Macabros 081: Wrack der namenlosen Götter
drehte sich um seine eigene Achse, schlug die
Hände vor die Augen und brach vor dem glühenden Atommodell
zusammen.
Rasende Schmerzen jagten durch seinen Körper, und er hatte
das Gefühl, in alle Richtungen gedreht und gestreckt zu
werden.
Dabei war genau das Gegenteil der Fall!
Doch das registrierte nicht er, sondern Juan Lopez Amalla, der in
diesem Moment das Ende des Pfades erreichte.
Der Spanier starrte auf das Wrack der namenlosen Götter.
Was hatte das zu bedeuten?
Das Schiff war nur noch halb so groß?! Narrte ihn ein Spuk?
Verlor er den Verstand?
Jetzt nur noch ein Viertel! Es schrumpfte mit rasender
Geschwindigkeit vor seinen Augen, war jetzt nur noch so groß
wie ein Mittelklassewagen, jetzt wie ein Kinderwagen, ein
Spielzeugauto… eine Streichholzschachtel, ein winziges Etwas,
dessen Form nicht mehr genau auszumachen war und…
Der Schuß krachte. Mit den weit aufgerissenen Augen und dem
ungläubigen Blick, der ihn auch im Tod nicht verließ, fiel
Juan Lopez Amalla mit dem Gesicht nach vorn, hinein in den
schmatzenden, aufspritzenden Sumpf.
Der »Mann in Schwarz« stand mitten auf dem schmalen
Dschungelpfad und ließ das Gewehr sinken, mit dem er Amalla
getötet hatte.
Der Spanier lag noch einige Minuten auf dem Sumpf und tauchte dann
immer mehr ein. Schließlich schwappte der zähe Schlamm
über ihn hinweg und bedeckte ihn vollständig.
Der geheimnisvolle »Mann in Schwarz« drehte sich wortlos
um. Der Dschungel schluckte ihn…
*
Wer ist Carminia?
Weder Hellmark noch Macabros kamen in dieser Sekunde dazu, diese
Frage eindeutig zu klären.
Macabros wurde durch ein einmaliges Erlebnis abgelenkt, ein
Ereignis, das auch Nh’or Thruu nicht in sein grausames Spiel
eingeplant hatte.
Ein helles Flimmern durchbrach die ringsum herrschende
Dunkelheit.
Mitten auf dem schwarzen zähen Wasser direkt vor der
unheimlichen Burg Nh’or Thruus kam es zu einer Erscheinung.
Ein Schiffswrack tauchte auf. Es war über und über mit
Tang, Moos und Schlingpflanzen überwachsen, und Kanonen starrten
aus brüchigen Luken. Mitten auf Deck stand ein halb
abgebrochener Mast, an den ein Skelett angekettet war. Es hatte
Flügel, und um die Knochenschultern wehte ein orangefarbener
Umhang mit magischen Symbolen!
Der Eindruck währte nur Sekunden! Dann löste das alte
Wrack sich wieder auf in Nichts. Die Luft flimmerte noch an der
Stelle, wo es kurz gelegen hatte, um das schwarze, unterirdische
Wasser wie einen Zwischenhafen anzulaufen –, um dann
endgültig hineingeschleudert zu werden in die Welt des
Atoms.
Einen Moment lang schien es Macabros, als höre er einen
Menschen schreien. Die Stimme klang unendlich fern, wehte nach und
verstummte dann mit dem Verschwinden des geheimnisvollen Wracks, das
diesen Teil des Mikrokosmos »nur passiert« hatte.
Björn Hellmark bekam durch Macabros die Erscheinung mit. Nach
der ersten Überraschung handelte er.
Er riß das »Schwert des Toten Gottes« empor.
Gewißheit durchflutete ihn, als er die Kopie einer uralten Frau
zurückstieß und zuschlug. Mit einem einzigen Hieb trennte
er den Kopf von den Schultern der Puppe, die Nh’or Thruu an der
Stelle der wirklichen Carminia geschickt hatte.
Aber was war das?
Sollte er sich so getäuscht haben?
Das war gar keine Puppe, kein Roboter?!
Blut!
Ein Mensch aus Fleisch und Blut stürzte ohne Kopf direkt vor
seine Füße…
ENDE
Björn Hellmark alias Macabros
Die Abenteuer eines außergewöhnlichen
Menschen
Björn Hellmark ist der Erbe der unsichtbaren Insel
Marlos, die in der Clarion-Graben-Zone genau zwischen Hawaii und den
Galapagos-Inseln liegt.
In der Geister-Höhle bewahrt er seine Trophäen auf, die
er im Kampf mit Geistern, Dämonen und jenseitigen Mächten
gewann, und die von großer Bedeutung für ihn sind.
Er besitzt:
1. das Schwert des Toten Gottes, das nur seine Hand führen
kann.
2. die Dämonenmaske. Sie verwandelt seinen Kopf in einen
Knochenschädel. So jedenfalls nehmen menschliche Augen ihn wahr.
Dämonen sehen etwas darin, das sie zerstört.
3. den Trank der Siaris. Er bewirkt geistige Weitsicht. Zum
falschen Zeitpunkt angewendet, bringt er jedoch den Tod.
4. die sieben Augen des Schwarzen Manja. Das sind
faustgroße, rubinrote Objekte, die aussehen wie ungeschliffene
Edelsteine. Sie heißen deshalb Manjaaugen, weil sie
tatsächlich von dem Heiligen Vogel stammen, der in der
Vergangenheit der Erde auf Xantilon lebte und etwa 700 Jahre alt
wurde. Die Augen toter Manjas wurden zu Stein,
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