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Macabros 096:  In der Arena der Drachentöter

Macabros 096: In der Arena der Drachentöter

Titel: Macabros 096: In der Arena der Drachentöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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einem
bösen Universum stammen. Das machte so lange nichts aus, solange
ich das Okmel nicht benötigte.
    Nun aber brauche ich es, und derjenige, der es zur Zeit besitzt,
würde meinen Ruf vernehmen und mit Hilfe meines Geistes
würde ich in der Lage sein, ihn möglicherweise dorthin zu
bringen, wo das Okmel mir wieder von Nutzen sein könnte. Ich bin
zur Zeit Gefangener in meiner eigenen Welt. Ich wollte dich nach und
nach in die Geheimnisse einweihen, dich nicht gleich mit der Aufgabe
und den Gefahren konfrontieren. Aber die Zeit rinnt mir durch die
Finger. Ich muß euch ein Geständnis machen. Was ihr von
mir seht, ist nicht mein wahrer Körper, nur eine
Geisterscheinung, die die Dimensionen durcheilt, auf der Suche nach
Hilfe. Nur ihr, die ihr mit dem Okmel direkt zu tun hattet,
könnt mich sehen und meine Gedankensprache vernehmen. Nur ihr
konntet den gleichen Weg gehen, den mein Geist euch vorbereitet hat.
Nur durch das Okmel, das mir vor langer Zeit entwendet wurde, das ich
so verzweifelt suchte. Erst jetzt, im Angesicht des Endes, habe ich
es unter Einsatz aller meiner Kräfte wiedergefunden. Und so kann
es noch mal zum Segen werden für mich.
    Meine Bitte an euch ist die: Einer von euch muß den heiligen
Gegenstand in den See werfen, der das Zentrum des ›Okmels von
Lavonn‹ ist. In der gleichen Sekunde bin ich verbunden mit
denen, die mir vorausgingen, mit den Drachentötern, die eine
besondere Aufgabe in dieser Welt zu erfüllen haben. Kommt es zu
der Verbindung, die ich mir erhoffe, winkt mir die Freiheit. Dann
kann ich die Ketten abstreifen und meine wahre Aufgabe erfüllen.
Da es dir nicht möglich war…« diese Gedanken betrafen
Bowles unmittelbar, »den ursprünglichen ersten Besitzer
ausfindig zu machen, weiß ich nicht, ob dein Vorgehen etwas
nützt. Ich muß mich darauf einlassen, es ist oder es ist
keine Chance. Ich habe nur diesen einen Versuch. Meine Peiniger, die
mich gefangen halten, sind im Moment nicht in meiner Nähe. Sie
glauben fest an den Sieg, den ich ihnen noch nehmen will, wenn es mir
gelingt… durch euch! Ich verbürge mich dafür, euch
gesund und unverletzt in eure Welt zurückzubringen, egal wie der
Versuch ausgeht. Ich werde euch beide belohnen, wenn der Versuch zur
vollen Zufriedenheit ausfällt… Seht euch um! Ihr seid in
Lavonn…«
    Sie blickten sich um.
    In der schummrigen Atmosphäre erkannten sie die Umrisse eines
Parks.
    Sie standen mitten in dem Gelände. Nur wenige Schritte von
ihnen entfernt lag ein Teich. Sein Wasser kräuselte sich leicht
unter dem sanften, milden Wind, der die Luft bewegte. Erst jetzt
rochen sie auch den betäubenden Blütenduft, der nach
Chomools Ausführungen stärker in ihr Bewußtsein
drang.
    »Im See ruhen die Geister, in ihn werde auch ich einst
einkehren, um die ewige Glückseligkeit zu erlangen und die
Götter zu schauen. Wenn es mir vergönnt sein sollte, die
Pläne derer zu durchkreuzen, die während meiner Herrschaft
versuchen, die Vergangenheit neu entstehen zu lassen, Fuß zu
fassen und Xanoeen mit dem Bösen zu überschwemmen. Das Volk
schläft, ich liege in Ketten – doch mein Geist ist wach.
Ich hoffe auf Rettung. Wirf’ das Okmel in den See!«
    Bowles zögerte.
    »Verlier’ keine Zeit!«
    Er warf einen Blick auf Balmore, dann auf die Gestalt mit dem
goldenen Umhang und der Maske, die seinen Kopf wie ein Strumpf
völlig verdeckte.
    »Okay…« Bowles ging an den Rand des Sees heran und
warf noch einen letzten Blick auf das Amulett, auf dem der Januskopf
nun von einer grünlich schimmernden Aura umgeben war, als
würde das Bild von innen heraus glühen.
    Alles, was bisher geschehen war, kam ihm vor wie ein unheimlicher
Traum. Bowles handelte wie ein Automat.
    Er holte nicht weit aus, versetzte seinem Arm nur so viel Schwung,
daß das Amulett etwa in die Mitte des flachen Teiches fiel,
einen Moment darauf schwamm wie ein welkes Blatt und sich dann
langsam vollsog, um in der Tiefe zu verschwinden.
    Als es nicht mehr zu sehen war, kam die Reaktion.
    Die Luft ringsum war erfüllt von Wispern und zahlreichen
Stimmen, die sich gegenseitig etwas zuzurufen schienen…
     
    *
     
    Das Tor stand weit offen.
    Der Maskierte schritt an Hellmarks Seite, der mehr Fragen denn je
auf dem Herzen hatte – aber nicht eine einzige stellte, weil er
das Gefühl hatte, jedes Wort oder jeder Gedanke wäre
unnötig.
    Der König der Drachentöter hieß Chomool, und die
Prophezeiung, daß einer kommen und mit ihm kämpfen
würde, schien es tatsächlich zu

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