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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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im
»Traum« wahrnahm deutlicher ausgeprägt als die
Erkenntnis, mit Macabros zu sprechen.
    »Ich gehe… durch eine lange, düstere Allee…
Pappeln zu beiden Seiten… dahinter heben sich Grabhügel und
Grabsteine ab…«
    »Ist es ein alter oder ein neuer Friedhof?«
    »Neu… einige Gräber sind frisch… es liegen
Kränze und Blumen darauf.«
    »Was ist mit den Kränzen, Jim? Tragen sie Schleifen,
sind Aufschriften zu erkennen…«
    »Weiß nicht… interessiert mich nicht…
muß weitet…«
    »Wohin, Jim? Wer verlangt von dir, daß du weiter
mußt?«
    »Die Zeit drängt… niemand… das Ziel muß
erreicht werden…«
    »Was für ein Ziel?«
    »Die Toten müssen wiederkommen… wie die Vampire und
Werwölfe… sie werden mithelfen, den Weg zu bereiten, der
den Guufs vorbestimmt ist. Ich werde dabei sein… ich gehöre
zu ihnen…«
    »Zu wem, Jim?«
    Macabros verpaßte keinen Augenblick, um eine neue Frage
abzuschießen, sobald Jims Stimme zu versagen drohte. Es war ein
mühseliges Unternehmen, auf das er sich eingelassen hatte.
    Ein Mosaiksteinchen nach dem anderen mußte
zusammengefügt werden, in der Hoffnung, daß sie ein klar
erkennbares Bild ergaben.
    »Zu den Guufs… ich bin ein Guuf… ich muß ihm
dienen…«
    »Wem?«
    Keine Antwort. Diesmal war es schwieriger, ihn wieder an die
Stelle zurückzulotsen, an der sowohl sein »Traum«
weiterging als auch seine Fähigkeit, sich mitzuteilen. Man
merkte dem Jungen an, daß er sich große Mühe gab,
seinem Freund Hinweise zu geben. Es fiel ihm unendlich schwer, weil
etwas anders, das in ihm wirkte und arbeitete, dagegen
ankämpfte…
    »Wo bist du jetzt, Jim?«
    »Noch immer auf dem Friedhof…«
    »Dann wirf einen Blick auf die Schleifen… ich muß
wissen, wo du dich befindest. Wenn du mir den Namen des Friedhofes
nicht nennen kannst, dann werden mir vielleicht die Namen auf den
Schleifen der frischen Kränze oder die auf den Grabsteinen
weiterhelfen…«
    »Tony Pikins…«, sagte Jim. »Ich stehe vorm
Grab von Tony Pikins…«
    Das konnte ein englischer, aber auch amerikanischer Name sein.
    »Beschreibe deine Umgebung!«
    Wenn er die hatte, konnte er einen Teleportationssprung wagen.
    »Ich werde… Tony Pikins jetzt rufen…« Jims
Stimme war nur noch ein Hauch. Seine Lippen bewegten sich zwar, als
wolle er noch etwas mitteilen, aber kein Laut kam aus seiner Kehle.
’ »Tu’ es nicht, Jim! Zeige mir den Weg zu dir,
laß’ mich dabei sein!«
    Macabros’ Hartnäckigkeit führte zum Ziel.
    Jim beschrieb die Umgebung näher. Tony Pikins’ Grab war
frisch. Noch keine drei Tage alt. Wenige Schritte von dem mit Blumen
und Kränzen überhäuften Grabhügel entfernt stand
eine kleine Kapelle.
    Jims holprigen, mehrfach unterbrochenen Ausführungen nach zu
urteilen, wurde sie von zwei uralten Weiden flankiert. Auch die
Kapelle war alt, wurde offensichtlich nicht mehr benutzt Sie bestand
aus morschem Sandstein, Fenster gab es keine mehr. Eine schwere, mit
großen Rostflecken übersäte Eisentür versperrte
den Zugang. Drei ausgetretene Stufen führten zur Tür
empor.
    Der Kapelle gegenüber lag ein altes Grab. Es wurde nicht mehr
gepflegt Rankengewächse hatten es fast völlig
überwuchert.
    Der Stein war zur Hälfte abgesackt und zur Seite geneigt. In
den weichen Sandstein war ein Name gemeißelt.
    »Edna McFlahan… geboren 1764, gestorben 1812…«
Jim sagte es wie in Trance. »Am Grabstein befindet sich ein mit
Grünspan überzogenes Kupferschild. Die Aufschrift besagt,
daß es sich um das erste Grab handelt, das auf diesem
Friedhof… angelegt wurde.«
    Das waren seine letzten Hinweise.
    Sein Kopf fiel zur Seite. Er sah plötzlich leicht, fast
durchsichtig aus. Wieder der Gewichtsverlust, der auch bei dem
anderen »Traum« so drastisch zutage getreten war!
    Jetzt war er ganz »drüben«, seine ganze Kraft
floß einer geheimnisvollen Macht zu, die sich seiner
bediente!
    Alles Rufen und Schütteln nützte nichts mehr, es hatte
auch keinen Sinn, im kaltes Wasser über den Kopf zu
schütten, wie Pepe es tat. Jim wurde nicht wach. Sein
geheimnisvoller Tiefschlaf hatte ihn voll im Griff, und was jetzt in
seinem »Traum« geschah, hatte er selbst
angekündigt.
    Erst würde er Tony Pikins rufen… dann mit Sicherheit
andere. Tote sollten aus ihren Gräbern steigen, einem Willen
zufolge, der schon einige tausend Jahre alt war.
    Macabros blieb nichts anderes übrig, als den Versuch zu
wagen.
    Zwar war der Ort ihm unbekannt, aber er hatte ein
einigermaßen

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