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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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erst mal begonnen hatte, schritt
unaufhaltsam voran.
    Der Körper wurde zur Säule, die kerzengerade in dem
fremdartigen Wasser stand. Wie von unsichtbarer Kraft wurden dem
Zyklop-Dämon die Arme nach unten gerissen, und sie wurden Teil
der entstehenden Säule. Dann kam der Kopf an die Reihe.
    Er wurde zum Totenschädel, begann unheimlich zu glühen
und unterschied sich nicht mehr von den anderen, die von den
kräftigen, großen Händen aus dem Wasser gehoben
wurden.
    Hellmark kämpfte gegen die Kraft, die sich ihm
näherte.
    Sie war bei ihm, und er spürte sie instinktiv, ohne sie
beschreiben zu können, ohne sie zu begreifen.
    Seine Kräfte ließen nach. Schwer und taub fühlten
seine Beine sich an.
    Weg hier, schrie es in ihm. Eine unbarmherzige Kälte stieg
langsam wellenförmig in ihnen hoch.
    Er kämpfte mit aller Kraft und Verzweiflung und wußte
selbst nicht, wie er es schaffte, sich auf das Floß zu
ziehen.
    »Flieh!« Er hörte den Zuruf.
    Der Skelett-Fährmann war noch eine Armlänge von dem
ruhig im Wasser liegenden Floß entfernt. Er hatte nicht gegen
die Kraft zu kämpfen, die in dem unheimlichen Wasser lebte, die
man nicht sah, aber spürte.
    Er war nicht mehr organisch. Er war eine makabre Erscheinung, die
in diese Welt gehörte, das Bindeglied zwischen der Welt der
Lebenden und der der Toten…
    Der Fährmann stieß den Stab nach vorn.
    »Nicht!« brüllte Hellmark nach. »Arson
fehlt…«
    Gehetzt blickte er sich um.
    Bei dem Zusammenstoß war auch der Freund ins Wasser
gestürzt und nicht wieder aufgetaucht.
    Der Mann mit der Silberhaut war mit einem schweren Kampfschwert
bewaffnet gewesen. Es hatte ihn schnell in die Tiefe gezogen, Arsons
Chance, der unsichtbaren, alles hier kontrollierenden Kraft zu
entkommen, war gering gewesen.
    Er – war in der Tiefe geblieben?
    Nein!
    Ganz nahe am Floß gab es eine weitere große Hand, die
einen gespenstisch glühenden Totenschädel hielt.
    Arson – war zu einer der makabren Versteinerungen
geworden!
     
    *
     
    Es blieb ihm nicht mehr die Zeit, sich weitere Gedanken
darüber zu machen.
    Der Stab des Fährmanns stieß das Floß an.
    Damit tat er das, was seine Aufgabe war, die Flöße
für den Rückweg in Gang zu setzen.
    Ein Ruck ging durch das Floß.
    Es machte einen Satz nach vorn, als wäre es an unsichtbaren
Seilen befestigt, die plötzlich straff gezogen wurden.
    Das Floß nahm Fahrt auf, wurde in die Strömung
gestoßen und mitgerissen.
    Geistesgegenwärtig griff Björn nach Carminia, die durch
die plötzliche rasende Fahrt von den Planken zu rutschen
drohte.
    Mit seinem Gewicht preßte er sich auf die Planken und
umschlang mit einem Arm den Mast, um einen sicheren Halt zu
haben.
    Die glimmenden Totenschädel fielen zurück.
    Der Skelett-Fährmann verschmolz mit dem gespenstischen
Halbdunkel.
    Die Welt, in der es zu einem seltsamen Zusammenstoß gekommen
war, fiel immer weiter zurück.
    Und zurück – blieb auch ein Freund, dem diese Region zum
Schicksal geworden war…
     
    *
     
    Der Strom war wild und reißend.
    Die Fahrt auf dem Floß wurde zu einem Abenteuer, nicht
weniger kräfteraubend als die Herfahrt.
    Riskant wurde die Tour durch den düsteren Tunnel. Dann
tauchte der Skorokka aus dem Schacht auf und bewegte sich breit
zwischen gewaltigen Bäumen und Büschen. Er wurde zum Strom
durch eine undurchdringliche und unerforschte Wildnis, die hier
mitten im Bauch der Kristallfelsen üppig gedieh.
    Die Fahrt wurde ruhiger, und Björn konnte es wagen, den Arm
von Carminia zu nehmen.
    Der Strom floß träge dahin und trug das Floß mit
den beiden Menschen.
    Carminia Brado bekam von allem nichts mit.
    Selbst die sich überstürzenden Ereignisse hatten nicht
vermocht, ihren Schlaf zu unterbrechen, in den sie seit dem Verlassen
des Totenlandes gefallen war.
    Hellmark schluckte.
    »Carminia! Schoko!« rief er und tätschelte ihre
Wangen. »Kannst du mich hören…? Hallo, du kannst
aufwachen…!«
    Sie reagierte nicht, atmete flach und langsam.
    Spätestens jetzt wurde ihm klar, daß dieser Schlaf
nicht normal war.
    Etwas war mit der Frau, die er liebte, geschehen.
    Was er ursprünglich »nur« als Erschöpfung
angesehen hatte, schien mehr zu sein.
    »Molochos!« stieß er hervor, und
unwillkürlich ballte er die Fäuste. »Ich nehme an, du
hast vorgesorgt… du konntest davon ausgehen, daß ich alles
daransetzen würde, sie aus dem jenseitigen Gefängnis
herauszuholen. Ist es Hypnose – oder etwas
Schlimmeres…«
    Dieser todesähnliche Schlaf

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