Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

›niemand zu Schaden gekommen war‹ und ich ›stark genug war, um das wegzustecken‹, und ich ging zur Universität, als ob nichts passiert wäre.«
    Doch es war etwas passiert. » Über die Jahre bin ich recht hart geworden. Wenn die Firma jemanden feuern will, schieben sie das immer mir zu. Ich bin rational, leidenschaftslos und erledige meine Arbeit. Ich nehme an, dass ich tief im Inneren dachte, wenn ich – ohne Probleme – mit dem Missbrauch fertigwerden kann, dann können sie bestimmt auch damit fertigwerden, gefeuert zu werden. So viele Male habe ich zu meinen Kollegen gesagt, dass sie sich zusammenreißen und damit aufhören sollen, Berufs- und Privatleben zu vermischen. Ich war eine totale Zicke.« Tatsächlich war Rosemary gefährlich nah dran, ihre Kollegen zu missbrauchen. Natürlich betrachtete ich ihre fehlende Rücksichtnahme auf ihre Bedürfnisse als Missbrauch gegen sich selbst. » Als ich von Thomas’ Affäre erfuhr, ging ich noch nicht mal später zur Arbeit. Ich konnte damit fertigwerden. Keine Fehltage für mich. Nichts konnte mich verletzen. Wie dumm von mir. Denn am Ende machte ich mich krank und landete wegen des Stresses im Krankenhaus.«
    Was tun, wenn der Partner darüber spricht, missbraucht worden zu sein? Obwohl das » Opfer« des Missbrauchs völlig zu Recht die meiste Hilfe braucht, ist es genauso wichtig, dass auch der Partner unterstützt wird. Es ist furchtbar herauszufinden, dass jemand, den man liebt, so schreckliche Dinge erlebt hat, und die Geschichte kann wie eine Wolke über der Beziehung hängen. In einigen Fällen ist für den Partner der liebevolle Sex durch den gewaltsamen Sex der Vergangenheit beschmutzt worden oder er sieht sich in der Täterrolle, wenn er mehr will als küssen und schmusen. (Denken Sie daran, dass die Rollen im Missbrauchsdreieck nie festgelegt sind und alle Positionen schnell neu besetzt werden können.) Wenn Ihnen das bekannt vorkommt, so finden Sie hier einige Richtlinien, wie Sie damit umgehen können, wenn Ihr Partner Ihnen verraten hat, dass er oder sie missbraucht worden ist.
Sprechen Sie über Ihre Wut, aber leben Sie sie nicht aus. Damit meine ich, dass Sie Ihrem Partner sagen: » Ich bin wütend über …«, aber Sie sollten nicht in seinem Namen auf Rache sinnen. Doch auch das andere Extrem ist nicht gut: Halten Sie Ihre Gefühle nicht zurück, denn dies könnte den Eindruck erwecken, dass Sie böse auf Ihren Partner sind oder ihn beziehungsweise sie zurückweisen.
Folgen Sie Ihrem Partner. Folgen Sie dem Ansatz Ihres Partners, mit dem Problem umzugehen. Es ist furchtbar wichtig, dass die » Opfer« eines Missbrauchs die Kontrolle haben – schließlich hatten sie das sicher nicht, als der Missbrauch stattfand. Wenn also er oder sie den Täter bei der Polizei anzeigen oder das entsprechende Familienmitglied mit seiner Tat konfrontieren oder die Sache auf sich beruhen lassen will, dann ist das seine beziehungsweise ihre Entscheidung. Es ist in Ordnung, wenn Sie Ihre Meinung dazu äußern und Ihren Partner dabei unterstützen, sich über die Konsequenzen klar zu werden, aber die Entscheidung liegt bei ihm, nicht bei Ihnen. Ihre Aufgabe besteht letztlich darin, ihn zu unterstützen.
Seien Sie geduldig und hören Sie zu. Ihr Partner wird Zeit brauchen, all seinen Schmerz abzuladen, und das Reden frischt die Erinnerungen daran auf. Der Weg dorthin kann Jahre und nicht nur Wochen oder Monate dauern, besonders da einige » Opfer« erst dann Rechtshilfe in Anspruch nehmen, wenn ihre Eltern tot sind (weil sie vorher das Gefühl haben, sie auf irgendeine Art » im Stich zu lassen« oder dass » die Schande sie umbringen würde«, oder sie wollen nicht, dass ihre Mutter oder ihr Vater sich aufregt, weil sie sie vor dem Täter nicht » beschützt haben«).
    Wie Sie in Zukunft damit leben können. Das ist ein großes Thema, und es gibt viele ausgezeichnete Bücher darüber, wie man mit sexuellem Missbrauch fertigwerden kann, also konzentriere ich mich darauf, wie man dafür sorgen kann, dass der Einfluss, den das Enthüllen eines Missbrauchs auf die Beziehung und den Sex hat, geringer wird.
Der Umgang mit der Schuldfrage. Viele Opfer haben das Gefühl, dass sie in gewisser Weise mitschuldig sind. Lynne war wütend auf sich, weil sie » eine großmäulige Besserwisserin« war und das, was passiert war, irgendwie » angezogen hatte«. Rosemary meinte, es wäre ihre Schuld gewesen, weil sie ins Auto eingestiegen war. Das ist Unsinn. In vielen Fällen