Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition)

Titel: Mach mir die Wüstenwühlmaus: Heißer Sex erhält die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew G. Marshall
Vom Netzwerk:
Grenzen ignorieren (zwischen dem, was akzeptables Verhalten ist und was nicht) oder den Schutzwall der Opfer überwinden. Daher kennen die schmerzhaften Gefühle auch keine Grenzen und können leicht an Dinge gekoppelt werden, an die sie gar nicht gehören. Man versteht dieses Phänomen am besten, wenn man es sich als Dreieck vorstellt.

    Als Lynne sich Michael anvertraute, war er zum Retter geworden. » Ich sagte zu ihr, dass es nichts gab, wofür sie sich schämen müsste, und dass es nicht ihre Schuld war«, meinte er. So weit, so gut. Doch das Missbrauchsdreieck ist nie sehr stabil. Das Paar lebte in einer Kleinstadt, und Michael kannte Lynnes Misshandler.
    » Ich wurde wirklich wütend über das, was er Lynne angetan hatte, und wollte ihn mir vorknöpfen und ihn verprügeln«, sagte er.
    An diesem Punkt hatte jeder im Dreieck einen neuen Platz eingenommen. Michael wurde zum » Täter«. (Selbstjustiz kann nie die Antwort sein.) Lynne regte sich furchtbar auf, weil sie befürchtete, dass alles herauskommen würde, und hatte ihren Misshandler verteidigt. Sie war mit anderen Worten zur » Retterin« geworden, und ihr Misshandler war nun das » Opfer«.
    In anderen Fällen kann das Missbrauchsdreieck noch heimtückischer sein. Ich hatte im Anschluss an seine Affäre mit Rosemary, 48, und ihrem Partner gearbeitet und sie durch die sieben Schritte hin zu einer neuen Partnerschaft begleitet, doch irgendetwas hielt sie zurück: » Thomas und ich haben ein viel besseres Liebesleben. Wir reden mehr als je zuvor. Ich bin befördert worden. Das Leben sollte schön sein, aber es fühlt sich an, als würde ich einen schwarzen Mantel tragen.«
    » Was für eine Art Mantel?«, fragte ich. » Ein modischer kleiner Poncho?«
    » Nein, ein von der Decke bis zum Boden reichender Mantel mit Kapuze.«
    Ich muss zugeben, dass ich verwirrt war. Ich hätte in diesem Stadium nicht etwas so Allumfassendes erwartet. Also versuchten wir, die negativen Bilder durch positive zu ersetzen, aber nur mit mäßigem Erfolg. Als Rosemary herausfand, dass Thomas untreu gewesen war, hatte sie intensiv die Unterstützung ihrer Freundinnen gesucht, doch mit der Zeit war es ihr peinlich, dass sie so viel Hilfe benötigt hatte und sie so viel über sie wussten (besonders über ihre Schwächen), und sie hatte sich zurückgezogen. In der Hoffnung, dass der Mantel etwas leichter werden würde, wenn sie sich wieder mit ihren Freundinnen austauschte, ermunterte ich sie, eine Einladung einer Freundin anzunehmen und mit ihr etwas trinken zu gehen.
    In der Woche darauf berichtete sie mir von ihrem Ausgehabend und wie sie sich dabei ertappt hatte, über eine Sache zu sprechen, die sie im Grunde vergessen hatte. » Es war nicht so, als würde ich mich plötzlich wieder an etwas erinnern, aber ich hatte dieses Ereignis in eine Schachtel gelegt, sie vergraben und mir eingeredet, ›das gehört alles der Vergangenheit an‹ und ›du musst mit deinem Leben weitermachen‹«, erklärte sie.
    » Auf der einen Seite hatten Sie diese Schachtel so gut vergraben, dass sie aufgehört hatte zu existieren. Doch auf der anderen Seite kannten Sie die geheimen Koordinaten«, vergewisserte ich mich, dass ich sie richtig verstanden hatte.
    Rosemary nickte und erzählte von ihrer behüteten und glücklichen Kindheit. » Meine beste Freundin hatte einen älteren Bruder, der ein Filou war. Ich wusste, dass man sich mit ihm Ärger einhandelte, aber ich ignorierte mein Bauchgefühl. Ich nehme an, ich hielt mich für unbesiegbar.« Mit 18 war Rosemary mit einer Clique etwas trinken gegangen, als sie zufällig auf diesen Typen traf. Er gesellte sich zur Gruppe und bot Rosemary am Ende des Abends an, sie nach Hause zu fahren. Sie hätte ihren Vater anrufen oder mit dem Bus nach Hause fahren können, aber sie nahm sein Angebot an. » Ich fand ihn ziemlich aufregend und gefährlich.« Doch es passierte etwas, womit sie nicht gerechnet hatte. » Er hielt mitten auf der Strecke an und schaltete den Motor aus. ›Du hast zwei Möglichkeiten: Du kannst mir entweder einen blasen‹, sagte er und zeigte auf die Beule in seiner Hose, ›oder du steigst aus und siehst zu, wie du allein nach Hause kommst.‹ Ich dachte an all den Ärger, den ich von meinem Vater bekommen würde, weil ich ›ein Risiko eingegangen‹ und ›dumm war‹, und ich wollte nicht, dass alle sich aufregten, also entschied ich mich, statt auszusteigen, für die andere Option. Am nächsten Morgen redete ich mir ein, dass

Weitere Kostenlose Bücher