus Steinen, die fugendicht nebeneinander lagen. Eisentüren mit schweren Schlössern und Riegeln davor redeten eine deutliche Sprache. Aus diesem Sicherheitstrakt war eine Befreiung so gut wie unmöglich. Die Kameras an der Decke stellten eine zusätzliche Überwachung dar. Das Licht war hell, aber nicht grell. Die Lampen über uns wurden durch bruchsicheres Glas geschützt.
    Die dicken Eisentüren verhinderten einen Ausbruch, aber sie hielten nicht alle Geräusche ab. So hörten wir manchmal Laute, die nicht eben toll klangen. Gedämpftes Schreien, mal ein Flüstern, dann wieder Töne, die wie ein Schluchzen klangen.
    Mr. Miller bemerkte meinen gespannten Gesichtsausdruck. »Wenn man von einer Vorhölle sprechen kann, dann durchschreiten wir sie in diesen Augenblicken. Aber die wahre Hölle liegt hinter den Türen. Und Lina Davies gehört zu den schlimmsten Fällen.« Er hob die Schultern. »Die Hölle muss in ihren Kopf gefahren sein.«
    »Wodurch?«
    Der Klinikchef lachte einige Male hart auf. »Das haben wir nicht herausfinden können. Sie sprach nur von einer Sklavin der Hölle. Bei ihr stand der Teufel ganz oben auf der Liste, und ich denke, dass sie es auch so gemeint hat.«
    »Okay, wir werden sehen.«
    »Klar doch.«
    Ich wurde den Eindruck nicht los, dass Mr. Miller froh war, mich an seiner Seite zu haben. Ich hatte den Auftrag bekommen, diese Frau mitzunehmen.
    Allerdings war ich nicht allein hergefahren. Suko wartete im Rover auf mich.
    Lina Davies hatte sich schrecklich benommen. Immer wieder hatte sie nach dem Teufel geschrien, aus dessen Nähe sie gekommen war. Sie war seine Sklavin gewesen. Sie hatte in seiner Nähe gelebt. Sie musste in die Hölle geschaut haben. Das alles zu hören war dem Klinikchef zu viel gewesen. Er hatte sich daran erinnert, dass es Menschen gab, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, sich gegen die Hölle zu stellen und sie zu bekämpfen. Daher hatte er sich mit unserem Chef, Sir James, in Verbindung gesetzt und um Hilfe gebeten.
    Nun ja, Suko und ich hatten nicht ablehnen können. So waren wir zur Klinik hinausgefahren, um uns mit dieser Lina Davies zu beschäftigen. Beide wussten wir so gut wie nichts über sie. Uns war nicht bekannt, was sie früher mal getan hatte, was ihr Beruf gewesen war und weshalb sie in diese Lage geraten war. Das alles würden wir noch erfahren müssen.
    Mr. Miller, ein kleiner Mann mit einem braunen Haarkranz, blieb vor einer Tür stehen, die sich in nichts von den übrigen unterschied. Es gab das gleiche Schloss, den gleichen Riegel und auch das Guckloch in Augenhöhe.
    Er deutete dorthin. »Bitte, Mr. Sinclair, werfen Sie einen Blick in die Zelle.«
    »Okay.« Ich schob den Sichtschutz zur Seite und brachte mein Auge dicht an die Optik heran. Sie war so gestaltet, dass sie einen Überblick erlaubte.
    Eine Zelle mit kahlen Wänden. Ein Tisch, ein Stuhl, beides fest im Betonboden verankert. Genau das hatte ich zu sehen erwartet, und das bekam ich auch präsentiert. Das Licht befand sich unter der Decke und war von mir nicht zu erkennen.
    Dafür sah ich die Frau.
    Lina Davies saß auf der Pritsche. Ihren Oberkörper konnte sie kaum bewegen, weil er in eine Zwangsjacke aus Leinen gehüllt war, in der auch die Arme verschwanden.
    Ich schüttelte den Kopf, als ich einen Blick in ihr Gesicht tat. Es war ein menschliches Gesicht, doch es sah aus wie alter Teig, auf dem sich blaue Flecken abmalten. Mich interessierte nicht das braune fettige Haar, auch nicht der Mund, der halboffen stand, wobei ihm stoßweise der Atem entwich.
    Es waren die Augen, auf die ich meinen Blick heftete. Sie galten als das Spiegelbild der Seele, und ich wollte sehen, was sich in ihnen abspielte.
    Nein, sie waren nicht leer. Vergleiche schossen mir durch den Kopf. Ich dachte an zwei Vulkane, in denen etwas tobte, das noch nicht zur Eruption gekommen war.
    Der böse Blick.
    Der Blick eines anderen möglicherweise. Oder der Blick einer Kraft, die in ihr steckte und bestimmt nicht von der Geburt an vorhanden gewesen war.
    Ein Höllenblick, das stand für mich fest. Ich fragte mich schon jetzt, wie sie auf den Anblick meines Kreuzes

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