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Macabros 098: Dämonenkrieg

Macabros 098: Dämonenkrieg

Titel: Macabros 098: Dämonenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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schießen Sie los!
Was hat sich ereignet?« ermunterte Captain Muller ihn.
    Brian Doal berichtete etwas umständlich. Doch Muller
unterbrach ihn kein einziges Mal.
    Während er erzählte, nahm er die Passanten vor den
erleuchteten Schaufenstern und den Verkehr auf der Straße nur
beiläufig wahr.
    Auf der Straßenseite, von der aus er anrief, näherte
sich mit überhöhter Geschwindigkeit ein LKW, der Farbe
geladen hatte.
    Das Fahrzeug war mit grellfarbenen Buchstaben beschriftet.
    ›Parkers’ Farben sind die Besten!‹ stand
darauf.
    Doal schilderte gerade die Begegnung mit seinem vermißten
Freund, als es geschah.
    Auf der regennassen Fahrbahn kam der LKW ins Schlittern.
    Es ging rasend schnell.
    Das Geräusch kreischender Reifen, quietschender Bremsen
übertönte wie ein Donnerschlag den gleichmäßigen
Verkehrslärm.
    Der Wagen drehte sich einmal um seine eigene Achse. Der Fahrer
versuchte gerade noch, den LKW vom Bürgersteig wegzuhalten.
    Er kurbelte wie ein Wahnsinniger sein Lenkrad herum, brachte aber
die einmal in Bewegung geratene träge Masse nicht mehr in eine
andere Richtung.
    Brian Doal sah das Fahrzeug wie eine riesige Wand direkt vor
sich.
    Seine Augen wurden groß, er stand wie erstarrt.
    »Hellmark… Er sagte etwas von einem Björn
Hellmark…!« schrie Doal mit sich überschlagender
Stimme in die Muschel. »Suchen… Sie müssen ihn
finden… der LKW, Captain… Aaaaagghh…«
    Dann krachte und barst es.
    Die Scheiben ringsum platzten, ohne daß eine Bombe
detonierte. Die Metallstreben der Telefonzelle verbogen sich wie
Weichgummi, als das mehrere Tonnen schwere Fahrzeug
dagegenprallte.
    Die Telefonzelle wurde von dieser Wucht förmlich
umgemäht. Passanten liefen schreiend auseinander.
    Metallsplitter und Scherben surrten durch die Luft wie
wütende Hornissen. Und dann folgte noch die Ladung.
    Farbtöpfe und Eimer schossen aus der aufgeplatzten Plane und
krachten gegen Häuserwände und auf den Boden. Die
Behältnisse rissen zum Teil auf. Blaue, gelbe, rote, grüne
und weiße Farbe ergoß sich über Bürgersteig und
Straße, spritzte auf ausweichende Autos und ließ sie
popartig getupft aussehen.
    Der LKW lag auf der Seite, von der Telefonzelle war nichts mehr zu
sehen und Straße und Bürgersteig waren übersät
mit Farbtöpfen und – Eimern… Der Nieselregen vermochte
nicht, die Farbschmiere auf Asphalt und Bürgersteig
wegzuspülen…
     
    *
     
    Der ganze Vorgang hatte keine zehn Sekunden gedauert.
    Und genau seit zehn Sekunden war die Leitung tot.
    »Verdammt«, fluchte Muller.
    Er hatte das Krachen und Bersten gehört, hatte aber keine
Vorstellung davon, was passiert sein könnte. ›Ein
LKW…‹, hatte Doal noch gerufen – dann war das
Geräuschchaos losgebrochen. Danach herrschte
Totenstille…
    Der Captain knallte den Hörer auf die Gabel, sprang aus dem
Bett und verlor kaum Zeit mit dem Umziehen. Das erschöpfte sich
damit, das er über den Schlafanzug seine Oberhose zog und dann
in den Mantel schlüpfte.
    Mit Hausschuhen lief er aus der Wohnung, setzte sich ans Steuer
seines Autos und brauste los.
    Er griff nach dem Hörer des Funktelefons und nahm Kontakt mit
dem Headquarters auf. »Hallo, Bill«, sagte er, als der
Beamte sich meldete. »Hier ist Muller… schick sofort zwei
Steifenwagen in die dreiundzwanzigste Straße! Dort ist etwas
passiert…«
    »Heh?« wunderte sich der Cop am anderen Ende der
Strippe. Im Hintergrund schrillten die Telefone. Sie wurden von
anderen Beamten abgenommen. »Hey, Captain? Wie kommen Sie denn
in meine Leitung? Ich denke, Sie liegen längst im Bett und
nehmen Ihren verdienten Schlaf…«
    »Hab’ ich auch gedacht, Bill. Aber da hat sich was
geändert… Doal hat mich angerufen.«
    Er unterbrach sich. Im Hintergrund hörte er erregte Stimmen.
Im Headquarters liefen soeben die ersten Meldungen über einen
schweren Verkehrsunfall in der 23. Straße ein…
    »Genau dahin wollte ich unsere Leute dirigieren«,
schnaubte Muller. »Ich fahr’ auf direktem Weg ebenfalls
hin, Bill. Unfall? Kommt mir ein bißchen merkwürdig
vor… Brian Doal war gerade dabei, mir eine interessante
Geschichte zu erzählen… jemand scheint etwas dagegen gehabt
zu haben, daß ich mehr erfahre…«
     
    *
     
    Er schaute das zweite, wie gegossenes Blei aussehende Meer und die
dünne Linie am Horizont, die bernsteingelb eingefärbt war,
als würde dort ein geheimnisvolles Licht glühen.
    Wo war er? Was nahm er wahr?
    Der Mann, der sah, hatte das Gefühl, in einen endlosen

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