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Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria

Titel: Macabros 099: Die Seelenfresser von Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vier Meter
vom Boden entfernt war.
    Der erste Versuch war gleich erfolgreich.
    Björn konnte Arson auf den Sattel ziehen.
    Der Mann starrte den Freund aus Marlos an wie einen Geist.
    »Eigentlich habe ich bisher nie an Wunder geglaubt«,
sagte er verwirrt. »Aber bei dir – ist wirklich
überhaupt nichts ausgeschlossen…«
     
    *
     
    Tweik umrundete zweimal in niedriger Höhe den Bau, in dem
Arson sich versteckt gehalten hatte.
    Ein Seelenfresser mittlerer Größe, der den Mann mit der
Silberhaut darin aufgestöbert hatte, kam heraus und zog hinter
den anderen, die inzwischen am Firmament verschwunden waren,
nach.
    Wo Arson war, mußte auch Rani sein! Daß es anders sein
könnte, wollte Björn nicht glauben…
    »Tut mir leid, daß ich dich enttäuschen
muß«, sagte Arson, noch ehe Hellmark eine
diesbezügliche Frage gestellt hatte. »Ich weiß
genausowenig über Rani wie du…« Und dann erzählte
Arson, wie es ihm nach dem betäubenden Blütenduft ergangen
war.
    Als der Mann mit der Silberhaut erwachte, stellte er fest,
daß er in einem Netz abtransportiert wurde. Es waren die
Wüstenbewohner, die ihn gefunden hatten. Er beschrieb sie als
mannsgroß und insektenähnlich.
    Arson wußte nicht, wie er in die Hände dieses ziehenden
Volkes geraten war. Er kam in die Wüstenstadt, wurde in ein Haus
gebracht und einfach zurückgelassen, als draußen Unruhe
entstand.
    Arson vermutete, daß vielleicht Rani Mahay oder Björn
Hellmark, den er ebenfalls in den Händen der Wüstenbewohner
vermutete, vielleicht einen Fluchtversuch unternommen
hätten.
    »Es kann nur Rani gewesen sein«, warf Björn ein,
der seinerseits berichtete, in welche Situation er geraten war.
    »Es war das Auftauchen von etwas Unbekanntem – das
Gefühl des Todes und des Sterbens lag plötzlich in der
Luft… Da ich unbeaufsichtigt war, bereitete es mir keinerlei
Schwierigkeiten, das Netz zu zerreißen und herauszukriechen.
Vom Eingang der Behausung aus konnte ich sehen, was in den
Straßen und vor den Bauten vorging. Ich glaubte zu
träumen…«
    Er beschrieb, wie die Wüstenbewohner den Bäumen
entgegengingen, wie sie sich wie Lemminge in selbstmörderischer
Absicht in die verästelten Arme der Seelenfresser warfen. Die
fehlen Schemen ihrer Körper klebten sekundenlang wie leuchtende
Ebenbilder an den Stämmen, die plötzlich zu leben anfingen.
Dies bedeutete: die Bäume waren davor tot und starr gewesen und
hatten sich nicht bewegen können. Sie waren ein Teil dieser
Wüstenstadt gewesen, in der, eingegraben in den Sand, alle
ursprünglichen Bewohner zurückblieben.
    Arson war lange Zeit unentdeckt. Durch eine unvorsichtige Bewegung
machte er auf sich aufmerksam, und ein Seelenfresser kam, um auch ihm
den Garaus zu machen. Arson lief sämtliche Treppen nach oben,
bis unter das Dach des Hauses, in dem er sich versteckt hatte, und
entschloß sich dazu, durch das oberste Fensterloch
hinauszukriechen, um seinem Widersacher zu entkommen.
    Was aus Rani geworden war, wußte er nicht…
    Sie mußten davon ausgehen, daß der Inder ebenfalls ein
Gefangener der Wüstenstadt-Bewohner war, daß er vielleicht
noch in einer der Behausungen lag, ohne das Bewußtsein
wiedererlangt zu haben.
    »Wenn er da ist«, sagte Björn ernst, »dann
werden wir ihn auch finden…«
    Es war eine Sisyphusarbeit. Aber vor der scheuten sie nicht
zurück. Sie nahmen sich jeden einzelnen Bau vor. Am schnellsten
kam noch Whiss voran. Er war der schnellste. Zuletzt mußten sie
einsehen, daß ihre Anstrengung vergeblich war.
    Sie waren erschöpft und durstig und tranken aus den
angelegten Quellen, nachdem Tayaa mit gutem Beispiel voranging und
behauptete, daß das Wasser genießbar war.
    Sie gönnten sich nur eine kurze Pause. Dann setzten sie ihren
Weg fort.
    Tweik verdrehte die Augen, als er merkte, daß er – da
er der einzige Flugreiter war, der zur Verfügung stand –
sowohl Hellmark als auch Arson tragen mußte. Er gab einen
Knurrlaut von sich und erhob sich dann in die Lüfte. Seine
Flügelschläge erfolgten ruhig, kraftvoll und
gleichmäßig.
    Tayaa flog dicht neben ihnen her.
    »Die Richtung, die sie eingeschlagen haben«, meinte sie
mal und unterbrach damit eine lange Periode des Schweigens,
»weist darauf hin, daß sie sich dem ›Verlorenen
Thron‹ nähern. Was sie dort wollen, begreife ich nicht ganz. Es gibt allerdings einen Verdacht…«
    »Und was für einer ist das?« hakte Björn nach,
als Tayaa nicht weitersprach.
    »Daß Vontox hinter allem steckt, daß er

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