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Macabros 091: Die Pestreiter

Macabros 091: Die Pestreiter

Titel: Macabros 091: Die Pestreiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Nur Leute, die viel denken, kriegen einen
großen Kopf, habe ich mir mal sagen lassen.«
    »Es gibt auch welche, die haben entweder zuviel Luft oder
zuviel Wasser unter der Schädeldecke«, konterte Hellmark.
»Ob sie dann wirklich auf eine besonders hohe
Hutgröße stolz sein können, bleibt
dahingestellt.«
    Mahay sah den Freund mit leicht schräg geneigtem Kopf an.
»Ich nehme an, daß du mich gezielt damit nicht gemeint
hast, nicht wahr?«
    »Nein, nein…«, winkte Hellmark ab, »ich habe
nur ganz allgemein gesprochen. Anwesende sind immer ausgeschlossen,
wie du weißt.«
    Da atmete Rani Mahay tief durch. »Ich muß dir auch ein
Geständnis machen. Die Hutgröße bei dir stimmt schon.
Ich nehme an, daß das Stroh beim letzten Regen eingelaufen
ist.« Er zuckte die Achseln. »Da kann man nichts dran
machen, das muß man einfach so hinnehmen. Aber du kannst
unbesorgt sein: wenn wir wieder im afrikanischen Busch sind,
ändert sich die Hutgröße ganz von selbst. Hitze dehnt
die Körper aus. Das ist ein unumstößliches
physikalisches Gesetz. Wie das allerdings bei Holzköpfen ist,
weiß ich nicht und…«
    Hellmark sprang blitzartig nach vorn. Er kannte Mahays trockenen
Humor. Es kam selten vor, daß der Inder mal Gebrauch davon
machte, aber wenn er dann mal angefangen hatte, fand er nicht mehr so
schnell ein Ende. Und das wollte Björn Hellmark nun von seiner
Seite herbeiführen.
    Er griff ins Leere.
    Rani Mahay hatte die Bewegung seines Freundes im Ansatz
erkannt.
    Die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, war erfüllt
von flirrender Luft und einem leisen, im Nichts entschwindenden
Lachen.
    »Na, warte…« Hellmark ließ Macabros
entstehen. Im Gegensatz zu allen anderen, die auf Marlos lebten,
konnte er durch reine Geisteskraft seinen Astralleib entstehen
lassen. Mit ihm war es möglich, jeden beliebigen Punkt auf und
jenseits der Erde aufzusuchen oder seine Originalkörper
anderswohin zu versetzen. Seine Freunde hatten die Möglichkeit,
sich selbst durch Gedankenkraft an einen anderen Ort zu
teleportieren.
    Genau das hatte Rani Mahay in diesem Moment getan.
    Hellmark zog sofort nach.
    Er konnte sich denken, welches Ziel Rani angepeilt hatte.
    Macabros und Björn verschwanden nur eine zehntel Sekunde nach
dem ›Sprung‹ des Inders.
    Die Umgebung der Geisterhöhle, in der eine zwielichtige
Atmosphäre herrschte, löste sich auf wie ein Schemen, eine
neue Umgebung entstand.
    Raunen, Wispern und Kreischen erfüllte den Dschungel, in dem
er ankam.
    Mitten im afrikanischen Busch, wenige Schritte von der Stelle
entfernt, wo die Höhle des Unheils sich befand, materialisierten
Hellmark und sein Zweitkörper. Björn löste, als er
festen Boden unter den Füßen spürte, Macabros sofort
auf, um unnötigen Kräfteverlust zu vermeiden. Beide
Körper lebendig und voll aktiv zu halten, ging an die Substanz.
Nur in Zeiten besonderer Gefahr machte Hellmark deshalb davon
Gebrauch.
    Er blickte sich um.
    Seine Vermutung, daß er praktisch die gleiche Stelle
erreicht hatte wie Rani Mahay, bestätigte sich nicht.
    Björn warf einen Blick zum Höhleneingang, der mehr zu
ahnen als zu sehen war. Ein Hügel, von Bäumen, Büschen
und Dickicht bewachsen, beherbergte die Erdhöhle, in der
Hunderte von Totems und morschen Skeletten gelegen hatten. Durch
magischen Einfluß und parapsychische Kräfte waren die
Totems und Skelette aus der Höhle transportiert worden, und aus
dem festen Untergrund war ein schlammiger, lebensfeindlicher Sumpf
geworden.
    Es gab hier Tausende von Versteckmöglichkeiten. Mahay konnte
ganz in seiner Nähe im undurchdringlichen Dickicht hocken und
sich daran freuen, daß Hellmark vergebens nach ihm Ausschau
hielt.
    »Rani?« Björn stellte die Frage nur ein einziges
Mal. Seine Stimme klang ernst.
    Er kannte den Inder lange genug, um zu wissen, daß
spätestens jetzt jeder Flachs ein Ende finden würde. Mahay
würde sich niemals dazu hinreißen lassen, sich vor dem
Freund zu verstecken und ihn in Ungewißheit zu lassen.
    Zu viele ungewöhnliche Abenteuer hatten sie schon gemeinsam
bestanden, um zu wissen, daß das Unheil aus Dämonenhand
blitzschnell und unerwartet zuschlagen konnte.
    Hier hörte der Spaß auf.
    Entweder hatte Rani sich an einen anderen Ort versetzt oder
unmittelbar während seiner Ankunft an diesem Treffpunkt, von dem
aus sie noch mal die Höhle inspizieren wollten, war etwas
passiert, das wie ein Blitz aus heiterem Himmel gekommen war. Eine
Gefahr, der Rani Mahay nicht mehr rechtzeitig

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