Cantz schoen clever
Wie alles mit einer Banane begann
V or einiger Zeit erzählte mir ein Freund, dass er in der Lage sei, mit einer Banane eine Bierflasche zu öffnen. Wie das funktioniert, hat er mir allerdings nicht verraten. Da ich aber ein neugieriger Mensch bin, setzte ich mich an den Computer und begann zu recherchieren.
Jeder, der schon einmal im Internet oder in einer Enzyklopädie etwas Bestimmtes gesucht hat, kennt das: Bevor man die Antwort auf seine Frage findet, ergeben sich unzählige neue Fragen. So ging es mir auch: Ich gab zwar die Begriffe »Banane« und »Bierflasche« in die Suchmaschine ein, doch dann schweifte ich ein paar Clicks ab – und sah mich schon bald mit einer Überfülle von interessanten Antworten auf ganz andere Fragen konfrontiert.
Ich stieß in fremde Wissenswelten vor und stöberte in Fachforen, die ich im Zuge eines »normalen« Suchvorgangs niemals gefunden hätte. Seitdem weiß ich, was ein Metronym ist, warum sich falsche Blondinen Ketchup in die Haare schmieren und wie Gott mit Vornamen heißt. Ich kann Ihnen verraten, dass Kühe 480-mal älter werden können als Stubenfliegen, dass es in Finnland ein Museum für Außenbordmotoren gibt und wie man bei einem romantischen Abendessen 4,83 kWh Strom sparen kann. Außerdem stolperte ich über die Anzahl der Koffer, die jährlich auf Flughäfen verschwinden, über das teuerste Klo der Welt und über das Alleinstellungsmerkmal der ehemaligen Bürgermeisterin der Stadt Bünde, Anett Kleine-Döpke-Güse.
Einmal neugierig geworden, konnte ich nicht mehr aufhören nachzuforschen: Ich las in Büchern, auf Websites und in Magazinen. Ich konsultierte Fachleute, fragte schlaue Köpfe und plünderte den Erfahrungsschatz meines eigenen Lebens. Dann schrieb ich mein neu erworbenes Wissen auf – zusammen mit den Geschichten, die damit zusammenhängen.
Diesen Fundus an bedeutenden und unbedeutenden Fakten, an völlig Nebensächlichem und tatsächlich Wichtigem, an kleinen Details und großen Zusammenhängen möchte ich Ihnen in diesem Buch präsentieren und zur Verfügung stellen. Eine wertende Systematik gibt es nicht. Für mich als wissbegierigen Menschen war einfach alles interessant: Ich habe Schlager-Papst Ralph Siegel die gleiche Aufmerksamkeit geschenkt wie Jahrhundertkünstler Pablo Picasso. Die Entdeckung Amerikas nimmt ebenso viel Platz ein wie die Urlaubsfahrt meiner Familie nach England, und den Petersdom habe ich genauso exakt vermessen wie einen Butterkeks.
Wir lernen unser Leben lang. Und zwar ohne Ausnahme. Ich bin sicher, dass kaum jemand von Ihnen jede der folgenden fünf Fragen beantworten kann, ohne nachzuschlagen:
Was kostet die Welt?
Welcher Sänger verbirgt sich hinter dem Namen Herbert Anton Hilger?
Wie teuer ist es, in Bulgarien über eine rote Ampel zu fahren?
Was stand in der ersten SMS ?
Was hat Pablo Picasso mit dem Raub der Mona Lisa zu tun?
Das Schöne ist: Wenn Sie Cantz schön clever gelesen haben, dann können Sie diese fünf Fragen beantworten. Und noch viele mehr. Außerdem werden Sie vielleicht endlich in der Lage sein, mit einer Banane eine Bierflasche zu öffnen.
Viel Spaß also beim Lesen und Lernen! (Und Öffnen …)
I.h.n.i.L.g.d.i.m.e.K.ü.A.s.w.
Bevor Sie das jetzt vergeblich googeln, verrate ich Ihnen, was es bedeutet: »Ich hätte niemals im Leben gedacht, dass ich mal ein Kapitel über Abkürzungen schreiben würde.«
In Zeiten von SMS und Twitter wundert sich niemand mehr über derart abstruse Abkürzungen. Aber noch vor ein paar Jahren hätte man einen solchen Buchstabensalat im Nachlass des Vaters aller Wortspiele, Alfred Mosher Butts, vermutet – frei nach dem Motto: »Was vom Scrabble übrig blieb.«
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GUT ZU WISSEN
Der US -Ingenieur Alfred Mosher Butts entwickelte 1931 die erste Version des beliebten Brettspiels Scrabble. Bis 1948 wurde die Idee weiterentwickelt, verfeinert und schließlich zum Patent angemeldet. Seitdem verkaufte sich der Spiele-Klassiker über 100 Millionen Mal in mehr als 30 Sprachen. Auf den 102 Steinen der deutschen Scrabble-Ausgabe (100 Buchstaben- und 2 Blanko-Steine) kommen 10 Buchstaben jeweils nur einmal vor: Ä , Ö , P , Q , Ü , V , W , X , Y und Z . Damit sind folgende Wörter beim deutschen Scrabble unmöglich zu legen:
»Krähenmännchen«
»Möhrengröße«
»Papierpuppen«
»Südflügel«
»Aktivvermögen«
»Wildwechsel«
und natürlich türkische Lehnwörter wie »Blütgrüppe«, »Ründflüg« oder »Füßgüngür-Ünterführüng«.
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Warum das
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