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Macabros 090: Höhle des Unheils

Macabros 090: Höhle des Unheils

Titel: Macabros 090: Höhle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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ein Akteur, der eine Rolle zu spielen hatte,
um dann wieder abzutreten.
    Macabros wollte sich in Jims Nähe versetzen, ihn auf sein
gefährliches Tun aufmerksam machen und es nach Möglichkeit
verhindern.
    Er konnte sich nicht durch Gedankenkraft lösen, es fiel ihm
sogar schwer, zu Fuß zu Jim zu gehen.
    Der Tote ragte inzwischen bis zur Hälfte aus dem
blumenübersäten frischen Grabhügel. Es handelte sich
um einen kräftigen, schwarzhaarigen jungen Mann. Die eine
Hälfte seines Schädels war kahlgeschoren und eine frische,
lange Operationsnarbe, die bis zum Nacken reichte, unübersehbar.
Tony Pikins war Anfang zwanzig und vermutlich durch einen Unfall ums
Leben gekommen.
    Eine geheimnisvolle Kraft. Hatte ihn erreicht und gerufen.
    Der fahle, nur mit einem Totenhemd bekleidete Körper war von
frischen Erdkrumen und Blütenblättern bedeckt, die
während des Nachoben-Kriechens an ihm hängengeblieben
waren.
    Die Leiche schob die letzten Blumen und Kränze beiseite und
ging mit maskenhaft starrem Gesichtsausdruck auf den Guuf zu.
    Macabros erreichte Jim vorher.
    »Warum rufst du die Toten?« fragte er leise. Die Kraft
fehlte ihm. Es schien, als wäre mit dem Reißen des
unsichtbaren Bandes eine Leitung gekappt worden, über die er mit
Energie versorgt wurde…
    Macabros war sichtlich schwächer, bei seinem Körper
stimmten die Konturen nicht mehr, sie waren schemenhaft
verschwommen.
    »Schick sie zurück, Jim! Hörst du mich?«
Macabros griff nach dem Guuf-Knaben. Wie gewohnt wollte er seine Hand
auf dessen Schulter legen und mit dieser freundschaftlichen Geste
seine Bitte, seinen Wunsch unterstreichen.
    Seine Hand sackte durch.
    Jim war wie Luft, nicht wirklich körperlich! Sein Körper
war nichts weiter als ein Dunst, durch den er greifen konnte.
    Ein Verdacht regte sich in Macabros.
    Jim ging, als würde er den großen blonden Mann neben
sich gar nicht wahrnehmen, zum nächsten Grab weiter, in dem ein
ebenfalls kürzlich Verstorbener wohnte.
    Jim war nichts weiter als ein Werkzeug. Begonnen hatte es mit
seinen seltsamen Träumen, die die Höhle betrafen. Der Geist
des Magier-Priesters, der die Jahrtausende verborgen im
knöchernen Schädel einer Totemfigur überdauert hatte,
war der auslösende Faktor. Nur Jim hatte, als einzig lebender
Guuf in dieser Dimension der Gegenwart, als eine Art »Pol«
fungiert und die Impulse aufgenommen, ohne sie jedoch richtig
einordnen zu können.
    Die geistige Kraft war wie ein Naturereignis aufgetreten und hatte
von Jim Besitz ergriffen wie ein Dämon, der sich des Leibes
seines Opfers bemächtigt. Jims Substanz wurde ausgehöhlt.
Ein Teil seiner Seele und seines Geistes waren beteiligt an den
bisher ungeklärten, fraglichen Vorgängen.
    Jim wurde zur Brücke und trug den magischen Guuf-Geist eines
anderen in die Welt, damit er dort Fuß fassen konnte.
    Für Jim wurde Traum und Wirklichkeit eines…
    Er war unschuldig an dem, was geschehen war und was jetzt noch
geschah. Seine Sinne waren umnebelt. Was aussah wie er, war nur sein
Äußeres, nicht sein wahres Wesen. Das wahre Wesen war der
Geist des Magier-Priesters, der wiederkommen und Untote,
Werwölfe, Vampire und anderes Nachtgezücht schaffen wollte.
Eine Armee, die ihm gehorchte, eine Armee zu Ehren Rha-Ta-N’mys,
um möglicherweise eine Scharte auszuwetzen, die in einer fernen
Vergangenheit zur Trennung der Guufs von der Dämonengöttin
führten…
    Der Geist des Magier-Priesters, manifestiert in Jims Lebenskraft,
wirkte auf den nächsten Toten ein.
    Auch er schob sich aus dem Grab und bewegte sich wie ein
Roboter.
    Dem mußte Einhalt geboten werden!
    Die makabren Beschwörungen riefen Ghule auf den Plan, die in
dieser oder spätestens in der nächsten Nacht Menschen
anfallen würden wie Aasgeier.
    Macabros stürzte auf den toten Tony Pikins zu, der sich
sofort zur Wehr setzte. Jims Geist stand bereits vor dem dritten
Grab, und die magische Kraft verließ ihn ein weiteres Mal, um
den Keim des Unheils zu legen.
    Macabros konnte Pikins zu Boden zwingen, aber ein Untoter war
unter diesen Umständen und um diese Zeit nicht kampfunfähig
zu machen. Es sei denn, man hätte ihn mit Benzin übergossen
und angezündet, bis nichts mehr von ihm da war.
    Aber weder Benzin noch ein anderes brauchbares Hilfsmittel stand
Macabros zur Verfügung. Er kippte einen Grabstein um, klemmte
schließlich beide Beine des Untoten darunter und verhinderte
damit dessen Weiterkommen.
    Nun zum nächsten. Um Einhalt zu gebieten…
    Das waren seine

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