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Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn

Titel: Macabros 103: Nebel-Labyrinth des Tschonn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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vergraben?«
    »Vorm Eingang… links… unter… den
Schä…deln…«
    Kophas’ Stimme war nur noch ein verwehender Hauch.
    Dann war nichts mehr zu hören, und auch er selbst war
verschwunden.
    Fäden regneten auf Macabros herab.
    Auch er wurde hineingezogen in das Kollektivbewußtsein des
Tschonn.
    Er wurde zeitlich versetzt. Nur für Sekunden.
    Er sah eine Landschaft, flach und düster. Hie und da ein
kahler schwarzer Baum, schmale Wege und Pfade zerschnitten die Ebene,
die bis zum Horizont reichte.
    Eine Landschaft aas einem Traum!
    Und es war ein Traum, eine Vision des Tschonn, der Raum und Zeit
mischte, Materie hineinversetzte und die Sinneswahrnehmungen
verwirrte.
    Macabros sah Menschen.
    Menschen aus einer anderen, zukünftigen Zeit, aus der Zeit,
in der es Autos gab! Und nur wenige Schritte von ihm entfernt stand
ein Wagen mit eingeschalteten Scheinwerfern. Menschen taumelten drauf
zu, Menschen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Körper
des Tschonn hatten. Ihre Leiber waren eingekerbt, hirnartig und
grün.
    Ein junger Mann riß eine Frau mit sich, ein Mann lief etwa
zehn Meter von den beiden entfernt in die Landschaft, taumelte und
stürzte dann zu Boden.
    Und da war ein vierter.
    Ein großer, breitschultriger Mann. Er trug eine
Perücke. Sie war durch den anstrengenden Lauf, mit dem er den
Fäden des Tschonn entkommen wollte, verrutscht. Darunter –
eine Glatze.
    Der Mann hatte eine braune Haut, war allerdings sehr ungepflegt
und vernachlässigt gekleidet.
    Auf dem kerzengerade ins Nichts führenden Weg kamen sie drei,
vier Sekunden lang aufeinander zu.
    Der Mann mit der bronzefarbenen Haut und dem verfilzten Bart
stoppte plötzlich, beugte sich nach vorn und rieb sich die
Augen.
    »B-j-ö-r-n?« fragte er dann ungläubig. Und mit
einem wilden Ruck riß er sich die Bartperücke
herunter.
    »Rani?!« Macabros und der Inder standen sich einen
Moment gegenüber. Zwei Zeitströme trafen im Labyrinth des
Tschonn zusammen, schlugen eine Brücke von der fernen
Vergangenheit in die Gegenwart Rani Mahays, wurden deckungsgleich,
trugen die Materie zusammen und rissen sie wieder auseinander.
Gegenwart wurde wieder Gegenwart, Vergangenheit die
Vergangenheit.
    Macabros war in seinem Nebel-Labyrinth gefangen, Rani Mahay in dem
seinen.
    Und Macabros, der gedanklich verzweifelt nach einer Lösung
des Rätsels suchte, merkte, wie die düstere Welt des
Tschonn ringsum sich auflöste.
    Er war nur wenige Schritte gelaufen, nicht allzu weit weg vom
Eingang in den Steinernen Götzen, der eine eigene geheimnisvolle
und grausame Welt barg. Als er die Schwelle überschritt, hatte
alles angefangen.
    Sie waren nicht in einer anderen Welt angekommen, ihnen war nur
der Eindruck vermittelt worden, weil der Tschonn nach Bedarf sein
Nebel-Labyrinth an jedem beliebigen Ort entstehen lassen konnte. Dies
sollte sie verwirren, in Unruhe versetzen, ängstigen… Wo
die Angst wuchs, war kein Raum für anderes.
    Aber Macabros wollte die Rechnung des Tschonn nicht aufgehen
lassen.
    Er wußte, daß der Steinerne Götze noch da war.
Dieses Wahrzeichen, das eine ganze Rasse beherrschte, stand mitten in
der Wildnis. Die Traphilen verehrten es, die sieben Priester des
Schlafenden Gottes hatten es zum Zentrum der Welt erkoren. Es konnte
nicht einfach verschwinden. Der Machtanspruch des Schlafenden Gottes
– und der des Tschonn paßten einfach glicht unter einen
Hut.
    Der Steinerne Götze! Er stellte das größte
Rätsel in diesem Bereich Xantilons dar!
    Er ist noch da… ich weiß, daß er noch da
ist… Macabros’ Willenskraft konzentrierte sich auf den
riesigen Steinkoloß.
    Und dies war der Anfang zur Erkenntnis:
    Der Nebel wurde lichter. Die Fäden, die auch seinen
Körper hatten einspinnen wollen, aber in der ätherischen
Substanz keinen geeigneten Nährboden gefunden hatten, schnurrten
zusammen.
    Schwach und verwaschen nahm er die Umrisse des Urwaldes wahr, die
Hütten der Eingeborenen hinter den Büschen, den Steinernen
Götzen, der alles überragte. Der Mittelpunkt dieser
Welt!
    Erkennen, zweifeln und handeln! Dies war das Gebot, nach dem man
sich jedoch nicht mehr richten konnte, wenn die Angst vor dem Tschonn
und der seltsamen Macht, die er ausüben konnte, alles andere
verdrängte.
    Alles andere geschah wie von selbst.
    Noch immer wogten Nebelschleier rings um ihn herum, und er hatte
das Gefühl, als wäre sein Blickfeld getrübt und
eingeengt. Zwischen dem Nebel befanden sich die anderen.
    Bolonophom! Harry Carson! Die Loark-Frauen

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