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Machen Sie sich frei Herr Doktor!

Machen Sie sich frei Herr Doktor!

Titel: Machen Sie sich frei Herr Doktor! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Gordon
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Aufzug stecken. Sonst niemand. Niemand im ganzen Spital. Ich nehme an, daß du eine ganz absonderliche Art hast, den Knopf zu drücken.«
    »Schwatz nicht, Dean.« Professor Oliphant packte ihn am Arm. »Zum Glück hat mein schnell arbeitendes Chirurgengehirn bereits einen Aktionsplan entworfen. Aber vorerst muß ich diesen polyglotten Haufen loswerden.«
    Mit einem gequälten Lächeln wies er auf die Treppe und machte eine Abwärtsbewegung. »Sie hinunter. Verstanden? Ich hinauf. Gut? Ich -« Er wies mit dem Finger auf sich. »Mit Dean bleiben.« Er stieß den Dean gegen die Brust, um zu verdeutlichen, was er meinte. »Compris?«
    Seine ausländischen Kollegen nickten und lächelten. Dann stapften sie die Steintreppen hinunter -dreißig Stockwerke. »Komm.« Professor Oliphant schob den Dean hinterher. »Ich werde alles blitzschnell in Ordnung bringen.«
    »Wohin gehen wir?« erkundigte sich der Dean kläglich. »Es sind nur noch knappe fünfundzwanzig Minuten bis zum Erscheinen Ihrer Majestät.«
    »Mach dir keine Sorgen.« Professor Oliphant packte seinen Arm noch fester und zog ihn die Feuertreppe hinunter. »Fünfundzwanzig Minuten? Das ist eine kleine Ewigkeit. In dieser Zeit könnte ich mehrere Leute von ihrem Blinddarm befreien. Wir gehen in den neunundzwanzigsten Stock in meinen Operationssaal. Heute ist er natürlich leer und verlassen. Dort gehst du unter meine Privatdusche, die - ich freue mich, es sagen zu können - seit meiner Beschwerde nicht mehr ausschließlich überhitzten Dampf von sich gibt. Dein Cut ist Gott sei Dank fast sauber. Gib ihn in das Kleiderfach und wasch dir das Öl mit Gesichtsalkohol ab. Das dauert höchstens eine halbe Minute. Du hast also mehr als genug Zeit, zum Empfang zu erscheinen, als ob nichts geschehen wäre. Im Gegenteil, du wirst besser und frischer aussehen. Ich wollte, ich könnte auch rasch duschen -bei diesem schwülen Wetter.«
    »Eine brillante Idee!« rief der Dean aus. Sie erreichten den neunundzwanzigsten Stock. »Und so einfach! Ich weiß gar nicht, warum ich vor einem Augenblick noch so besorgt war.« — »In der Chirurgie, mein lieber Dean, muß man sich daran gewöhnen, Notfälle in Sekundenschnelle zu behandeln.«
    »Ich bin dir wirklich unendlich dankbar, Gerry.«
    »Nichts zu danken, Dean.«
    Sie kamen zu einer kleinen Tür neben dem Operationssaal mit der Tafel EINTRITT NUR DEM PROFESSOR DER CHIRURGIE GESTATTET.
    »Wir hatten vielleicht dann und wann einmal eine Meinungsverschiedenheit, Gerry - «
    »Hatten wir das, Dean? Ich erinnere mich kaum.«
    »Ein Zusammenprall verschiedener Naturelle vermutlich. Bei zwei so brillanten und ausgeprägten Persönlichkeiten unvermeidlich.«
    »Durchaus verständlich, Dean. Unwiderstehliche Kräfte und unverrückbare Überzeugungen.«
    »Doch jetzt, mein lieber Gerry, möchte ich, daß... daß wir echte Kumpel werden.«
    »Mein lieber Dean, ich würde dir gern die Hand schütteln, wäre sie nicht so schmutzig.« Der Professor öffnete die Tür. »Da ist die Dusche. Dort ist der Alkohol. Ich eile hinunter, um Josephine und den anderen zu versichern, daß alles in bester Ordnung ist und du in fünf Minuten kommst - bereit zum großen Auftritt.« Er sah auf die Uhr. »Du hast gute fünfzehn Minuten Spielraum, außer du schläfst unter der Dusche ein oder beginnst zu singen. Übrigens, Dean -«
    »Ja, Gerry.«
    »Mußt du diesen Schirm unter die Dusche mitnehmen? Es würde, so scheint mir, die Prozedur ihres Sinnes berauben.«
    Der Dean blickte erstaunt auf den Regenschirm unter seinem Arm. »Er ist für den Hut der Königin. Sei nett, nimm ihn hinunter und halte ihn für mich bereit.«
    Allein geblieben, zog der Dean sich rasch aus, schob die Kleider in ein wasserdichtes Fach, drehte die Dusche auf, prüfte mit den Fingerspitzen vorsichtig die Temperatur, ging hinein und begann sich gründlich zu waschen. In wenigen Sekunden war er sauber. Er verschwendete keine Zeit, fand auf dem Boden eines anderen Faches ein Handtuch, rieb sich trocken und warf es in den Wäscheschacht. Er nahm seine Brille aus der Seifenschüssel und wandte sich nach den Kleidern um. Eine Sekunde bevor er den Handgriff des Kastens berührte, erstarrte er zur Salzsäule. Er packte den Griff und riß die Tür auf. Leer. Er machte den Wäscheschacht auf. Natürlich leer.
    »O mein Gott«, murmelte der Dean. Alle seine Kleidungsstücke waren dreißig Stock tief im Keller und wurden zweifellos soeben in einer der elektronisch betriebenen Waschmaschinen

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