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Macabros 116: Die Droge der Götter

Macabros 116: Die Droge der Götter

Titel: Macabros 116: Die Droge der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Shocker
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glimmenden Totenschädel-Hindernissen zum Stillstand kamen,
als würde ein unsichtbarer Motor abgeschaltet oder ein Anker
geworfen.
    Das Floß, mit dem sie gekommen waren, lag weiterhin wie
unbeweglich auf dem dunklen Wasser, in dem die Schädel
gespenstisch glühten und die unmittelbare Umgebung in
geisterhafte Atmosphäre tauchten.
    So konnte Björn Hellmark hart abspringen, überwand mit
einem Sprung den Bootsrand und knallte direkt gegen den
gehörnten Dämon, der nicht mehr dazu kam, seine
Metallpeitsche ein zweites Mal herumzuziehen.
    Das »Schwert des Toten Gottes« durchbohrte die schuppige
Brust des Dämons. Das entstehende Loch füllte sich mit
schwefelgelbem Dampf, der rasend schnell von der ganzen Gestalt
Besitz ergriff.
    Der Zyklop-Dämon stand am Ruder, als Hellmark wie ein
Rachegott durch den verwehenden gelben Nebel sprang und das
Überraschungsmoment, das er voll auf seiner Seite hatte, auch
nutzte.
    Björn wollte das Boot, das von einer lautlosen,
schwarzmagischen Kraft angetrieben wurde, unter seine Kontrolle
bringen, ehe es mit voller Wucht gegen das Floß knallte, das
allein für sie noch Rettung bedeutete. Ein anderes Floß,
um aus dieser Region herauszukommen, gab es hier nicht. Wurde das
Floß beschädigt wie der Nachen des Fährmanns –
dann gab es keine Rückkehr mehr!
    Und das schien auch der Zyklop-Dämon genau zu wissen.
    Als Hellmark auf ihn stürmte, traf der Dämon eine
folgenschwere Entscheidung.
    Mit einer ruckartigen, blitzschnellen Bewegung legte er einen
hölzernen Hebel um, der das Ruder blockierte.
    Der Zyklop selbst hatte kein Interesse, das Schicksal seiner
Vorgänger zu erleiden.
    Er wollte die Berührung mit dem »Schwert des Toten
Gottes« vermeiden.
    So ließ er sich kurzerhand auf die Seite und über den
Bootsrand fallen, während Hellmark in dem führerlosen Boot
direkt auf das Floß zusteuerte!
     
    *
     
    Im Bruchteil einer Sekunde entschied er sich für die einzige
Möglichkeit: mit einem Hieb das hölzerne Ruder und den
blockierenden Pflock zu zerschmettern.
    Hellmark setzte seine ganze Kraft in den Schlag.
    Es krachte, als das Schwert den Holzpflock traf.
    Und da zeigte sich, daß das Boot nicht nur aus festem,
natürlichen Material, sondern auch aus schwarzmagischer Substanz
bestand.
    Wie ein heißes Messer durch Butter geht, so glitt die Klinge
des außergewöhnlichen Schwertes in Pflock und Ruder.
    Holzspäne flogen.
    Dies aber war noch nicht alles.
    Durch das Boot lief ein Zittern, als wäre es von einem
Unterwasser-Torpedo getroffen worden.
    Der Boden schwankte. Das Ruder, das Hellmark nur hatte lösen
wollen, um es selbst in die Hand zu nehmen, existierte nicht
mehr!
    Das Boot war führerlos.
    Seine Richtung ließ sich nicht mehr verändern.
     
    *
     
    Damit würde passieren, was er hatte vermeiden wollen.
    Der Zusammenstoß mit dem Floß war nicht mehr
abzuwenden.
    Hellmark rannte auf den Bug zu, um vorher noch das Floß zu
erreichen und es vielleicht aus eigener Kraft aus dem Gefahrenbereich
zu bringen.
    Da klappten die Wände um ihn herum mit leisem Fauchen
zusammen.
    Schwarzmagische Substanz war das Bindeglied, das minimale
natürliche Stoffe aneinanderkittete.
    Der Boden!
    Er wurde Hellmark förmlich unter den Füßen
weggezogen.
    Das Boot löste sich auf, war nur noch ein nebelhaftes
Gebilde, einige Planken, Bretter und Pflöcke schwammen auf dem
dunklen Wasser, in das er erneut – ohne es verhindern zu
können – eintauchte…
    Die Dinge liefen so schnell ab, daß er sie im einzelnen kaum
verfolgen konnte.
    Er merkte, daß das Wasser wie Blei war, daß es ihn
festzuhalten versuchte.
    Nicht nur er kämpfte dagegen an – auch der
Zyklop-Dämon, der den Sprung gewagt hatte.
    Auch der Dämon bestand teilweise aus organischer Substanz.
Und dieses fühlte jenes Unsichtbare, Kontrollierende.
    Der Zyklop schlug um sich. Seine Schultern ragten noch über
die Wasseroberfläche hinaus. Er versuchte, nach den
herumschwimmenden, auseinandergefallenen Planken zu greifen und sich
daran hochzuziehen.
    Aber was mit den unteren zwei Dritteln seines Körpers
geschah, sah nur Hellmark, weil er daran vorbeitauchte und mit Grauen
erkannte, was sich hier in diesem Wasser abspielte.
    Der Zyklop-Dämon hatte keine Beine mehr.
    Sie schienen wie Kunststoff bei großer Hitze geschmolzen,
wirkten fahl, bleich und hatten die Form einer dicken Säule.
    Im Wasser zwischen den glimmenden Totenschädeln fand eine
Metamorphose, eine Umwandlung, statt.
    Die Veränderung, nachdem sie

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