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Macabros 101: Sturz in das Chaos

Macabros 101: Sturz in das Chaos

Titel: Macabros 101: Sturz in das Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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Adern das Blut der Alten Rasse strömt, sind
etwas zu früh aus ihren Startlöchern gekommen. Die Erde
gehört Molochos – wie es ihm in alten Zeiten von
Rha-Ta-N’my versprochen wurde… und sie wird um so mehr
Verständnis und Hingabe für diesen Wunsch zeigen, wenn ich
ihr bei meinem nächsten Besuch ein Geschenk mitbringe. Es ist
sehr kostbar und wird von ihr mit größter Begeisterung
entgegengenommen…«
    Seine Blicke ruhten geisterhaft glitzernd auf Danielle de
Barteaulieé…
    »Für Verräter und Verräterinnen hat
Rha-Ta-N’my stets besonders großes Interesse«, fuhr
er sarkastisch fort. »In diesem Fall muß ich meine Rache
leider zurückstellen…« Er lachte häßlich,
und es ging ihnen durch und durch. »Doch nun zu euren Freunden!
Ich werde sie euch zeigen. Sie sind sehr ruhig, sehr gelassen…
gar nicht mehr so kämpferisch, wie ich sie stets in Erinnerung
hatte. Im Schreckenszentrum haben sie ihren Elan
verloren…«
    Die schwarzen und roten Ölschleier, durch die das Zeitschiff
noch immer ruckartig fiel, wirkten dünner,
durchlässiger.
    Hinter den durchsichtigen Wänden zeigte sich verschwommen
eine Welt, die einem anderen Zeitstrom zugeordnet werden mußte,
weil sie auf den Sichtschirmen nicht erschien. Dies war ein Zeichen
dafür, daß das Zeitschiff noch immer mit den Kräften
kämpfte, die gegen die logische Programmierung arbeiteten.
    Da war ein gigantischer Hohlraum, Schluchten und gebirgige
Steilwände von zyklopenhaften Auswüchsen.
    Das obere Drittel des Hohlraums war durchsetzt von gewaltigen
Fäden, die ein zerklüftetes, unüberschaubares Netz
bildeten.
    Und wie leblose Puppen hingen sie darin: Björn und
Carminia!
    Es schien, als hätten beide im letzten Augenblick ihres
bewußten Lebens noch versucht, ihre Hände einander zu
nähern. Ihre Gesichter waren einander zugewandt, ihre Augen
geöffnet.
    »Sie schlafen, sie leben – und sind doch
Tote…«, triumphierte der Teuflische. »Nichts und
niemand wird ihr Schicksal je ändern…«
    »Neeiinn! Das… ist nicht wahr!« Rani Mahay
brüllte es mit aller Kraft, zu der er fähig war, heraus.
Und die Verzweiflung über das, was er sah, die Verzweiflung
über die Hoffnungslosigkeit, die Molochos ihnen einredete,
verlieh ihm in diesen Sekunden übermenschliche Kräfte.
    Er kam auf die Beine, stand eine Zehntelsekunde schwankend wie
Schilfrohr im Wind und warf sich dann mit wildem Aufschrei auf das
Armaturenbrett. Seine Hand knallte auf mehrere Kontakte
gleichzeitig.
    Es waren die Verstärker-Kontakte. Er konnte – da fest
einprogrammiert – die Bewegung des Zeitschiffes nicht mehr
verändern. Aber durch die verstärkte Energieabgabe bewirkte
er, daß Molochos’ Kräfte zurückgedrängt
wurden.
    Was immer auch geschehen würde, sie waren alle in diesen
scheußlichen Minuten bereit, das Risiko einzugehen. Nur um der
Gewißheit auszuweichen, dem Dämonenfürsten in die
Hände zu fallen.
    Der Schrei, das Gurgeln Molochos’ und das schrille Kreischen
in den Wänden des Zeitschiffes gingen ineinander über.
    Mahay wurde erneut zu Boden geschleudert.
    Es wurde schlagartig finster in der Kabine.
    Molochos’ Gestalt leuchtete mitten zwischen seinen Dienern
wie ein flammendes Fanal!
    Dann verwischte der Dämonenfürst, der Andruck im Innern
der Kabine wurde noch mal fast unerträglich, normalisierte sich
aber dann.
    Die Dunkelheit verschwand. Bewegung war nicht mehr spürbar.
Die Beschleunigung war erloschen.
    Die Sichtschirme zeigten ein friedliches Bild.
    Palmenumsäumter Sandstrand, davor Meer und blauer Himmel.
    Und – eine silbern schimmernde Kugel, die sich in diesem
Moment etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt lautlos und
majestätisch in die klare Luft erhob und in dem Augenblick
verschwand, als Arsons Zeitschiff auf der Insel Marlos eintraf.
    Noch lagen Rani, Arson und Danielle am Boden.
    Zuviel geschah in dieser Sekunde, um in allen Einzelheiten von
ihnen registriert zu werden.
    Molochos war verschwunden. Seine offenbar in die Kabine
projizierte Erscheinung war ins Schreckenszentrum zurückgekehrt.
Die dienstbaren Geister, die körperlich durch die Wände des
Zeitschiffes versetzt worden waren, hatten die Flucht nicht mehr
geschafft.
    Sie lösten sich in schwefelgelbe Wolken auf, die ätzend
in den Augen der drei Menschen brannten.
    Dämonen und Marlos – das vertrug sich ebensowenig wie
Feuer und Wasser…
    Sie waren zurückgekehrt nach Marlos!
    Rani war Danielle auf die Beine behilflich. Fragend blickten der
Inder und die

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